Bildqualität
Der ViewSonic VP2250wb ist mit einem reaktionsschnellen TN-Panel von Chungwa Picture Tubes (CPT) ausgestattet, das acht Bit pro RGB-Farbkanal darstellen kann, was rechnerisch 16,7 Millionen Farben entspricht.
Erreicht wird dies durch den Einsatz von Frame-Rate-Control (FRC), wobei vier Farbframes in zeitlicher Abfolge zur Farbmischung herangezogen werden. Außerdem verspricht ViewSonic eine Abdeckung des NTSC-Farbraums von sagenhaften 106 Prozent gegenüber 72 Prozent bei herkömmlichen Bildschirmen. Dazu später mehr.
Der erste Bildeindruck nach dem Einschalten ist gut. Das Bild der Werkseinstellungen ist allerdings recht warm (5703K) und die Helligkeit ist mit 276 cd/m² ziemlich hoch. Die maximale Helligkeit gibt ViewSonic mit 300 cd/m² an.
Unsere Messungen haben ergeben, dass der Bildschirm sogar bis zu 319 cd/m² erreicht. Bei 0 Prozent Helligkeit haben wir 63 cd/m² ermittelt. Damit liegt der Helligkeitsspielraum bei 256 cd/m², was als sehr gut einzustufen ist.
Laut ViewSonic liegt der maximale statische Kontrast bei 1.000:1 und mit dynamischer Kontrastregelung bei bis zu 3.000:1. Der tatsächliche Kontrast ist generell von den Einstellungen eines TFT-Monitors abhängig. Die Herstellerangaben sind nur das absolute Maximum unter optimalen Einstellungen und Testbedingungen, die in der Praxis selten anzutreffen sind.
Wir haben die Messungen mit abgeschaltetem dynamischen Kontrast durchgeführt, da die Ergebnisse so deutlich näher an der „Realität“ liegen, denn der dynamische Kontrast ist extrem stark vom gerade dargestellten Bildinhalt abhängig. Der beste von uns gemessene Kontrastwert liegt bei 879:1.
Bei der Ausleuchtung zeigt unser Testgerät am oberen und unteren Rand sichtbare Aufhellungen, die bei einem dunklen oder schwarzen Bild auch bei normalen Umgebungslichtbedingungen ganz leicht durchscheinen.
Die Helligkeitsverteilung des ViewSonic VP2250wb haben wir zusätzlich an 15 Messpunkten erfasst; dabei werden für das Auge nicht ohne weiteres sichtbare Unterschiede deutlich. Der Richtwert für die Helligkeit liegt im Zentrum und es werden die Abweichungen zum Richtwert ermittelt.
ViewSonic gibt die Blickwinkelstabilität des VP2250wb bei einem Kontrastverhältnis von 10:1 mit 160 Grad horizontal und vertikal an. Bei 5:1 liegt der horizontale und vertikale Blinkwinkel laut Hersteller bei 170 Grad.
In der Praxis liegt die Blickwinkelstabilität (10:1) horizontal bei 160 Grad. Beim vertikalen Blickwinkel von oben ist eine gute Farbstabilität nur bis 150 Grad gegeben und von unten bleiben die Farben nur bis 140 Grad erkennbar.
Da der ViewSonic VP2250wb über eine Pivotfunktion verfügt, wird der untere Rand in der Portraitstellung zum linken Bildrand. Zwar ist der TFT-Monitor in dieser Stellung weniger breit als hoch, aber das kann die mäßige Blickwinkelstabilität nur geringfügig kompensieren. In der Portraitstellung müssen somit Einschränkungen hingenommen werden.
Die Blickwinkelstabilität ist keine Stärke des Panels von CPT. Hier hatten wir schon Monitore der 22-Zoll-Klasse mit TN-Panel im Test, die besser abgeschnitten haben. Auch die Ausleuchtung hätte besser ausfallen können, wobei die Serienstreuung, der komplexe technische Geräte in der Regel immer unterliegen, hier durchaus eine Rolle spielen kann.
Den subjektiven Bildeindruck des ViewSonic VP2250wb beurteilen wir insgesamt mit gut; in den Punkten Blickwinkelstabilität und Helligkeitsverteilung erhält der Monitor von uns eine zufriedenstellende Bewertung.
Ausmessung und Kalibration
Schon der Vergleich des Isocoated-Druckfarbraums mit dem darstellbaren Farbraum des ViewSonic VP2250wb zeigt deutlich, das der TFT tatsächlich über einen erweiterten Farbraum verfügt. Der Isocoated-Gamut (Gamut = Farbraum) wird vollständig vom Monitorfarbraum abgedeckt.
Farbraum-Vergleich
Im Folgenden haben wir ermittelt, wie gut der VP2250wb verschiedene professionelle Farbräume abdeckt. Wichtig für Otto-Normalverbraucher ist die sRGB-Abdeckung, während AdobeRGB und ECI 2.0 für Grafiker von Interesse sind, die in entsprechenden Umgebungen arbeiten, wo Farbverbindlichkeit einen wichtigen Faktor darstellt.
Erläuterung der 3D Ansichten: Das schwarze Netz stellt den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das weiße den Monitorfarbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Der Monitorfarbraum kann den tatsächlichen Farbraum dann nicht mehr darstellen, wenn das schwarze Netz aus dem Würfel herausragt. Wenn der Monitorfarbraum größer ist als der jeweilige Standardfarbraum, so ragt das weiße Netz aus dem Würfel heraus.
sRGB: 94,8 % Abdeckung
AdobeRGB: 92,9 % Abdeckung
ECI 2.0: 90,3 % Abdeckung
Der sRGB-Farbraum wird vom VP2250wb zu 94,8 Prozent abgedeckt, ein gutes Ergebnis. Beim AdobeRGB-Farbraum erreicht der Monitor 92,9 Prozent und beim ECI 2.0-Gamut 90,3 Prozent, beides Werte die ebenfalls überzeugen.
Erläuterung der Abweichung deltaE: Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE, besser unter 6 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben aber noch genügend Ähnlichkeit zueinander.