Test Monitor NEC PA302W-BK
7/7

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit 26 Millisekunden messen wir beim PA302W allerdings eine deutlich längere Signalverzögerung als bei den meisten Mitbewerbern.

Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 8,9 Millisekunden (Response Improvement ein) zwar noch akzeptabel, doch die resultierenden 34,9 Millisekunden für die mittlere Gesamtlatenz sind für Gamer nicht sehr attraktiv.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des NEC PA302W arbeitet mit LED, die mit extrem hoher Geschwindigkeit gepulst wird. Die Helligkeit wird also mit dem verbreiteten PWM-Verfahren (Pulsweitenmodulation) gesteuert.

Wir konnten bei einem Helligkeitswert von 140 cd/m² eine Taktfrequenz bis zu 50 kHz ermitteln. Solch hohe Frequenzen sind für das menschliche Auge schon längst nicht mehr wahrnehmbar.

Nec Pa302w Bk Monitor Backlight
LED-Backlight mit PWM, aber bei extrem hohen Frequenzen.

Subjektive Beurteilung

Bildschirme aus der NEC PA-Reihe richten sich nicht an professionelle oder sehr ambitionierte Spieler. Letztere könnten aber durchaus Gefallen an dem hochwertigen Riesen finden. Die Darstellungsqualität überzeugt trotz des nur durchschnittlichen Kontrastumfangs. Mithilfe der Farbraumemulation kann die Wiedergabe zudem exakt an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Auch die bei vielen Bildschirmen vorhandenen Zeichnungsverluste in den Tiefen lassen sich so elegant vermeiden.

Im PixPerAn-Lesbarkeitstest erreichen wir Stufe 8. Störende Overdrive-Artefakte sind nicht auszumachen.

Bewertung




Kein Preis verfügbar
4.2

SEHR GUT

Fazit

Der PA302W kann seine enge Verwandtschaft zum Vorgängermodell nicht leugnen. Das ist aber mehr Auszeichnung denn Kritik. Der 30-Zoll große Flachbildschirm konnte im Test denn auch auf fast allen Gebieten überzeugen.

Unsere Messungen belegen eine präzise Werkskalibration, die in Tateinheit mit der leistungsfähigen Elektronik zu einer neutralen und stets mit den Einstellungen im OSD übereinstimmenden Wiedergabe führt. Schon eine Softwarekalibration lässt damit fast ideale Ergebnisse erzielen. Besitzer von SpectraView II können sogar eine Hardwarekalibration durchführen.

Die LED-Hintergrundbeleuchtung schränkt den Farbumfang gegenüber früheren Modellen mit WCG-CCFL-Röhren nicht ein. Bildbearbeitung und Proofsimulation sind bevorzugte Einsatzgebiete des PA302W. Hier macht sich auch die hohe Blickwinkelstabilität des AH-IPS-Panels besonders positiv bemerkbar. Die flexible Farbraumemulation ermöglicht eine präzise und definierte Darstellung abseits von Abläufen auf Basis von ICC-Profilen.

Ausleuchtung und insbesondere Flächenhomogenität können vollständig überzeugen. Ohne die Ausgleichsfunktion ColorComp ist die Darstellung über die Fläche allerdings deutlich ungleichmäßiger. Den leichten Kontrastverlust, der beim Einsatz der Kompensation entsteht, sollte man also in Kauf nehmen – auch wenn NEC den Dynamikumfang des Panels ohnehin etwas beschneidet.

Trotz der Implementierung eines HDMI-Eingangs wurde die Signalverarbeitung nicht überarbeitet: Die Darstellung ist nur bei 60 Hz frei von Mikrorucklern. 24 Hz werden nicht unterstützt. Im Gegensatz dazu kann die Skalierung völlig frei angepasst werden.

Der Straßenpreis von derzeit rund 1.800,00 Euro liegt deutlich über dem von Prosumer-Modellen der Konkurrenz. Angesichts der gebotenen Leistung ist diese Differenz aber völlig gerechtfertigt.

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Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

Interessante Themen

2 Gedanken zu „Test Monitor NEC PA302W-BK“

  1. Ehrlich gesagt kann ich bei der Aufhellung bei Blickwinkelveränderungen, fehlendem De-Interlacing, Streifenbildung (die auch beim LG und Dell negativ aufgefallen sind), PWM und der schlechtesten Latenz, nicht verstehen wie so ein Monitor ein „sehr gut“ bekommen kann.

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