OSD – Teil 2
Image Adjust
Das gewünschte Interpolationsverhalten wird mit einer Funktion dieses Menüpunktes gesteuert. Eine bildschirmfüllende Wiedergabe („FULL“) ist ebenso möglich wie eine Skalierung unter Berücksichtigung des vorliegenden Seitenverhältnisses („ASP“) bei einer Zuspielung mit quadratischen Pixeln. Zusätzlich implementiert auch der NEC PA241W die große Stärke der Vorgängermodelle auf diesem Gebiet: Über die Auswahl „CUS“ kann die Skalierung im erweiterten Menü umfangreich beeinflusst werden, um zum Beispiel Signale mit nicht quadratischen Pixeln, wie sie im SD-Videobereich anzutreffen sind, unverzerrt darzustellen.
Der „SHARPNESS“-Regler erlaubt die Anpassung der Bildschärfe auch bei nativer Zuspielung.
Darüber hinaus können die horizontale und vertikale Bildposition verändert werden. Liegt ein analoges Signal an, ist auch die Bildgröße justierbar.
Die verschiedenen Bildmodi bzw. Speicherplätze des NEC PA241W können über diesen Menüpunkt ausgewählt werden. Hier zeigt sich ein erster, größerer Unterschied zu den älteren Modellen: RGB-Gain-Regler für die Anpassung des Weißpunktes sind nicht vorhanden, der Anwender kann lediglich die gewünschte Farbtemperatur in Kelvin angeben. Weitere Einstellungen finden sich dann im erweiterten OSD.
Geblieben ist der Zugriff auf die Sechs-Achsen-Farbkorrektur, die aber, angesichts des Leistungsumfangs der Elektronik über das erweiterte OSD, keine Rolle im realen Einsatz spielen dürfte. Erschwerend kommt hinzu, dass die konkrete Umsetzung starke Einschränkungen bedingt. Hier verhält sich der NEC PA241W wie die bisher getesteten Modelle aus der „90er“-Reihe.
Über die Auswahl „ADVANCED SETTING“ kann das erweiterte Menü nun bequem aus dem Standard-Menü heraus aufgerufen werden.
Mit den Auswahloptionen dieses Menüpunktes wird insbesondere die Bild-in-Bild Funktionalität gesteuert. Die Funktion zur Verbesserung der Bildhomogenität (ColorComp) ist nun nicht mehr hier zu finden. Sie wurde komplett in das erweiterte Menü verschoben.
Sprach- und OSD-Einstellung sind unter diesem Menüpunkt zusammengefasst. Zusätzlich ist hier auch das Zurücksetzen in den Werkszustand möglich.
Rein informativen Charakter hat der vorletzte Menüpunkt, mit dem NEC wohl auf der „Green-IT-Welle“ mitschwimmen will. Der konkrete Nutzwert von CO2- und Stromkosteneinsparungswerten darf angezweifelt werden.
Information
Gewohntes dann wieder beim letzten Menüpunkt. Er informiert über aktuelle Signalparameter (Horizontal- und Vertikalfrequenz, Auflösung, Signaleingang) und das eingesetzte Gerät (Modellbezeichnung und Seriennummer).
Das erweiterte Menü/ OSD
Nachfolgend werden wir auf die wichtigsten Funktionen des erweiterten Menüs eingehen, da erst so das volle Potential des NEC PA241W genutzt werden kann.
Menüpunkt 1
Der wichtigste Menüpunkt steht dem Benutzer im erweiterten Menü gleich an erster Stelle zur Verfügung. Für den gewählten Bildmodus kann der Weißpunkt angepasst werden. Die Eingabe erfolgt in Normfarbwertanteilen (d.h. einer Positionierung auf der CIE-Normfarbtafel). Die ebenfalls mögliche Auswahl in Kelvin gibt die Normfarbwertanteile eines schwarzen Strahlers mit der entsprechenden Temperatur wieder, d.h. man liegt damit auf der Blackbodykurve. Wie gut Vorgabe und Realität übereinstimmen, werden wir im Verlauf des Tests noch ausführlich ermitteln.
Die Gradation kann über einen erfreulich flexiblen Gamma-Regler verändert werden. Neben Zahlwerten ist auch eine sRGB- und sogar L*-Gradation per Auswahl möglich. Angesichts der leistungsfähigen Elektronik ist das sehr sinnvoll und sollte für die meisten Kalibrierungsziele völlig ausreichend sein. Die Lücke zwischen Hard- und Softwarekalibrierung dürfte damit sehr gering ausfallen. Eine individuelle Gradation kann mit den Einstellungen im OSD nicht erzeugt werden. Mit einer vernünftigen Anzahl an Stützstellen wäre das hier aber auch kaum vernünftig umzusetzen.
Die mächtige Farbraumemulation des NEC PA241W wird durch die Vorgabe der gewünschten Normfarbwertanteile für die Primärfarben realisiert. Eine Auswahl des sRGB-Bildmodus setzt das Ziel beispielsweise auf die relativ zu D65 als Weißpunkt definierten Werte. In diesem Zusammenhang muss man bei der Auswahl des gewünschten Emulationsziels etwas aufpassen. Wir werden darauf noch an späterer Stelle detailliert eingehen. Die Beschränkung auf die Festlegung von Weißpunkt und Primärfarbpositionen als Normfarbwertanteile ist ausreichend, weil sich die Helligkeitskomponente bei unterstellter Linearität implizit ergibt.
Schließlich wurde in diesem Menüpunkt auch die Steuerung der Kompensationsschaltung für die Bildhomogenität platziert. Über den „UNIFORMITY“-Regler kann „ColorComp“ in 5 Stufen zugeschaltet oder ganz deaktiviert werden.
Neben bereits aus dem Standard-Menü bekannten Optionen, können über diesen Menüpunkt u.a. die Overdrive-Schaltung und der Umgebungslichtsensor gesteuert werden. Die „METAMERISM“-Option sollte, wenngleich sie standardmäßig aktiviert ist, ausgeschaltet werden.
Über die Option „EXPANSION“ kann das Interpolationsverhalten beeinflusst werden. Mit der Auswahl „CUSTOM“ ist eine individuelle Anpassung möglich. Die hier hinterlegten Werte werden auch für die entsprechende Auswahl im Standard-Menü übernommen.
Screenmanager
Dem NEC PA241W liegt keine Screenmanager-Software bei. Die kostenlos über die NEC-Webseite zu beziehende Software „MultiProfiler“ erfüllt allerdings diesen Zweck, weil hier alle wichtigen Parameter beeinflusst werden können.