Sound
Tonsignale nimmt der MS612ST am HDMI-Eingang sowie an Cinch- und Klinkenbuchsen entgegen. Der kleine Lautsprecher ist auf der linken Seite des Gehäuses eingebaut und kann Stereoton als gemischtes Mono mit immerhin 10 Watt Ausgangsleistung wiedergeben. Die Lautstärke kann am Projektor und mit der Fernbedienung eingestellt werden.
An diese Ausstattung können natürlich keine hohen Ansprüche bei der Tonwiedergabe gestellt werden. Für den vorübergehenden Einsatz im Klassenraum oder bei Besprechungen mag es reichen, von einem 3D Home Entertainer wird man aber mehr erwarten. Ein ansprechender Klang setzt in jedem Fall den Anschluss eines externen Stereoverstärkers an den Audioausgang voraus.
Bildqualität
Für die nachfolgenden Messungen zur Bildqualität haben wir den Projektor mit einem Reset auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Der voreingestellte Bildmodus „Dynamisch“ setzt dann unveränderlich Kontrast = 0, Helligkeit = 50, Farbtemperatur Normal. Das Signal wurde vom PC per HDMI in der nativen Auflösung eingespeist.
Auflösung
Die native Auflösung des eingebauten DMD-Chips beträgt nur 800 x 600 Punkte. Durch die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet der Projektor jedoch eine Vielzahl von (auch höher auflösenden) PC- und AV-Formaten. Beim Anschluss von HD-Zuspielern wie Blu-Ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen muss das Bild verlustbehaftet skaliert werden. Am PC sollte man dagegen immer die native Auflösung einstellen.
Für die RGB-Trennung wird ein Farbrad mit sechs Segmenten (RYWCBG) verwendet. Über die Drehzahl des Farbrades ist uns nichts bekannt. Den gefürchteten Regenbogeneffekt nahm allerdings keiner unserer Testzuschauer wahr, doch dies kann von Person zu Person sehr verschieden sein.
Das Pixelraster fällt sichtbar weniger auf als bei LCD-Projektoren mit gleicher Auflösung, aufgrund der niedrigen Auflösung ist es allerdings bis zu etwa zwei Meter Betrachtungsabstand noch erkennbar. Unterschiede zu anderen aktuellen DLP-Projektoren mit dieser Chip-Generation waren erwartungsgemäß nicht zu sehen.
Bildschärfe und Konvergenz
Diese beiden Bildeigenschaften sind von entscheidender Bedeutung für die Klarheit des Bildes und die Lesbarkeit von Texten. Bei den Konvergenzfehlern, die meist als Farbsäume auftreten, wird aufgrund der zunehmenden Auflösung moderner Projektoren auch die Qualität der Optik immer wichtiger.
Die Bildschärfe des MS612ST ist sehr gut. Schriften und Muster werden klar umgrenzt und ohne Artefakte dargestellt. An einigen horizontal verlaufenden Linien werden schmale Farbsäume sichtbar, die aber durchaus noch akzeptabel sind. Der Bildschärferegler ist am digitalen HDMI-Anschluss nicht zugänglich.
Das Einstellen der Bildschärfe am Fokusring gelingt gut. Die Schärfeverteilung innerhalb des Projektionsbildes ist nicht ganz gleichmäßig, aber noch gut.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Für die Helligkeitsuntersuchung wird ein weißes Testbild projiziert, das an 15 Punkten vermessen wird. Wegen der heute üblichen Wide-Formate gehen wir etwas detaillierter vor als beim ANSI-Verfahren mit nur 9 Punkten.
Im Datenblatt des MS612ST wird die maximale Helligkeit mit 2500 Ansi-Lumen und der Kontrast mit hohen 5000:1 angegeben, Werte für den Eco-Modus werden nicht genannt. Neben den vier Voreinstellungen haben wir auch den Benutzermodus untersucht.
Normal-Modus | Weißwert[Lumen] | Schwarzwert[Lumen] | Kontrast[n : 1] | Effizienz[Lm/W] |
Dynamisch | 2233 | 5,76 | 388 | 9,4 |
Präsentation | 1842 | 4,88 | 378 | 7,8 |
sRGB | 918 | 1,20 | 766 | 3,9 |
Kino | 1318 | 1,83 | 721 | 5,6 |
Benutzer/H46 * | 2069 | 0,90 | 2288 | 8,7 |
*) siehe Text
Die Helligkeit kann nur im Benutzer-Modus verändert werden. Die vorgegebene Einstellung ist 50, und höhere Werte sind nutzlos: die Maximalhelligkeit im Bild nimmt nicht mehr zu, aber Schwarzwert und Kontrast verschlechtern sich katastrophal. Bei Einstellungen unter 50 sinken dagegen Helligkeit und Kontrast, denn der Schwarzwert bleibt gleich – zunächst jedenfalls. Denn einen bemerkenswerten Sprung gibt es bei H46: schlagartig sinkt der Schwarzwert von 4,2 auf nur noch 0,9 Lumen ab, und der Kontrast springt folglich auf über 2200:1 – der einzige richtig gute Wert unter all diesen Ergebnissen.
Viele Projektoren laufen weit überwiegend im Eco-Modus, damit die teure Lampe möglichst lange hält. Daher haben wir die Messergebnisse für den Eco-Modus in einer eigenen Tabelle zusammengefasst.
ECO-Modus | Weißwert[Lumen] | Schwarzwert[Lumen] | Kontrast[n : 1] | Effizienz[Lm/W] |
Dynamisch | 1873 | 4,98 | 376 | 7,9 |
Präsentation | 1539 | 4,16 | 370 | 6,5 |
sRGB | 754 | 1,03 | 732 | 3,2 |
Kino | 1091 | 1,58 | 692 | 4,6 |
Benutzer/H46 * | 1470 | 0,78 | 1889 | 6,2 |
*) siehe Text
Die maximale gemessene Helligkeit ist hoch und liegt nur 10 Prozent unter der Herstellerangabe. Der Schwarzwert erscheint im dunklen Raum nicht nur messtechnisch, sondern auch mit dem bloßen Auge betrachtet viel zu hoch. Fast 5 Lumen bei Schwarz wirken nur wie ein dunkles Grau, und die bei diesem Beamer zu erwartenden eher kleineren Leinwände verstärken diesen Eindruck noch.
Der Kontrast erreicht daher bei weitem nicht die angekündigten 5000:1: meist sehen wir enttäuschende bis maximal befriedigende Werte von 400 oder 700:1, nur im Benutzer-Modus mit H46 wird ein gutes Niveau erreicht. Die Effizienz des Bildwerfers ist mit bis zu 9,4 Lumen/Watt sehr gut und liegt höher als bei den meisten aktuellen DLP-Geräten.
Im Eco-Modus sinkt die Helligkeit analog zur gedrosselten Lampenleistung um etwa 20 Prozent. Leider sinkt der Schwarzwert nicht ganz so stark mit, daher lassen die Kontrastwerte im Eco-Modus nochmals nach. Wegen des konstanten Stromverbrauchs der übrigen Baugruppen verschlechtert sich auch die Effizienz entsprechend.