Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen im Foto die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Das Panel des P232W ist matt, die Oberfläche wirkt ein wenig seidig. Einfallendes Fremdlicht wird weit gestreut und nur schwach reflektiert.
Die einzelnen Subpixel sind in der Makroaufnahme schon sichtlich verzerrt, aber gut erkennbar. Schärfeleistung und Kontrast werden durch die Beschichtung nur wenig beeinträchtigt, die Wirkung gegen einstreuendes Fremdlicht ist dagegen sehr gut.
Blickwinkel
Das IPS-Panel besitzt grundsätzlich einen guten Blickwinkel. Bei extremen Blickwinkeln ist seitlich eine Abnahme des Kontrastes erkennbar, außerdem werden dunklere Bereiche aufgehellt. Verglichen mit einem TN-Panel erreicht das Gerät allerdings problemlos eine gute Note.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die Farbraumuntersuchung zeigt, dass der sRGB-Farbraum zu 94,2 Prozent abgedeckt wird, dadurch wird knapp eine sehr gute Bewertung verpasst.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Die Werkseinstellung konnte uns im Test mit sehr guten Werten überraschen. Die Grauwerte lagen in einem perfekten Bereich und auch bei den Farbwerten gab es nur zwei größere Abweichungen, die allerdings auch aus dem nicht ganz abgedeckten sRGB-Farbraum stammen können.
Der Gammawert verläuft etwas zu flach und der Weißpunkt liegt leicht zu hoch, insgesamt erreicht der Monitor in dieser Einstellung aber schon ein sehr gutes Ergebnis, so dass auf die Anwendung eines Colorimeters ohne große Qualitätseinbuße verzichtet werden kann.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der sRGB-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Im sRGB Modus verläuft der Gammawert auf der Ideallinie und der Weißpunkt wird ziemlich genau getroffen. In allen anderen Bereichen haben sich die Ergebnisse gegenüber dem Standardmodus allerdings verschlechtert. Die Abweichungen der Grau- und Farbwerte fallen deutlicher aus und auch der Kontrast ist auf 750:1 abgesunken. Insgesamt würden wir für die Bildbearbeitung daher den Standardmodus vorziehen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Die Kalibrierung haben wir im Standardmodus bei einem Helligkeitswert von 47,9 % durchgeführt. Alle anderen Werte wurden unverändert gelassen, auch die RGB-Regler mussten nicht verstellt werden, was den guten Ausgangswert noch einmal bestätigt.
Nach der Kalibrierung bewegen sich der Weißpunkt und der Gammawert in ihren Idealbereichen, auch die Helligkeit stimmt jetzt mit unseren Zielwerten überein. Der Kontrast ist mit 1000:1 ebenfalls wieder auf einem sehr guten Niveau.
Die Farbwerte konnten gegenüber dem Standardmodus verbessert werden, die Grauwerte und dabei vor allem die Range fallen allerdings schlechter aus. Da wir gerade diesen Wert in unserem neuen Bewertungsverfahren stark berücksichtigen, kommt insgesamt nur eine durchschnittliche Note als Endresultat zum Vorschein.
Der Einsatz eines Colorimeters verbessert und verschlechter jeweils unterschiedliche Parameter des Gerätes verglichen mit dem Standardmodus.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Bei den Einstellmöglichkeiten für die Interpolation bleiben keine Wünsche offen. Im erweiterten Menü kann fast jeder Parameter frei gewählt werden. Grundsätzlich eingestellt werden kann eine gestreckte Darstellung auf das Vollbild, eine seitengerechte Anzeige und auch ein 1:1 Modus. Einstellbar sind aber auch noch individuelle Parameter.
Der 1:1 Modus kann dafür an jeder Seite getrennt gezoomt werden, um so zum Beispiel eine anderthalb mal so große Darstellung zu erhalten, die kleiner ist als eine seitengerechte Vergrößerung. Gewählt werden kann zudem die Position des angezeigten Bildes, dieses muss nicht zwangsläufig mittig ausgegeben werden, sondern kann auch in der linken oberen Ecke beginnen. Die Schärfe kann ebenfalls verstellt werden, um interpolierte Bilder bei Bedarf etwas nachzuschärfen.
Die 16:9 Auflösung 1.280 x 720 wurde wie auf den nachfolgenden Bildern ersichtlich ist gut und mit nur einer geringen Unschärfe dargestellt. Bei Bedarf sollte mit dem Schärferegler etwas nachjustiert werden. Insgesamt kann der Monitor in diesem Bereich mit sehr vielen Einstellmöglichkeiten punkten und so insgesamt eine sehr gute Note erreichen.