Test Monitor Samsung S27C650D
3/5

Bildhomogenität

Für die Helligkeitsverteilung gibt es nur eine zufriedenstellende Bewertung. Die höchsten Abweichungen liegen aneinandergereiht von links unten nach links oben und weiter nach rechts oben. In die Nähe der Sichtbarkeitsschwelle für das bloße Auge kommt nur die Ecke oben links, dennoch ist eine solche Verteilung generell nicht glücklich. Der Mittelwert liegt hier bei 93 Prozent.

Samsung S27c650d Monitor Homogen
Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität beim weißen Testbild.

Bei der Farbreinheit ist der Befund ebenfalls noch nicht schlecht und auch nicht mehr gut. Die Maximalwerte von 3,6 bzw. 3,7 in den Ecken unten links und oben rechts sind nicht gerade schön, aber noch akzeptabel. Das mittlere deltaE von 1,7 ist auch nur zufriedenstellend.

Mit dem bloßen Auge fallen die beiden Ecken oben links und rechts als leicht abgedunkelt auf. Die Ecke links unten ist trotz hoher Farbabweichung visuell unauffällig, aber der Randbereich in dieser Gegend wirkt sehr unruhig. Die Kritik bewegt sich allerdings auf hohem Niveau, übermäßig ungleichmäßig wirkt die Darstellung nicht.

Bei großen Blickwinkeln ab etwa 60 Grad in der Horizontalen wird ein schwacher grauer Schimmer sichtbar. Vertikal und diagonal geschieht das viel früher, in diesen Richtungen ist der Effekt zudem sehr viel stärker zu sehen.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Das Panel des S27C650D ist kräftig mattiert und zeigt nur einen ganz leichten Seidenglanz. Die Entspiegelung ist sehr wirksam, von hinten oder seitlich einfallendes Fremdlicht wird effektiv gestreut.

Samsung S27c650d Monitor Coating
Samsung S27c650d Monitor Refcoat
Das Coating des S27C650D ist matt.

Die einzelnen Subpixel sind in der Makroaufnahme kaum verzerrt, die aufgeraute Oberflächenstruktur ist aber deutlich zu erkennen. Nachteilig für die Schärfeleistung ist das nicht. Den berüchtigten Kristalleffekt (Glitzern) haben wir nicht beobachtet.

Blickwinkel

Das Foto zeigt den Bildschirm des EA294WMi bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad. Die Fotos im oberen Testbild wurden mit festen Belichtungseinstellungen gemacht, damit der Helligkeitsverlust unter den genannten Blickwinkeln klar vorgeführt werden kann.

Samsung S27c650d Monitor Blickwinkel
Horizontale und vertikale Blickwinkel.

Was die Blickwinkelstabilität angeht, ist die MVA-Technik zwischen der sehr blickwinkelstabilen IPS-Technologie und der sehr blickwinkelabhängigen TN-Technologie angesiedelt. Beim Samsung S27C650D ist bei seitlicher Betrachtung ein deutlicher Kontrastverlust zu sehen.

Auch die Farben verschieben sich sichtbar. Einzig die Helligkeit bleibt auf einem hohen Level. Gleiches gilt für scharfe Blickwinkel von oben und unten.

Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.

Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.

Farbraumabdeckung

Samsung S27c650d Monitor Fra Srgb 1
Samsung S27c650d Monitor Fra Srgb 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums (Erläuterung der 3D Ansichten).

Die Farbraumuntersuchung zeigt, dass der S27C650D den sRGB-Farbraum mit 82 Prozent nur schlecht abdeckt. Nach der Kalibration ergab sich allerdings eine nachhaltige Verbesserung und einige Erkenntnisse zur Farbmischung.

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Modus Benutzer, Farbeinstellung Normal, Gamma 1, Helligkeit 100 und Kontrast 75.

Samsung S27c650d Monitor Werk Std
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung (Normal).

In der Werkseinstellung messen wir den Weißpunkt mit 7188K, das liegt 700K über der Referenz 6500K und sorgt somit für eine ziemlich kühle Farbstimmung. Die Graustufen sind fast alle um 200K wärmer, daraus ergeben sich überwiegend hohe deltaC-Abweichungen und auch ein hoher Rangewert. Die flache Gammakurve verläuft bei 2,05 und somit nicht normgerecht, aber dennoch akzeptabel. Die Grauwiedergabe bewerten wir zufriedenstellend.

Einen sRGB-Modus bietet der S27C650D nicht, daher untersuchen wir auch die Buntfarben in der Werkseinstellung. Hier fallen die vielen sehr hohen Abweichungen ins Auge, dazu gehören auch die Grundfarben Rot und Grün. Auch viele Mischfarben zeigen noch hohe deltaE-Werte. Zusammen mit dem nicht konsistenten Weißpunkt kann die Gesamtbewertung nur „sehr schlecht“ lauten.

Für normale Arbeiten im Bereich Office, Internet und auch Video ist die Farbwiedergabe nicht zu beanstanden, doch für farbverbindliches Arbeiten ist sie schlicht unbrauchbar.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.

Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erzielt. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) erreicht man erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software.

Samsung S27c650d Monitor Kal Srgb
Farbwiedergabe nach der Kalibrierung.

Vor der Kalibrierung mit iColor 3.8 und dem Xrite i1 Pro haben wir zunächst den Weißpunkt im Benutzermodus justiert. Hierfür musste der Grün-Regler um sagenhafte 15 Punkte auf nur noch 35 abgesenkt werden, der Blau-Regler folgte mit ebenfalls heftigen 10 Punkten. Der Helligkeitsregler musste deshalb von 24 auf 30 angehoben werden, um den Lichtverlust auszugleichen. Der anschließend gemessene Gammawert betrug niedrige 2,01.

Gewöhnlich weisen derart krasse Änderungen an den Farbreglern auf schwere Nichtlinearitäten in der Farbsteuerung hin, die sich durch eine Matrixkalibrierung nicht zufriedenstellend ausgleichen lassen.

Nicht so beim S27C650D: hier ergab sich bei der Kalibrierung eine glatte und kaum gespreizte Korrekturkurve, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die kräftigen Grün- und Blauanteile des LED-Spektrums haben die Entwickler also einfach nur nicht wie üblich gedämpft, was auch das ungewöhnlich hell strahlende Bild erklärt.

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