Sound
Der eingebaute Mono-Lautsprecher sitzt hinter einem kleinen Gitter in der Frontseite und strahlt somit gewöhnlich nicht in Richtung der Zuschauer. Die Leistung ist mit 3 Watt (RMS) bescheiden, gegen die Geräuschkulisse des Projektors kann man damit selbst in einem kleinen Raum nicht viel ausrichten. Den Audioausgang kann man zum Anschluss an eine externe Verstärkeranlage nutzen, deren Klangqualität und Leistung in jedem Fall in einer ganz anderen Liga spielt.
Die Audiofunktionen können im OSD oder mit Direkttasten auf der Fernbedienung kontrolliert werden. Drei Tasten sind für lauter, leiser und stumm zuständig.
DVD und Video
Für die Video-Tests benutzen wir dieselbe PC-Konfiguration wie für die Beurteilung der Bildqualität. Außerdem verwenden wir einen Blu-Ray Player am HDMI-Eingang.
Am PC skaliert aktuelle Videosoftware nahezu jedes andere Bildformat automatisch auf die native Auflösung des Projektors. Bildformate aus anderen Quellen wie BD- oder DVD-Player oder Spielekonsolen kann der Projektor eigenständig skalieren, allerdings mit teilweise deutlichen Qualitätseinbußen.
Der M900HD bietet einen Filmmodus an, doch die sRGB-Einstellung passt noch ein wenig besser. Das größere Problem ist aber die Helligkeit: mit 450 Lumen muss man den Raum für ein gutes Bild in jedem Fall verdunkeln.
Von den zuvor aufgedeckten Problembereichen fiel bei unserem Testvideo vor allem die unbefriedigende Schärfeverteilung auf. Farblich wirkte das Video sichtlich kühl, aber in sich stimmig. Auch Hauttöne wurden gut wiedergegeben. Die Durchzeichnung war in hellen wie in dunklen Szenen erfreulich gut.
Signalformate
Mit den Videoformaten 480p, 576p, 720p und 1080p verarbeitet der M900HD alle gängigen Kombinationen bis hin zu Full-HD. Bei den höheren Auflösungen war 1080p60 noch ganz okay, selbst 1080p24 wurde erstaunlich gut dargestellt.
50 Hz mag der Projektor dagegen nicht so gern, das Bild wirkt bei 1080p50 ebenso wie bei 720p50 weicher und unschärfer. Hier kommt auch ein mäßiger Judder hinzu, der dann bei 24p noch etwas stärker wird.
Halbbilder werden zwar akzeptiert, aber mit mäßigem (60 Hz) bzw. starkem Zittern (50 Hz) angezeigt – das macht keinen Spaß, bei Interlaced-Material sollte besser der BD-Player einspringen.
Bildformate
Beim Bildseitenformat bietet der M900HD die Wahl zwischen Ursprung, 16:10 und 4:3. Die erste Option lieferte meist das gewünschte seitengerecht skalierte Bild, u.a. auch korrektes 4:3 bei 480p60. Wieder waren 50 Hz ein wenig problematisch, bei 576p50 und 720p50 erhielten wir einen Trauerrand rund ums Bild.
Overscan
Das OSD bietet keine Overscan-Option an. Eine vergleichbare Wirkung kann man auf Wunsch mit den untersten Stufen der Zoom-Funktion erreichen.
Farbmodelle und Signallevel
Tonwertumfang und Farbmodell können am Projektor nicht beeinflusst werden. Im Test machte der M900HD keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Bildquellen, er wollte immer den eingeschränkten Umfang RGB 15-235 bekommen.
Bewertung
Bildqualität: | |
Farbdarstellung: | |
Skalierung, Interpolation: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Aufstellungsflexibilität: | |
Verarbeitung: | |
Bedienung: | |
Eignung für Präsentationen: | |
Eignung für Unterhaltung: | |
Eignung für Heimkino: | |
Preis (incl.MwSt. in Euro): | |
Gesamtwertung: |
3.3 (BEFRIEDIGEND) |
Fazit
Beim Dell M900HD wirkt vor allem die Kombination aus extrem schlanker Größe und hoher Leistungsfähigkeit faszinierend. Das kompakte schwarze Hochglanzdesign im geradlinigen Look passt hervorragend zur aktuellen Tablet- und Smartphone-Landschaft, und genau mit diesen Geräten kommuniziert der Projektor mit einer Leichtigkeit, die sich sehen lassen kann.
Dem stehen leider einige Schwächen ausgerechnet in den Kernkompetenzen eines Projektors gegenüber, die nicht zu übersehen sind. Allem voran ärgert man sich schon bald über die unbefriedigende Schärfeverteilung im Bild, die zu unschönen Kompromissen zwingt. Das Bild selber zeigt nicht die pixelgenaue Qualität, die man bei nativer Auflösung am HDMI-Anschluss eigentlich erwarten dürfte. Und dann der Geräuschpegel: nicht dass Dell mit 38 dB(A) im Datenblatt etwas verschweigen würde, aber das ist beim alltäglichen Einsatz im Business- oder Schulungsbereich eine Größenordnung, die man nur wahren Lichtkanonen zugestehen würde.
700 Lumen messen wir im unansehnlichen Helligkeitsmodus, der farblich attraktive Präsentationsmodus liefert nur noch 550 Lumen ab. Wo Verdunkelung nicht möglich ist, hilft nur ein kleines Bild wenn optische Brillanz verlangt wird. So erweist sich der M900HD denn als ein schickes und faszinierendes Gerät, das nur im kleinen Kreis einsetzbar ist und den Zuschauern einige Zugeständnisse abverlangt.
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