Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 11,57 % und einem Maximalwert von 20,14 % noch zufriedenstellend. Die Farbhomogenität im Durchschnitt ebenfalls. Die Maximalabweichung in der unteren rechten Ecke ist mit 4,64 Delta C für sich genommen zwar bereits in einem bedenklichen Bereich. Wir belassen die Gesamtwertung aber auch hier bei einem „zufriedenstellend“, da man selbst in der EBV diesen Bereich nur für Werkzeugleisten verwenden würde und der primär bildrelevante mittlere Bereich ordentlich aussieht.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der NEC EX341R besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Im EX341R hat NEC ein VA-Panel verbaut. Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte.
Das Foto zeigt den Bildschirm des NEC EX341R bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. Bei derart extremen Blickwinkeln werden die Schwächen eines VA-Panels im Vergleich zu einem IPS-Panel schon deutlich. Die Helligkeit und der Kontrast (durch zusätzliche Aufhellung der dunklen Bereiche) sind stark reduziert. Die Farben verblassen ebenfalls.
Bei einem gewölbten Display spielt das insbesondere am Schreibtisch keine Rolle, da es ohnehin primär auf eine zentrierte Sitzposition ausgerichtet ist. Sofern man auch die Neigung richtig einstellt, werden die Schwächen durch die Wölbung vollständig ausgeglichen, und die Blickwinkelneutralität ist auch an den Display-Rändern gut bis sehr gut.
Interpolation
Der NEC EX341R ist primär für digitale Zuspielung in nativer Auflösung gedacht, bietet aber auch unter dem Menüpunkt „Ausdehnung“ Einstellungen für Bildskalierung. Am DP-Port gibt es die Optionen „Vollbild“, „Format“ und „Aus“. „Vollbild“ streckt das Bild auf die volle Bildbreite (ggfls. mit Verzerrungen), „Format“ führt zu einer seitengerechten Skalierung (verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe), und „Aus“ entspricht einer pixelgenauen 1:1-Darstellung. Einen Regler für die Bildschärfe haben wir im OSD nicht gefunden.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Auch die seitengerechte Skalierung gelang in allen getesteten Auflösungen einwandfrei.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-Rite-i1-DisplayPro-Colorimeter und ein X-Rite-i1-Pro-Spektrophotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 97 % | 99 % |
Adobe RGB | – | 75 % |
ECI-RGB v2 | – | 67 % |
Das über die Webseite von NEC verfügbare Datenblatt verspricht eine 99,5%-Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums – vermutlich ein Schreibfehler. Bezogen auf den sRGB-Farbraum werden die Herstellerangaben eigehalten, und die Farbraum-Abdeckung ist sehr gut.