Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Der Quato Intelli Proof 300 excellence präsentiert sich in diesem Test naturgemäß wie die bereits von uns getesteten Bildschirme mit gleichem Panel. Die Blickwinkelstabilität ist sehr hoch. Kritische Farbton- oder Gradationsveränderungen bleiben fast völlig aus. Die Darstellung verliert in erster Linie an Kontrast.
Die im Vergleich zu Bildschirmen mit VA-Panel geringere Kontraststabilität sorgt für ein Aufscheinen dunkler Tonwerte aus dem Winkel. Damit sinkt der subjektive Kontrast bereits bei frontaler Betrachtung etwas ab. Erst ein kaum sinnvoller Betrachtungsabstand von über einem Meter vermeidet sämtliche Aufhellungen. Leider kommt die A-TW Polarisationsfolie nur noch in einigen wenigen Modellen mit einer Diagonale von 24-Zoll zum Einsatz (u.a. Quato IP240ex LED). Diese verbessert die Kontraststabilität deutlich.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0, ISO Coated v2 (ECI)
Farbraum | Abdeckung |
ISO coated V2 | 99,8 % |
sRGB | 100,0 % |
AdobeRGB | 97,7 % |
ECI-RGB 2.0 | 87,5 % |
Video: Abdeckung ISO coated V2
Video: Abdeckung sRGB
Video: Abdeckung AdobeRGB
Video: Abdeckung ECI-RGB 2.0
Die ermittelten Abdeckungen entsprechen den typischen Werten für aktuelle Bildschirme mit IPS-Panel und WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung (102 % NTSC). Die Arbeitsfarbräume sRGB und AdobeRGB werden vollständig bzw. fast vollständig abgedeckt. Das gilt auch für den Vergleich mit ISO Coated v2 (ECI). In farbmanagementfähigen Anwendungen ist damit die Grundlage für eine exakte Reproduktion entsprechender Inhalte inkl. Offset-Softproofing gegeben.
Die Übereinstimmung mit ECI-RGB 2.0 fällt deutlich geringer aus. Sie wird derzeit nur von Bildschirmen mit RGB-LED Hintergrundbeleuchtung signifikant verbessert. Trotzdem kann man auch in diesem Arbeitsfarbraum arbeiten.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Werkseinstellung im Vergleich mit sRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6455K |
White Point XYZ (normalized) | 91.28 100.0 101.37 |
DeltaE to D50/ D65 | 16.84/ 8.19 |
DeltaE to Blackbody Curve * | 7.89 |
Assumed Target Whitepoint | 6500K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 8.1 |
Brightness / cd/m² ** | 221.0 |
Black Point / cd/m² ** | 0.25 |
Contrast / x:1 | 884:1 |
Gradation (Average) | 2.2 |
* Based on CCT / ** Measured with X-Rite DTP94
Der Quato Intelli Proof 300 excellence zeigt schon in der Werkseinstellung eine nahezu tadellose Charakteristik. Die Graubalance ist gut und die voreingestellte Gradation (Gamma 2.2) wird sehr genau erreicht.
Der Weißpunkt ist deutlich von der Blackbodykurve entfernt. Das ist an dieser Stelle allerdings nicht ungewöhnlich und ergibt sich aus der Einstellung „nativ“. Die hohen Abweichungen in Bezug auf die Farbwerte beruhen auf der Wahl der Referenz: Der Farbumfang des Bildschirms geht deutlich über sRGB hinaus, und es wurden im Rahmen dieses Tests keinerlei Transformationen durchgeführt.
Nachfolgend haben wir die Farbraumemulation durch Auswahl der Voreinstellungen „sRGB“, „AdobeRGB“ und „eciRGB_v2“ vermessen. Gleichzeitig wurde auch ColorComp aktiviert und eine Leuchtdichte von 140 cd/m² ausgewählt. Die Messungen gegen den jeweiligen Arbeitsfarbraum erfolgten auch in diesem Fall ohne Farbtransformationen. Ein CMM kommt also nicht zum Einsatz.
