OSD
Beim ersten Starten des OSDs wird ein koreanisches Menü sichtbar. Dieses lässt sich natürlich auch auf Deutsch umstellen. Da die deutsche Übersetzung nicht wirklich gelungen ist, sollte stattdessen die englische Variante bevorzugt werden. Das OSD ist ansonsten identisch mit dem des schon getesteten QH300.
Das OSD selber wurde sehr schlicht gestaltet und bietet auch nicht viele Einstelloptionen an. Im ersten Abschnitt kann die Helligkeit und der Kontrast verstellt werden. Die beiden nächsten Reiter waren beim Betrieb mit dem DVI-Kabel ausgegraut und sind nur bei analoger Signalzuspielung verfügbar.
In den Farbeinstellungen lässt sich zwischen den Profilen normal, rötlich und bläulich wechseln, außerdem können auch eigene Einstellungen der Farben Rot, Grün und Blau vorgenommen werden.
Im nächsten Punkt lässt sich die Position des OSDs verstellen und außerdem die Anzeigedauer einrichten. Im letzten Reiter kann die Darstellung des Bildes zwischen „wide“ und „4:3“ variiert werden.
Bildqualität
Im Werkszustand wird der Monitor mit dem User-Profil ausgeliefert, in dem alle drei Werte auf die Einstellung 84 festgelegt wurden. Die Helligkeit ist mit dem Wert 83 und der Kontrast mit dem Wert 88 voreingestellt.
Graustufen
Durch die spiegelnde Oberfläche wirkt das Bild farbkräftiger und brillanter als bei Konkurrenzprodukten mit matter Oberfläche. Der typische Glitzereffekt eines IPS-Panels war ebenfalls etwas geringer wahrnehmbar. Die Oberfläche erzeugt allerdings gerade bei schwarzen Bildschirminhalten Spiegelungen, die störend wirken können und auch auftreten, wenn im Raum nahezu perfekte Lichtverhältnisse gegeben sind.
Banding oder andere negative Effekte waren nicht zu beobachten. Beim Graustufenverlauf konnten zudem fast alle weißen Bereich und nur die äußeren schwarzen Bereich nicht mehr vom Hintergrund differenziert werden, so dass der Monitor bei der subjektive Bildqualität insgesamt überzeugen kann.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so wie man es mit bloßem Auge sieht, hier werden eventuelle Auffälligkeiten sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Der Monitor besitzt in den beiden oberen Ecken leichte Lichthöfe. Die untere Abweichung vom Hintergrund ersteht eher durch den Blickwinkel und lässt sich mit dem IPS-Glow-Effekt beschreiben. Insgesamt liefert der Monitor in diesem Bereich aber ein gutes Resultat.
Helligkeit, Kontrast und Schwarzwert
Der QH270 verhält sich in diesem Bereich leider sehr ähnlich wie die größere QH300 Version. Auch das 27 Zoll Modell liefert bis etwa 80 Prozent einen konstanten Schwarzwert von 0,30 cd/m², wodurch der Kontrast bei geringerer Helligkeit entsprechend abnimmt.
Bei Helligkeitswerten über 80 Prozent steigt der Schwarzwert dagegen sehr stark an und liegt dann jenseits einer guten Bildqualität. Der tatsächlich einstellbare Bereich, der für den Dauerbetrieb ausgelegt ist, bewegt sich daher in einer sehr kleinen Range.
Bei 80 Prozent konnte ein guter Kontrast von 860:1 gemessen werden. Bei 140 cd/m² betrug der Kontrast hingegen nur noch etwa 480:1.
Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Die Helligkeitsverteilung des Monitors ist sehr gut, bei nur einem Messfeld liegt die Abweichung knapp über zehn Prozent. Die Farbhomogenität ist ebenfalls gut und liegt durchschnittlich unter einem Wert von 1,5.
Blickwinkel
Durch das verwendete IPS-Panel war der Blickwinkel aus jeder Position sehr gut. Die spiegelnde Fläche des Monitors verursacht je nach Betrachtungswinkel aber schnell deutliche Spiegelungen. Ob das spiegelnde Panel stört oder nicht, liegt im Auge des Betrachters.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach einem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite Dtp94 und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der Shimian QH270 besitzt eine sRGB-Farbraumabdeckung von 100 Prozent.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir hier zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Verschiedene Modi bietet das Modell nicht an, es kann aber zwischen den Farbprofilen normal, rötlich und bläulich ausgewählt werden. Wird der Monitor auf seine Ausgangswerte zurückgesetzt, wird das User-Profil mit allen drei Werten jeweils auf den Wert 84 voreingestellt.
Der Kontrast und die Schwarzwerte sind in diesem Modus gut, die Abweichung vom Zielweißpunkt ist ebenfalls nicht so groß, der Gammawert liegt allerdings sehr weit von der Ideallinie entfernt und auch die Farbwerte zeigen große Abweichungen. Der sRGB-Farbraum wird mit diesen Werten nur knapp befriedigend dargestellt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des Normal-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Vermessen haben wir anschließend das Profil „Normal“, ohne in diesem Bereich Anpassungen vorgenommen zu haben.
Der Kontrastwert, die Abweichung zum Zielweißpunkt und die Schwarzwerte verschlechtern sich in diesem Modus. Die Farb- und Gammawerte werden dafür allerdings besser. Auch dieses Ergebnis reicht für eine gute Abbildung des sRGB-Farbraums leider nicht aus.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Nach der Kalibrierung befinden sich fast alle Werte nah am Optimum. Durch die Reduzierung der Helligkeit sinkt aber auch der Kontrast stark ab. Eine Bildbearbeitung ist mit diesem Modell daher nur sinnvoll, wenn mit einer deutlich höheren Helligkeit gearbeitet werden kann.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.