Multimediatauglichkeit
MP3- und WMA-Dateien über USB abzuspielen, verweigert das Gerät. Es scheint, als ob Benq da lieber einen zusätzlichen iPod-Adapter verkaufen will, der als einzige Option genannt wird, um dem GP 1 „audio only“ zu entlocken.
Auch bei den Videos zeigt sich das Gerät wählerisch: Wenn ein Dateiformat nicht vorher über den „Arcsoft MediaConverter“ gelaufen ist, kann es sein, dass es nicht erkannt wird (z. B. DivX). Immerhin wurden MPGs und kurze Filmschnipsel (MJPEG) aus einer Canon-Fotokamera oder kleine Webcamaufnahmen ohne Konvertierung abgespielt. Die Laustärkeregelung bei Videowiedergabe konnte im Test nicht ausfindig gemacht werden. Das sollten sich die Entwickler vielleicht nochmal ansehen. Die Videos vom USB-Stick waren allesamt ohne Ton. In den Einstellungen war die Lautstärke jedenfalls voll aufgedreht.
Wer bei laufender Wiedergabe einmal ins Wiedergabemenü springt, muss den Film neu im Dateimanager auswählen und starten. Immerhin können Filme vor und zurückgespult werden.
Arcsoft MediaConverter 3.0
Die mitgelieferte Konvertersoftware sieht gut aus, kann aber nicht überzeugen. Es kann sein, dass sich trotz vermeintlicher Konvertierung auf dem USB-Stick kein Video findet. Die Anzeige, ob noch konvertiert wird oder nicht, ist verbesserungswürdig.
Fehlermeldungen bei der Konvertierung zeigen sich erst, wenn man ein kleines, rotes, unscheinbares Rufzeichen anklickt. Dort steht dann zum Beispiel, dass fürs Konvertieren einer nicht kopiergeschützten DVD die Dolby Decoder fehlen. Wo man die herbekommt bzw. was man dafür tun muss, bleibt im Dunkeln.
Kopiergeschützte Medien lassen sich so oder so nicht konvertieren.
Externe Anschlüsse
So bleibt letztlich nur der Griff zum Adapterkabel mit den Cinch-Buchsen, um eine DVD abzuspielen.
Das funktioniert völlig problemlos, Bild und Ton sind gut. Auch die Lautstärke lässt sich hier einfach regeln (Sensor „Links“ bzw. „Rechts“). Von dem kleinen Lautsprecher darf man sich nicht zuviel erwarten – da schließt man schon besser die Stereoanlage an. Auch ein Notebook ist schnell angeschlossen und die Darstellung ist von sehr guter Qualität.
Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann der fummelig-flache Videoadapterstecker, der für den mobilen Einsatz (täglich mehrfach ein- und ausstecken) ungeeignet ist. Aber das ist wahrscheinlich auch dem Design geschuldet – so ein kleiner Sammelstecker fällt eben weniger auf, als es die einzelnen Anschlüsse tun würden.
Andererseits ist der ganze Kabelsalat, den man für das bloße Ansehen einer DVD braucht, auch keine designerische Leistung.
Fazit
Der BenQ GP1 ist ein LED-Beamer der zweiten Generation mit guter Auflösung, guter Bildqualität und passabler Helligkeit. Er ist damit absolut bürotauglich und weiß selbst als Heimkino-Bildgeber zu überzeugen.
Was er nicht ist: Er ist definitiv kein voll mobiles Gerät. Dazu ist das Netzteil viel zu riesig und der Kabelsalat zu groß.
Preislich wird er sich sicher noch nach unten bewegen müssen. Derzeit ist er für einen Straßenpreis von rund 470,00 Euro zu bekommen.
Aus unserer Sicht wären folgende Verbesserungen sinnvoll: Ein kleineres, kompakteres Netzteil, Audiounterstützung über USB (MP3, WMA, …), Speicherkartenslots oder zumidest ein beiliegender USB-Cardreader, der vom Gerät auch erkannt wird und Wegfall des Videoadapterkabels mit seinem fummeligen Anschluss; stattdessen die Anschlüsse direkt am Gerät positionieren.
Insgesamt betrachtet liefert der GP1 eine befriedigende Leistung und verpasst eine gute Wertung denkbar knapp. Das riesige Netzteil und die fehlende Unterstützung für Musik vom USB-Stick gaben letztendlich den Ausschlag.
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