OSD
Das On-screen Display wird über die Menü-Taste am Projektor oder auf der Fernbedienung aufgerufen. Das Menü ist auf der linken Seite in sechs Bereiche mit jeweils bis zu 11 Optionen unterteilt. Vereinzelt sind auch Eingabefelder oder Scrollbalken anzutreffen.
Die Menüseiten sind nüchtern und übersichtlich gestaltet, die Wiedergabe auf der Leinwand ist recht groß. Oft werden kleine Icons für die Orientierung eingestreut.
Die Menüpunkte sind im Handbuch beschrieben und vielfach mit hilfreichen Hinweisen versehen. Die meisten Optionen betreffen grundlegende Parameter, die auch ohne Handbuch verständlich sind.
Bildqualität
Für den Test am PC haben wir den Projektor am HDMI-Anschluss in der nativen Auflösung betrieben. Zudem wurde der Projektor mit einem Reset auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Die Farbmessungen haben wir mit einem i1 Pro und einem i1 Display Pro von X-Rite durchgeführt.
Auflösung
Der DMD-Chip des H6500 (DarkChip 2, 0.6 Zoll) kann mit seinen nativen 1.920 x 1.080 Bildpunkten die volle HD-Auflösung ohne Umrechnung wiedergeben. Die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet natürlich auch zahlreiche andere PC- und AV-Formate bis hinab bis zu 476i (Video) bzw. VGA mit 640 x 480 (PC).
Die möglichen Auflösungen sind am Schluss des Handbuchs detailliert aufgeführt. Wegen der Skalierungsverluste müssen allerdings Einbußen bei der Bildqualität akzeptiert werden. Am PC sollte man daher immer die native Auflösung einstellen.
Das Pixelgitter ist der Auflösung entsprechend sehr fein, aber noch sichtbar. Noch unauffälligere Pixelzwischenräume wird man derzeit nur bei Projektoren mit LCoS-Chips finden. Pixelfehler traten bei unserem Testgerät nicht auf.
Bildschärfe und Konvergenz
Die Bildschärfe ist generell sehr gut, vor allem bei Grafiken. Mit dem gleichmäßig und spielfrei laufenden Fokusring am Objektiv lässt sich auf Anhieb eine Schärfenverteilung für die gesamte Bildfläche finden, die nicht perfekt aber doch ziemlich gut ist. Auch die Konvergenz ist horizontal wie vertikal sehr gut, Farbsäume sind selbst bei peniblem Suchen kaum zu finden.
Bei Schriften vor farbigen Hintergründen ist das Ergebnis zunächst überhaupt nicht überzeugend, denn sie werden überschärft und mit einer hässlichen weißen Korona wiedergegeben, worunter die Lesbarkeit stark leidet. Im Eintrag Erweitert des Bildmenüs findet sich ein Bildschärferegler, der standardmäßig in Position 9 steht.
Wir empfehlen diesen Schärferegler auf Position 7 zurückzunehmen, was die Schriftdarstellung erheblich verbessert, obwohl auch dann noch geringe Artefakte bleiben. Noch kleinere Werte führen leider schlagartig zum Zulaufen durch eingestreute graue Übergänge zwischen schwarzen und weißen Pixeln.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt.
Acer gibt den Lichtstrom im deutschen Datenblatt mit 2000 Lumen im Normalmodus an, im Eco-Modus sollen es noch 1600 Lumen sein. Das amerikanische Datenblatt nennt jeweils 100 bzw. 80 Lumen mehr. Wir haben die sieben Voreinstellungen durchgemessen.
Den höchsten Lichtstrom messen wir in der Einstellung Hell mit 2030 Lumen, dieser Wert liegt sogar ganz knapp über der Herstellerangabe. Die Effizienz ist mit 7,2 Lumen/Watt gut. Die zweithellste Einstellung Präsentation liegt mit 1540 Lumen sehr deutlich zurück. Alle übrigen Einstellungen liefern durchgehend noch rund 1200 Lumen ab. Dabei sinkt die Effizienz auf gerade noch befriedigende 4,2 Lumen/Watt.
Schwarze Flächen erscheinen subjektiv schon recht dunkel. Die gemessenen Schwarzwerte bestätigen diesen Eindruck, mit 0,7 Lumen in allen Einstellungen (außer Hell mit 1,0) erhalten wir wirklich niedrige Werte. Das statische Kontrastverhältnis erreicht damit sehr gute 2100 (Hell und Präsentation) bzw. 1650:1 (alle übrigen). Selbst in gut verdunkelten Wohnräumen wird man solch hohe Werte wegen des unvermeidlichen Streulichts an Einrichtungsgegenständen zwar nur selten ausschöpfen können, dennoch wirkt das Bild damit beeindruckend kontraststark.
Im Eco-Modus sinkt die elektrische Leistung ebenso wie die Lichtausbeute auf etwa 80 Prozent ab, dadurch ändert sich an den Kontrast- und Effizienzwerten nicht viel gegenüber dem Normal-Modus. Auffällig ist, dass sich der Eco-Modus nur dann einstellen lässt, wenn vorher die Option Dynamic Black deaktiviert wird.
Helligkeitsverteilung und Homogenität
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem weißen Testbild, das im Normalmodus an 15 Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Bildmitte. Zusätzlich ermitteln wir die häufig verwendeten Ausleuchtungswerte nach ANSI und JBMA, die etwas andere Gewichtungsverfahren anwenden. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 20 Prozent.
Die Farbabweichungen beurteilen wir anhand der Buntheitsdifferenz DeltaC zur Bildmitte. Hier wird die Wahrnehmungsschwelle bei etwa 0,5 erreicht, bei Werten oberhalb von 4,0 ist mit größeren Farbstichen zu rechnen.
Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt bei fast schon sehr guten 93 Prozent. Dennoch gibt es aber einige Stellen mit recht großen Abweichungen, vor allem im rechten Fünftel der Bildfläche bewegt sich der Lichtmangel schon an der Wahrnehmungsschwelle. Mit der ANSI-Bewertung ergeben sich die größten Abweichungen zu -19 und +15 Prozent, nach JBMA erreicht die Ausleuchtung 88 Prozent. Die Herstellerangabe von 85 Prozent wird also eingehalten.
Die Untersuchung der farblichen Homogenität zeigt größere Abweichungen im oberen Drittel, der übrige Bereich schneidet dagegen ebenfalls beinahe sehr gut ab. Das mittlere DeltaC von 1,5 ist gering, auch das Maximum von 3,7 ist kein Problem.
Mit bloßem Auge fällt der Lichtverlust in der rechten Randzone bei genauem Hinsehen schon ein wenig auf. Farblich erscheint das weiße Testbild gleichmäßig.
Das schwarze Testbild untersuchen wir nur mit dem bloßen Auge. Es zeigt ein gleichmäßiges Dunkelgrau ohne Wolken, Farbschimmer oder Aufhellungen.