Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so wie man es mit bloßem Auge sieht, hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Der Monitor scheint eine integrierte dynamische Kontrastanpassung zu besitzen, die nicht abschaltbar ist und nach wenigen Sekunden das schwarze Hintergrundbild komplett schwarz darstellt. Für diesen Testbereich ist das natürlich nicht gewünscht und wir mussten daher den Mauszeiger im oberen Bereich auf jedem Bild mit angezeigt lassen.
Im oberen linken Bereich besitzt das Gerät einen auffälligen Lichthof, sowie Aufhellungen in den unteren beiden. Diese sind zum großen Teil auch dem Blickwinkel geschuldet, lassen sich also eliminieren, wenn die Sitzposition geändert wird. Gleichzeitig entstehen dann aber an anderen Stellen helle Bereiche, so dass eine dauerhafte Sitzposition mit einem gut ausgeleuchteten Bild in der Praxis kaum möglich ist.
Bei einem Blick von schräg oben tritt der typische IPS Glow Effekt auf. Das Bild wird bei diesem Gerät allerdings nur leicht gelblich, hauptsächlich hellt es sich auf.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Herstellerangaben von 250 cd/m² wurden bei unserem Exemplar mit maximal 241 cd/m² knapp unterschritten. Die minimale Helligkeit lag bei 64 cd/m² was auch in stark abgedunkelten Räumen ein angenehmes Arbeiten ermöglichen sollte. Der Kontrast lag dabei durchgängig bei etwa 900:1 was einen guten Wert darstellt.
Bildhomogenität
Die Helligkeitsverteilung des Monitors ist sehr erfreulich. Kein Bereich erreicht eine Abweichung von zehn Prozent und der Durchschnitt liegt zudem bei guten vier Prozent Abweichung. Eine sehr gute Benotung wird durch diese Werte nur knapp verfehlt.
Die Abweichungen bei der Farbreinheit fallen etwas höher aus. Einzelne Werte erreichen fast ein Delta von vier und auch der Durchschnitt von 1,8 ist nicht mehr als gut zu bezeichnen. Für einen Office-Monitor in diesem Preissegment gehen aber beide Abweichungen völlig in Ordnung.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der LG 24MB65PY besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Das Gerät verhält sich in diesem Bereich wie ein typisches Exemplar mit einem IPS Panel. Große Farbverfälschungen waren von keinem Blickwinkel aus zu beobachten. Erkennbar waren bei extremen Blickwinkeln aber die Abnahme des Kontrastes und ein leichter Grauschleier.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 Display Pro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der LG 24MB65PY deckt den sRGB-Farbraum zu 91,6 Prozent ab, wodurch er eine gute Bewertung erreichen kann.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der Monitor wird nach einem Reset auf den Farbraum Benutzerdefiniert eingestellt, den wir ohne Anpassungen nachfolgenden durchgetestet haben.
Positiv zu erwähnen ist in diesem Modus der Weißpunkt von 6570 Kelvin, der Kontrast von 900:1 und die nicht ganz so starken Abweichungen bei den Schwarzwerten. Die Farbwerte zeigen dagegen starke Abweichungen und die Gammakurve läuft sogar aus dem Darstellungsbereich unserer Grafik. Für farbverbindliche Arbeiten ist die Werkseinstellung daher nicht zu empfehlen. Die vom Hersteller beworbene Kalibrierung ab Werk, zeigt hier wenig Wirkung.
Einen eigenen sRGB Modus hat der Monitor nicht, wir haben daher die hier ermittelten Messergebnisse im Gesamtergebnis auch für den Bereich vor der Kalibration (sRGB) verwendet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des Modus „Warm“ mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Wir haben anschließend die Farbtemperatur „Warm“ vermessen ohne weitere Einstellungen zu ändern.
Optisch waren keine Veränderungen gegenüber der Werkseinstellung auszumachen und auch messtechnisch ist festzuhalten, dass beide Modi nahezu identisch sind. Die beiden anderen Farbmodi haben wir ebenfalls vermessen, aber hier nicht grafisch dargestellt da diese weit entfernt von einem Weißpunkt von 6500 Kelvin lagen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Die Messungen wurden während des Kalibrierungsvorgangs gegenüber der Werkseinstellung wie folgt verändert: Helligkeit 41, Rot 50, Grün 48, Blau 48.
Nach der Kalibrierung sind noch leichte Abweichungen bei den Farbwerten festzustellen, was an der sRGB Farbraumabdeckung von 91 Prozent liegen dürfte. Der Rangewert bei den Grauwerten ist leicht erhöht, alle anderen Werte liegen dafür nah an den Idealbereichen. Für gelegentliche Bildbearbeitungen im Amateurbereich ist der Monitor nach einer Kalibrierung daher durchaus geeignet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.