Test Monitor NEC PA301W-BK
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Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität

Wir untersuchen Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität an einem weißen Testbild, das wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die Helligkeitsabweichung in Prozent und das DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den zentral gemessenen Wert.

Die Messungen unterstreichen die Wichtigkeit von ColorComp. Mit deaktivierter Kompensationsschaltung liegen Helligkeits- und Farbabweichungen noch auf befriedigendem Niveau, sofern wir die große Panelfläche berücksichtigen. Der DELL U3011 liefert hier mit identischem Panel vergleichbare Ergebnisse.

Mit ColorComp auf höchster Stufe (5) erreicht der NEC PA301W ein in Bezug auf Helligkeits- und Farbabweichungen sehr gutes Ergebnis. Die Funktion sollte man daher unbedingt aktivieren und den Kontrastverlust in Kauf nehmen. Andere Hersteller lassen dem Anwender erst gar keine Wahl, und aktivieren Kompensationsschaltungen automatisch, sofern sie solche Funktionen überhaupt verbauen.

Nec Pa301w Bk Monitor Ausleuchtung3
Nec Pa301w Bk Monitor Homogenitaet1
An 15 Messpunkten wurde die Helligkeitsverteilung (linkes Bild) und Bildhomogenität (rechtes Bild) überprüft – ColorComp aus.
Nec Pa301w Bk Monitor Ausleuchtung4
Nec Pa301w Bk Monitor Homogenitaet2
An 15 Messpunkten wurde die Helligkeitsverteilung (linkes Bild) und Bildhomogenität (rechtes Bild) überprüft – ColorComp 5.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS– und VA-Panels typischen Werte. Auch TN-Panels erreichen ähnliche Blickwinkel auf dem Papier, dies aber bei einem Restkontrast von 5:1. Damit sind die Werte nicht vergleichbar. Außerdem werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht die Angabe einbezogen.

Wichtiger als die Blickwinkelangabe unter Einbeziehung des Restkontrastes ist daher die tatsächliche, subjektive Blickwinkelstabilität ohne sichtbare Farbverfälschungen, Negativeffekte oder Veränderung anderer Bildparameter.

Nec Pa301w Bk Monitor Blickwinkel
Blickwinkel des NEC PA301W

Mit seinem P-IPS Panel kratzt der NEC PA301W im Hinblick auf die Blickwinkelstabilität am technisch Möglichen. Die aktuellen IPS-Panels von LG liefern hier durch die Bank weg exzellente Ergebnisse ohne unschöne Farbverfälschungen. Damit sinkt mit steigendem Blickwinkel vornehmlich nur der Kontrast.

Allerdings erkauft man sich die hohe Blickwinkelstabilität mit einem deutlichen Aufscheinen dunkler Tonwerte aus dem Winkel. Das schmälert den subjektiven Schwarzwert und ist mit dem großen 30-Zoll Panel bereits bei frontaler Betrachtung gut sichtbar. Erst ein unrealistisch hoher Betrachtungsabstand von mehr als einem Meter führt zu einer vollständig homogenen Darstellung. LG hatte diese Eigenschaft mit einer speziellen Polarisationsfolie (A-TW) gut im Griff. Sie ist leider nur noch in wenigen High-End 24-Zoll Bildschirmen (HP LP2480zx, LG W2420R) zu finden.

Eine Alternative im 30-Zoll Segment bietet derzeit nur Eizo mit dem SX3031W. Er verbaut ein S-PVA Panel von Samsung. Innerhalb der CG-Reihe ist man aber auch bei diesem Hersteller bereits auf ein Modell mit dem IPS-Panel des NEC PA301W umgeschwenkt. Mit einem S-PVA Panel umgeht man die Aufhellungen aus dem Winkel. Dominierende Blickwinkeleffekte sind hier Farb- und insbesondere Gradationsveränderungen. Wir ordnen seine Blickwinkeleigenschaften daher unter denen der aktuellen IPS-Derivate von LG ein.

Die meisten Benutzer sollten mit beiden Paneltechnologien keine Probleme im alltäglichen Einsatz haben und in jedem Fall von den gegenüber Bildschirmen mit TN-Panel deutlich verbesserten Blickwinkeleigenschaften profitieren.

Ausmessung und Kalibration

Wir haben im Folgenden den NEC PA301W vor und nach Kalibration und Profilierung umfangreich vermessen und die Ergebnisse ausgewertet. Die Ergebnisse sind insbesondere für die elektronische Bildverarbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele ist zumindest eine ausreichende Neutralität des Bildschirms wichtig. Die Messungen werden in einer eigenen Software ausgewertet, was eine exakte und detaillierte Aussage zum vorliegenden Testgerät ermöglicht.

Farbraumvergleich in Lab (D50)

Zunächst haben wir ermittelt, wie gut der NEC PA301W verschiedene Farbräume abdeckt. Als Referenz nutzen wir die Arbeitsfarbräume sRGB, AdobeRGB und ECI-RGB 2.0. Zusätzlich haben wir mit dem „ISOcoated_v2_eci.icc“-Profil verglichen. Es basiert auf den FOGRA39-Charakterisierungsdaten und repräsentiert die Standard-Druckbedingungen für den Offset-Druck auf bestimmten Papiertypen. Die exakten Bedingungen können als PDF-Dokument angesehen werden.

3D-Farbraumvergleich

Erläuterung der 3D Ansichten und Informationen zu ihrer Erstellung.

ISOcoated (FOGRA39): 99,8 % Abdeckung

Nec Pa301w Bk Monitor Iso1
Nec Pa301w Bk Monitor Iso2
sRGB: 100 % Abdeckung
Nec Pa301w Bk Monitor SRGB1
Nec Pa301w Bk Monitor SRGB2
AdobeRGB: 97,5 % Abdeckung
Nec Pa301w Bk Monitor ARGB1
Nec Pa301w Bk Monitor ARGB2
 

ECI-RGB 2.0: 88,5 % Abdeckung

Nec Pa301w Bk Monitor Eci1
Nec Pa301w Bk Monitor Eci2
 

NEC verspricht eine fast vollständige Abdeckung von AdobeRGB (98%), die wir unter den während der Profilierung vorliegenden Bedingungen (Weißpunkt D65) auch erreicht haben. Entsprechend werden sRGB sowie der ISOcoated-Farbraum vollständig umschlossen. In farbmanagementfähigen Anwendungen sollte damit eine exakte Darstellung inkl. Offset-Proof möglich sein. Gleiches gilt für monitorinterne Transformationen im Rahmen der Farbraumemulation.

Die Abdeckungen entsprechen den typischen Werten für aktuelle IPS-Panels mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung (102% NTSC). Daher fällt die Übereinstimmung mit ECI-RGB 2.0 deutlich geringer aus . Das führt, abhängig vom Bildinhalt, zu verstärkten Farbabrissen und -abweichungen. Trotzdem kann man durchaus auch in diesem Arbeitsfarbraum arbeiten.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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