Vergleich des Bildmodus „sRGB“ mit sRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6502K |
White Point XYZ (normalized) | 96.91 100.0 112.21 |
DeltaE to D50/ D65 | 21.59/ 3.82 |
DeltaE to Blackbody Curve * | 3.9 |
Assumed Target Whitepoint | 6500K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 3.91 |
Brightness / cd/m² ** | 140.4 |
Black Point / cd/m² ** | 0.25 |
Contrast / x:1 | 562:1 |
Gradation (Average) | 2.2 |
* Based on CCT / ** Measured with X-Rite DTP94
Vergleich des Bildmodus „AdobeRGB“ mit AdobeRGB | |
White Point / CCT Kelvin | 6508K |
White Point XYZ (normalized) | 96.8 100.0 112.11 |
DeltaE to D50/ D65 | 21.52/ 3.63 |
DeltaE to Blackbody Curve * | 3.86 |
Assumed Target Whitepoint | 6500K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 3.71 |
Brightness / cd/m² ** | 140.4 |
Black Point / cd/m² ** | 0.25 |
Contrast / x:1 | 562:1 |
Gradation (Average) | 2.19 |
* Based on CCT / ** Measured with X-Rite DTP94
Vergleich des Bildmodus „eciRGB v2 mit ECI-RGB 2.0 | |
White Point / CCT Kelvin | 5023K |
White Point XYZ (normalized) | 97.4 100.0 85.17 |
DeltaE to D50/ D65 | 2.71/ 16.25 |
DeltaE to Blackbody Curve * | 2.57 |
Assumed Target Whitepoint | 5000K |
DeltaE to Assumed Target Whitepoint | 2.8 |
Brightness / cd/m² ** | 139.5 |
Black Point / cd/m² ** | 0.27 |
Contrast / x:1 | 517:1 |
Gradation (Average) | 2.39 |
* Based on CCT / ** Measured with X-Rite DTP94
Die Farbraumemulation wurde sorgfältig umgesetzt. Die jeweiligen, vordefinierten Bildmodi wählen die korrekten Normfarbwertanteile relativ zum normativ definierten Weißpunkt (sRGB und AdobeRGB: D65, ECI-RGB 2.0: D50) aus. Der Weißpunkt richtet sich im alltäglichen Einsatz natürlich nach den konkreten Umgebungs- bzw. Abmusterungsbedingungen. In diesem Fall sollten die Zielwerte chromatisch adaptiert werden, um ein ideales Ergebnis zu erzielen.
Benutzer, die den Quato Intelli Proof 300 excellence auch mit nicht farbmanagementfähiger Software betreiben wollen, werden die exakte Farbraumemulation zu schätzen wissen. Die Darstellung von sRGB-Inhalten gelingt hier beispielsweise exakter als mit fast jedem Bildschirm ohne erweiterten Farbraum. Das ist eine wichtige Eigenschaft auch für die Film- und Spielewiedergabe.
Selbst die Simulation von Farbräumen, die über den Farbumfang des Bildschirms hinausgehen, ist möglich. In diesem Fall wird ein relativ farbmetrisches Gamut-Mapping durchgeführt. Das zeigen die Ergebnisse des „eciRGB v2“-Bildmodus. Farben innerhalb des Bildschirmfarbraums werden ideal transformiert. Alle anderen Farben werden bestmöglich auf die Farbraumgrenze verschoben. Dabei kann es zu Farbabrissen kommen, wenn mehrere Farben auf den gleichen Repräsentanten abgebildet werden.
Graubalance und Gradationseigenschaften sind in allen getesteten Bildmodi hervorragend. Die Abweichungen zum Zielweißpunkt fallen etwas stärker aus, allerdings muss man der eingesetzten Messsonde einen gewissen „Streukreisradius“ zugestehen. Das mildert die Abweichungen etwas ab.