Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite DTP94 und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
sRGB: 93 % Farbraumabdeckung
Wie sehr viele Monitore mit White-LED Hintergrundbeleuchtung, ist diese etwas benachteiligt im Vergleich zu den herkömmlichen CCFL Leuchtstoffröhren was die Abdeckung bestimmter Farbräume und konkret den sRGB Farbraum betrifft. Der ViewSonic VX2336S erreicht eine 93 prozentige Abdeckung des sRGB Farbraums und liegt damit auf einem guten Niveau.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir hier zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellungen mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
In der Werkseinstellung zeigt der ViewSonic VX2336S subjektiv eine neutrale Farbwiedergabe und sehr gute Graustufendarstellung. Mit einer Farbtemperatur von 6190 Kelvin ist der Weißpunkt aber etwas zu warm und ein durchschnittliches Gamma von 1.99 zu niedrig. Werkseitig ist die Helligkeit auf 100 Prozent eingestellt was einer Leuchtdichte von 279 cd/m² entspricht. Der dennoch niedrige Schwarzpunkt von 0,27 cd/m² sorgt für ein hohes Kontrastverhältnis von 1035:1.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des „sRGB“ Bildmodus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durchaus brauchbar ist der sRGB Bildmodus des ViewSonic VX2336S. Besonders das DeltaE der Tertiärfarben verringert sich deutlich im Vergleich zur Werkseinstellung, ein durchschnittliches Gamma von 2.12 liegt ebenfalls näher an der Vorgabe. Ebenso verbessert hat sich die Grauachse, wenngleich dunkle Graustufen ab 17 Prozent doppelt so hohe Abweichungen zur Werkseinstellung aufweisen. Grund dafür ist, dass obwohl die Helligkeit in diesem Bildmodus nur 91 cd/m² beträgt, der Schwarzpunkt dennoch bei 0,27 cd/m² bleibt und deshalb dunkle Tonwerte aufgehellt werden. Daraus resultiert ein sehr niedriger Kontrast von nur noch 339:1.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Ein gutes Ergebnis erreicht der ViewSonic VX2336S nach Kalibrierung und Profilierung. Die Vorgaben für den sRGB-Farbraum können fast exakt erreicht werden. Der Schwarzpunkt sinkt auf 0,1 cd/m² und es wird ein Kontrastverhältnis von 1422:1 erreicht. Durch die Unterabdeckung im Blauspektrum, muss in diesem Farbbereich allerdings mit Farbabrissen gerechnet werden.
Mit folgenden Einstellungen haben wir dieses Ergebnis erzielt:
Helligkeit: 28 %, Kontrast: 70, Rot: 97, Grün: 97, Blau: 100
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Im OSD des ViewSonic VX2336S-LED stehen zwei Skalierungsoptionen zur Auswahl „Vollbild“ und „4:3“. Letzteres kann jedoch nur bei einer solchen Auflösung ausgewählt werden, der VX2336S speichert diese Einstellung allerdings. Wenn also wieder auf die native Auflösung gewechselt wird, stellt der ViewSonic VX2336S automatisch auf „Vollbild“ und beim nächsten Wechsel auf eine 4:3 Auflösung automatisch wieder auf die „4:3“ Formateinstellung.
ViewSonic bewirbt beim VX2336S eben diese automatische Seitenformateinstellung und das macht der Monitor auch wie angekündigt. Was der Hersteller allerdings verschweigt ist, dass keine einzige Auflösung mit 16:10 Seitenformat korrekt dargestellt werden kann.
Aber nicht nur das, auch interpolierte 16:9 Auflösungen ist der ViewSonic VX2336S nicht in der Lage seitengerecht darzustellen, obwohl das Panel genau dieses Seitenverhältnis von Haus aus mitbringt. 16:10 und interpolierte 16:9 Auflösungen werden mit schwarzen Balken am oberen und unteren Bildschirmrand, in der Höhe gestaucht dargestellt und es gibt keine Möglichkeit dieses Verhalten zu ändern.
Der ViewSonic VX2336S-LED ist somit nur in der Lage 4:3 Signale mit korrektem Seitenverhältnis darzustellen, ansonsten kann ausschließlich mit nativer Auflösung gearbeitet werden.
Werkseitig ist der Schärfegrad mit 50 voreingestellt und die Schärfe kann nur bei interpolierter Anzeige verändert werden. In 25er Schritten lässt sich die Schärfe von 0 bis 100 regeln aber bereits bei 75 sind einzelne Überschärfungen zu beobachten.