Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration mit D65 als Weißpunktziel durchgeführt. Sofern möglich, werden außerdem alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster ist nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir maximal knapp 320 cd/m². Das liegt im Bereich der Werksangabe, auch wenn die Einstellungen bis 400 cd/m² reichen. Soll- und Ist-Zustand differieren daher im oberen Helligkeitsbereich etwas stärker.
Leuchtdichte Weiß (Bildmodus Full):
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 317,5 cd/m² | 302,3 cd/m² | 291,6 cd/m² | 271,3 cd/m² |
50% | – | 211,5 cd/m² | – | – |
0% | – | 39,6 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Bildmodus Full):
Helligkeit | D65 |
100% | 0,35 cd/m² |
50% | 0,31 cd/m² |
0% | 0,09 cd/m² |
Ohne ColorComp liegt das Kontrastverhältnis über weite Teile der Helligkeitseinstellung bei durchaus beachtlichen 860:1. Unter rund 80 cd/m², in der oberen Grafik zwischen zehn und zwanzig Prozent, wird die Intensität der Hintergrundbeleuchtung nicht mehr reduziert. Dadurch sinkt das Kontrastverhältnis zwangsweise stark ab. Bei 40 cd/m² verbleiben noch etwa 440:1.
Mit ColorComp sinkt der Weißpegel, und es ergibt sich ein im Mittel verringertes Kontrastverhältnis von knapp 700:1. Kann die gewünschte Leuchtdichte nicht erreicht werden, wird die Flächenhomogenitätsverbesserung schrittweise bis zu ihrer Abschaltung reduziert. Der zugeordnete Zahlenwert im OSD färbt sich magenta.
Der Kontrastumfang des NEC SpectraView Reference 271 übersteigt den des kleineren SpectraView 241 insgesamt leicht. Auffällig ist vor allem der etwas verschobene Regelungsbereich der Hintergrundbeleuchtung.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das P-IPS Panel beschert dem NEC SpectraView Reference 271 eine ausgezeichnete Blickwinkelstabilität. Farbton- und Gradationsveränderung sind gegenüber anderen Paneltechnologien deutlich reduziert. Mit zunehmendem Winkel leidet vor allem der Kontrast, das Bild wird insgesamt flauer. Dunkle Tonwerte erscheinen bisweilen stark aufgehellt. Aufgrund der Panelgröße tritt dieser Effekt auch bei frontaler Betrachtung mit Betrachtungsabständen unter einem Meter auf. Er ist für die Bildbearbeitung aber weit weniger kritisch als die farbmetrischen Veränderungen anderer Paneltypen.
Diese kleine Schwäche hinsichtlich der Kontraststabilität kann ab Werk durch das Aufbringen spezieller Polarisationsfolien abgeschwächt werden. Leider stellt LG eine bekannte Variante (A-TW) schon seit geraumer Zeit nicht mehr her. Derzeit verwendet nur Eizo in den neuen 24-Zoll-Modellen der ColorGraphic-Reihe (CX240, CG246) Panels mit vergleichbarer Aufwertung.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0, ISO Coated v2 (ECI)
Farbraum | Abdeckung |
ISO coated V2 | 99,8 % |
sRGB | 100,0 % |
AdobeRGB | 97,9 % |
ECI-RGB 2.0 | 88,3 % |
Die ermittelten Abdeckungen entsprechen den typischen Werten für Bildschirme mit IPS-Panel und WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung (102 % NTSC). Aufgrund neuer LED-Konfigurationen, die vergleichbare Farbumfänge auch ohne die aufwändige und teure Verwendung vollflächig montierter RGB-LEDs ermöglichen, stehen CCFL-Röhren allerdings nun auch in diesem Segment vor ihrer Ablösung. Der NEC SpectraView Reference 271 gehört damit keineswegs zum alten Eisen. Sein Nachfolger wird hingegen mit großer Wahrscheinlichkeit von LEDs beleuchtet.
sRGB und AdobeRGB werden vollständig bzw. fast vollständig abgedeckt. Das gilt auch für den Vergleich mit ISO Coated v2 (ECI) und bildet ein notwendiges Kriterium für die exakte Reproduktion entsprechender Inhalte. Die Übereinstimmung mit ECI-RGB v2 fällt deutlich geringer aus. Trotzdem kann man auch in diesem Arbeitsfarbraum arbeiten.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Bildmodus Full im Vergleich mit sRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6335K |
White Point XYZ (normalized) | 96.84 100.0 109.49 |
DeltaE to D50/ D65 | 19.78 / 3.15 |
DeltaE to Blackbody Curve * | 3.69 |
Assumed Target Whitepoint | 6300K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 3.88 |
Brightness / cd/m² ** | 159.2 |
Black Point / cd/m² ** | 0.18 |
Contrast / x:1 | 884:1 |
Gradation (Average) | 2.22 |
* Based on CCT / ** Measured with X-Rite DTP94
Der NEC SpectraView Reference 271 zeigt auch vor einer Kalibration durch den Benutzer keine Schwächen. Alle Neutraltöne werden ohne sichtbare Farbstiche reproduziert, und die Gradation korreliert gut mit der Einstellung im OSD. Der Weißpunkt weicht etwas stärker von der Voreinstellung (6500K) ab, allerdings ist die eingesetzte Sonde auch keine uneingeschränkt ideale Referenz.
Die Abweichungen in den Farbwerten ergeben sich aus dem Farbumfang des Bildschirms. Er reicht standardmäßig deutlich über die hier verwendete sRGB-Referenz hinaus.
Bildmodus sRGB im Vergleich mit sRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6412K |
White Point XYZ (normalized) | 96.69 100.0 110.57 |
DeltaE to D50/ D65 | 20.49 / 3.04 |
DeltaE to Blackbody Curve * | 3.42 |
Assumed Target Whitepoint | 6400K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 3.52 |
Brightness / cd/m² ** | 138.3 |
Black Point / cd/m² ** | 0.17 |
Contrast / x:1 | 814:1 |
Gradation (Average) | 2.24 |
* Based on CCT / ** Measured with X-Rite DTP94
Mit der Auswahl des sRGB-Modus greifen wir bereits auf die integrierte Farbraumemulation zurück. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Graubalance ist weiterhin sehr gut, während die Gradation nun der für sRGB vorgesehenen Tonwertkurve entspricht. Nur geringe Abweichungen in den bunten Farben zeigen, dass die Farbraumtransformation einwandfrei gelingt.