Bildqualität
Das eingesetzte S-PVA-Panel sorgt für eine subjektiv sehr gute Bildqualität. Die Farben wirken lebendig, Homogenität und Ausleuchtung überzeugen auf den ersten Blick in allen Belangen. Die Helligkeit ist in der Werkseinstellung auf 90 Prozent gesetzt und dementsprechend zu hell. Dies lässt sich aber durch ein Absenken schnell ausgleichen.
Helligkeit
Hersteller | Gemessen | |
100 % | 300 cd/m² | 313 cd/m² |
90 % | k.A. | 250 cd/m² |
42 % | k.A. | 141 cd/m² |
0 % | k.A. | 60 cd/m² |
Die maximale Helligkeit kann mit 313 cd/m² leicht übertroffen werden. Mit etwa 42 Prozent wird die aus unserer Sicht angenehme Helligkeit von 140 cd/m² erreicht. Positiv anzumerken ist, dass die Hintergrundbeleuchtung bis auf 60 cd/m² reduziert werden kann. Damit bleibt dem HP LP2275w nach unten, als auch nach oben genügend Spielraum für eine optimale Helligkeitsanpassung.
Helligkeitsverteilung
Die Helligkeitsverteilung haben wir an 15 Messpunkten ermittelt, nachdem wir die Monitorhelligkeit auf 42 Prozent abgesenkt haben, um einen Wert von 141 cd/m² zu erreichen. Der Gammawert bleibt dabei weitestgehend konstant bei 2,2.
Die gemessenen Werte schwanken maximal um 19 Prozent nach unten und 7 Prozent nach oben. In der unteren linken Ecke ist die Helligkeit am geringsten. In Bezug auf die reinen Messzahlen ergibt dies eine befriedigende Ausleuchtung. Im Hauptblickfeld ist die Helligkeitsverteilung aber gut bis sehr gut. Somit ist der eine Ausreißer aus unserer Sicht verschmerzbar, zumal dies bei der subjektiven Beurteilung nicht auffällt.
Blickwinkel
Der maximale Blickwinkel liegt laut Herstellerangabe bei 178 Grad, sowohl horizontal als auch vertikal. Damit ist der Monitor in der Lage ein optimale Bild aus fast jedem Sichtwinkel darzustellen.
Die Blickwinkelfotos dokumentieren die Stärke des S-PVA-Panels überdeutlich: Der HP LP2275w zeigt bei unterschiedlichen Blickwinkeln so gut wie keine Veränderung in der Bildqualität. Selbst bei extrem steilen Betrachtungswinkeln verliert das Bild lediglich etwas Kontrast und verblasst geringfügig. Die Farben bleiben jedoch identisch und es kommt zu keiner Abdunkelung.
Der perfekte Blickwinkel ist eine der Stärken des HP LP2275w. Er steht damit dem Eizo S2231w in keiner Weise nach. Beide Monitore stellen bezüglich Bildqualität und Blickwinkel sicherlich das Beste dar, was das 22 Zoll Segment bei WSXGA+ Auflösung derzeit zu bieten hat. Ausgenommen die bereits erwähnte CG-Serie von Eizo, die aber in einer anderen Preisliga spielt.
Ausmessung und Kalibration
Nachfolgend haben wir den HP LP2275w bezüglich seiner Farbechtheit überprüft und getestet, wie gut sich der TFT-Monitor kalibrieren lässt. Die Ergebnisse sind hauptsächlich für die Grafik- und Fotobearbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele sind sie größtenteils zu vernachlässigen, da bei diesen Anwendungen der subjektive Eindruck überwiegt.
Bevor wir jetzt die Ergebnisse präsentieren, ist folgendes festzustellen: Eine Kalibration unseres Testgerätes ist deutlich aufwändiger als es beim Eizo S2231w der Fall ist. Der Grund dafür ist, dass der HP LP2275w nach einer Helligkeitsveränderung fast 5 Minuten benötigt, bis der Helligkeitswert stabil ist. In der Regel sollte der Monitor die Helligkeit sofort halten. Eine Kalibration ist zwar auch beim HP durchführbar, es muss aber eine Menge Geduld aufgebracht werden.
Zunächst haben wir den maximalen Farbraum des TFT-Monitors ermittelt und einerseits mit dem Druckfarbraum ISOcoated und andererseits mit dem sRGB-Farbraum verglichen.
Farbraumvergleich
sRGB ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe- und Ausgabegeräte im Consumerbereich. Zudem geht Windows von sRGB aus, wenn zu einem Gerät oder einer Grafikdatei kein Farbprofil vorliegt.
Viele Farbdrucker arbeiten auf Normalpapier mit dem sRGB-Profil. Auch deshalb ist der sRGB-Farbraum im Gegensatz zum ISOcoated-Druckfarbraum für „Normalanwender“ von Bedeutung. Durch die starke Verbreitung der digitalen Spiegelreflexkameras und der zunehmenden Amateurfotografie, haben auch Bilderdienste viele ihrer Belichtungsmaschinen auf den sRGB-Farbraum umgestellt, um dem Kunden die Auseinandersetzung mit speziellen Farbräumen zu ersparen.
Interessant allerdings auch der Vergleich zum Isocoated-Farbraum des Offset-Drucks, da dieser in der Regel dem Mindesten entspricht, was aktuelle Tintenstrahldrucker bewältigen können. Viele moderne Tintenstrahldrucker und Druckverfahren decken darüber hinaus einen noch größeren Bereich ab.
Weiterhin haben wir ermittelt, wie gut der HP LP2275w verschiedene Farbräume abdeckt. Wichtig für Standardnutzer ist die sRGB-Abdeckung. AdobeRGB ist hingegen für Grafiker und Fotografen von Interesse, ebenso wie der Farbraum ECI RGB 2.0.
Erläuterung der 3D Ansichten: Das schwarze Netz stellt den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das weiße Netz den Monitorfarbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Der Monitorfarbraum kann den tatsächlichen Farbraum dann nicht mehr darstellen, wenn das schwarze Netz aus dem Würfel herausragt. Wenn der Monitorfarbraum größer ist als der jeweilige Standardfarbraum, so ragt das weiße Netz aus dem Würfel heraus.
ISOcoated Farbraum: 99 % Abdeckung
Die Abdeckung der Farbräume sRGB und ISOcoated ist als sehr gut anzusehen. AdobeRGB wird gut abgedeckt und mit einem Ergebnis von 81 Prozent, wird der Farbraum ECI 2.0 zufriedenstellend abgedeckt.
Im Vergleich zum S2231w sind kaum Unterschiede auszumachen. Während der Eizo S2231w den sRGB-Farbraum etwas besser darstellt, liegt der HP beim AdobeRGB und ECI 2.0 Farbraum geringfügig vorne.