Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des W99X bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. Der horizontale Blickwinkel kann durchaus überzeugen, denn die Farben bleiben recht stabil, jedoch legt sich ein gelber Schleier über das Bild und beeinflusst vor allem die blauen Töne. Insgesamt wird das Bild wärmer und verliert an Kontrast.
Von oben betrachtet verliert das Bild an Leuchtkraft und Kontrast, der gelbe Stich bleibt jedoch aus. Aus einer tiefen Position betrachtet, lässt die Bildqualität wie bei allen TN-Panels stark nach. Das Bild ist sehr dunkel und es werden viele Details verschluckt.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der VG2437mc mit 98 Prozent ein sehr gutes Ergebnis ab.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir hier für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem Reset im OSD finden wir folgende Werkseinstellung vor: Farbeinstellung Nativ, Helligkeit 100 und Kontrast 70.
Die Farbstimmung in der Werkseinstellung ist mit 6195K ein wenig wärmer als die 6500K der sRGB-Norm. Die Graustufen sind bis auf den dunkelsten Wert alle sehr ähnlich, die deltaC-Abweichungen und der Rangewert bezogen auf das native Weiß sind erfreulich gering. Auch die Abweichungen bei den Buntfarben sind für einen unkalibrierten Monitor durchaus zufriedenstellend. Die Gammakurve verläuft ein wenig flacher als die Normkurve, was aber ebenfalls nicht problematisch ist.
Für gewöhnliche Anwendungen wie Office, Internet und Filmen geht die Farbwiedergabe vollkommen in Ordnung, für farbverbindliches Arbeiten sind die Abweichungen aber schon recht hoch. Für die Bewertung der Werkseinstellung ziehen wir nur die Graubeurteilung heran, hier reicht es nicht ganz für eine gute Note.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Für das bloße Auge ist der Unterschied zwischen Nativ und sRGB nicht groß, auch die Messsonde liefert recht ähnliche Ergebnisse ab. Die Mischung der Buntfarben gelingt jetzt ein wenig besser, die Abweichungen bei den Graustufen werden noch ein wenig kleiner. Entscheidende Unterschiede sind dies aber nicht, die Bewertung der Farbwiedergabe ist auch hier zufriedenstellend.
Die kleinen Verbesserungen gegenüber dem Nativ-Modus werden leider mehr als aufgewogen durch einen großen Nachteil des sRGB-Modus: der Helligkeitsregler ist gesperrt, und die Leuchtdichte wurde mit nur 89 cd/m² viel zu niedrig festgelegt. Zudem sinkt der Kontrast noch auf schwache 500:1, das Bild wirkt etwas flau.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Vor der Kalibrierung mit iColor 3.8 und dem Colorimeter i1 Display Pro von Xrite, haben wir zunächst den Weißpunkt im Anwendermodus justiert, dazu wurde der Grün-Regler um fünf Punkte abgesenkt und der Blau-Regler um einen Punkt. Der anschließend gemessene Gammawert von 2,38 war eigentlich zu hoch, mangels Gammaeinsteller aber nicht zu korrigieren. Für die Farbkorrektur des Colorimeters wählten wir das von X-rite mitgelieferte White-LED Profil.
Die Charts zeigen, dass die Kalibration erfolgreich ist. Die Abweichungen bei den Graustufen sind leider etwas größer geworden, dafür gelingt die Mischung bei den Buntfarben wesentlich besser. Der Gammaverlauf hält sich gut an die Normkurve. Der Kontrastwert hat sich – ganz im Gegensatz zum Werks-sRGB – durch die Kalibration sogar noch ein wenig verbessert.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Der VG2437mc-LED hat bei allen Auflösungen, die von der nativen abweichen, keinen pixelgenauen 1:1 Modus. Vor allem ältere Auflösungen werden abhängig von ihrem Format auf 16:9 skaliert und somit verzerrt wiedergegeben. Immerhin werden alle 16:9-Auflösungen nicht verzerrt.
Die native Auflösung ist wie zu erwarten sehr scharf. Die Auflösung 1280 x 720 wird qualitativ hochskaliert und es treten keine negativen Farbeffekte oder sonstige Artefakte auf.
ViewSonic verwendet offenbar einen weniger aggressiven Algorithmus, denn es werden weniger Pixel hinzugefügt und die einzelnen Zeichen haben leichte Unschärfe an den Rändern. Dafür sind die einzelnen Buchstaben und Zahlen homogener und ein Text folglich angenehmer zum Lesen.