Bildqualität
Ausgeliefert wird der Monitor im Text-Modus mit folgenden Voreinstellungen, die für die nachfolgenden Betrachtungen als Grundlage dienen: Helligkeit 90, Kontrast 80 und eine Farbtemperatur von 6500K.
Die subjektive Bildqualität ist gut. Es konnten bei verschiedenen Testbildern keine Probleme festgestellt werden. Der Kontrast wirkte hoch und die Farbverläufe sauber. Nur die Helligkeit war wie üblich zu hoch voreingestellt.
Negativ aufgefallen ist aber das relativ aggressive Coating, Anwender die in diesem Bereich empfindlich reagieren, werden mit diesem Modell daher nicht glücklich werden. Damit ist die Oberflächenbeschichtung des Panels gemeint, die zwar wirksam entspiegelt und matt ist, aber sehr stark glitzert.
Graustufen
Durch den guten Kontrast konnten bei unserem Standardtestbild alle hellen Grauwerte vom Hintergrund differenziert werden, bei den dunklen Grauwerten waren die jeweils beiden äußeren Bereiche nicht mehr unterscheidbar.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so wie man es mit bloßem Auge sieht, hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Ausleuchtung des Monitors ist eigentlich gut, erkennbar ist nur ein dunklerer Fleck im unteren rechten Bereich. Die hellen Bereiche links sind dagegen keine Lichthöfe sondern resultieren aus dem IPS-Glow-Effekt. Bei der schrägen Sicht von leicht oben wird dieser Effekt besonders deutlich. Das Bild wirkt fast vollständig hellgrau, obwohl es sich um das gleiche schwarze Bild wie auf dem ersten Foto handelt, welches mit der gleichen Belichtungszeit aufgenommen wurde.
Helligkeit, Kontrast und Schwarzwert
Der Helligkeitsregler des 22xi ändert die Leuchtdichte (Weißwert) linear zwischen 35 und 275 cd/m². Der Regelbereich ist also recht groß, das untere Ende ist aber praxisfern: für nur 75 cd/m² in sehr dunklen Räumen muss der Regler bereits in Stellung 17 gebracht werden.
Für sehr helle Umgebungen ist dagegen einiges an Reserve vorhanden, die Herstellerangabe von 250 cd/m² wird noch übertroffen. Für unsere empfohlene Arbeitsplatzhelligkeit von 140 cd/m² ist der Regler auf den Wert 42 einzustellen.
Die Schwarzwerte sind typisch für die aktuellen IPS-Panels, sie liegen zwischen 0,03 und 0,22 cd/m². Der untere Wert scheint sehr niedrig, muss aber zusammen mit dem ebenfalls sehr niedrigen Weißwert von nur 35 cd/m² an dieser Stelle gesehen werden. Das durchschnittliche Kontrastverhältnis beträgt sehr gute 1.230:1. Auch mit dem bloßen Auge betrachtet sind Schwarzwert und Kontrast sehr gut.
Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Die Helligkeitsverteilung enttäuscht ein wenig, der Mittelwert liegt nur bei zufriedenstellenden 91 Prozent. Die Verteilung in der Fläche ist sogar noch etwas ungünstiger, denn die mit Abstand dunkelsten Punkte liegen alle im rechten Fünftel, während sich die hellsten in der Mitte versammeln. Auch mit dem bloßen Auge ist die Abdunkelung rechts unten schon zu sehen.
Auch bei der Farbreinheit sieht es nicht besser aus. In der Mitte finden wir die kleinen Abweichungen, alle größeren verteilen sich auf das rechte und linke Fünftel. Das mittlere deltaE ist mit 1,3 noch gut, der Maximalwert 3,5 sicher nicht. Dieser fällt mit der dunkleren Ecke rechts unten zusammen, daher fällt diese Ungleichmäßigkeit im weißen Testbild mit dem bloßen Auge umso mehr auf.
Blickwinkel
Durch das IPS-Panel wird grundsätzlich auch bei größeren Blickwinkeln ein gutes Bild dargestellt. Der IPS-Glow-Effekt muss aber auch in diesem Bereich negativ erwähnt werden. Gerade aus einem niedrigeren Blickwinkel schneidet der Monitor aber deutlich besser ab als vergleichbare Monitore mit TN-Panel.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Mit 95,2 Prozent erhält der 22xi eine sehr gute Bewertung, wenn auch nur ganz knapp.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.