Bildqualität
Für den Test am PC haben wir den Projektor am HDMI-Anschluss in der nativen Auflösung betrieben. Zudem wurde das Gerät mit einem Reset auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Die Farbmessungen haben wir mit einem i1 Display Pro von X-Rite durchgeführt. Zur Durchführung der Messungen sowie Erstellung des Videos und der Fotos vom projizierten Bild wurde der Projektor waagerecht ausgerichtet und im Abstand von ca. 3,7 Metern auf eine zwei Meter Breite Leinwand mit GAIN-Faktor 1 ausgerichtet (entspricht einer Bilddiagonalen von 2,29 Meter bzw. 90 Zoll). Die Raumbeleuchtung wurde dabei vollständig abgedunkelt.
Auflösung
Der LG HF80JS kann mit seinen nativen 1920 x 1080 Bildpunkten die volle HD-Auflösung ohne Umrechnung wiedergeben. Die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet auch zahlreiche andere PC- und AV-Formate. Am HDMI-Eingang sind laut Handbuch 480p, 720p und 1080i/1080p möglich. Am PC sind Auflösungen von 640 x 350 bis 1920 x 1080 möglich. In der nativen Auflösung 1080p verträgt der LG HF80JS die wichtigsten Bildwiederholfrequenzen: 24, 30, und 60 Hz.
Die möglichen Auflösungen sind in einer Liste im Handbuch zusammengestellt. Skalierungsverluste führen allerdings grundsätzlich bei jedem Gerät zu Einbußen bei der Bildqualität. Die native Auflösung ist daher immer die beste Wahl.
Das Pixelgitter ist nur sichtbar, wenn man sehr nahe an das Bild herangeht. Bei normalen Betrachtungsabständen ist es praktisch nicht auszumachen. Pixelfehler traten bei unserem Testgerät nicht auf.
Bildschärfe und Konvergenz
Die für den Test verwendete Gittergrafik ist im Original nicht viel größer als das hier gezeigte Thumbnail, wird durch die Aufnahme vom Screen durch das Kamera-Objektiv aber stark vergrößert. Daher haben wir die Originalgrafik zur besseren Vergleichbarkeit ebenfalls so weit vergrößert, bis das Pixelraster sichtbar wurde. Helligkeitsunterschiede an den Rändern sind aufnahmebedingt und spielen hier keine Rolle. Wichtig ist, dass die Pixelstruktur in der nativen Auflösung vollständig abgebildet wird und auch bei einer Interpolation sauber erhalten bleibt.
Das Ergebnis ist beim LG HF80JS zwar merklich besser als bim LG PG1500, aber von der Tendenz doch recht ähnlich und beileibe nicht optimal. Selbst bei nativer Auflösung werden die einpixeligen Strukturen unseres Testgitters vom LG HF80JS nur teilweise akkurat wiedergegeben. Die Struktur in der Mitte und sehr feine horizontale und vertikale Linien verschwimmen teilweise zu einer grauen Fläche.
Zum Vergleich haben wir ganz oben nicht nur das Originalbild für die Aufnahme, sondern auch das Ergebnis des BenQ W7500 (DLP-Heimkino-Projektor, ca. 2.400 EUR + regelmäßige Lampenwechsel) gegenübergestellt. Die fehlende Auflösungsleistung versucht LG ganz offensichtlich in den Werkseinstellungen mit einer überzogenen Schärfe-Einstellung (Modus „Standard“) auszugleichen. Bei Bewegtbildern funktioniert das auch ganz gut, bei statischen Bildern (PC-Desktop, Texte, Präsentationen etc.) dagegen weniger. Der Schärferegler im OSD funktioniert ähnlich wie das Nachschärfen in der Bildbearbeitung und kann verloren gegangene Details natürlich nicht wieder zum Vorschein bringen.
Erstaunlicherweise wirkt die Darstellung bei 720p sogar etwas schärfer. Hier bleibt die Struktur in den Linien vollständig erhalten. Die Interpolation arbeitet somit ausgezeichnet.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Textdarstellung. Die Lesbarkeit ist dennoch auch bei kleinen Schriftarten ohne und mit Interpolation gut.
Recht ordentlich schneidet der LG HF80JS bei der Schärfeverteilung ab. Auch die extremen Ecken sind weitgehend scharf. Die folgende Abbildungsserie zeigt unser Testbild, bei dem auf die Mitte fokussiert wurde, in der Gesamtansicht und jeweils Ausschnitte aus dem Originalbild von der Mitte und den Ecken.
Interessanterweise zeigt sich das Problem mit den zusammenfallenden Linien nur in der Bildmitte. In den Ecken wird die Gittergrafik dagegen immer vollständig abgebildet.
Wie bei fotografischen Objektiven auch, lässt bei jedem Objektiv die Abbildungsleistung zu den Rändern nach. Am stärksten tritt dieser Effekt in den extremen Ecken zutage (schließlich ist ein Objektiv rund). In der Praxis dürfte das Problem eher darin liegen, den Projektor so präzise aufzustellen, dass er genau parallel zu einer 100 % ebenen Leinwand steht. Eine elektronische Trapezkorrektur kann zwar schiefe Bildränder ausgleichen, aber nicht die Schärfe-Ebene eines Objektivs. Die Bildgeometrie selbst war bei unserem Testgerät schon von Haus aus recht gut.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Gemessen wird gemittelt über die gesamte Bildfläche. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt.
Die Helligkeit gibt LG mit beeindruckenden 2000 ANSI-Lumen an. Der Kontrast soll sagenhafte 150 000:1 erreichen. Auf die Stärke des Lichtstroms wirkt sich beim LG HF80JS primär die Einstellung „Eco“ (Min., Mittel, Max.) aus. Für die folgenden Messungen haben wir den Projektor daher in den Bildmodi „Standard“ (Werkseinstellung) und „Kino“ vermessen und jeweils die Eco-Einstellung variiert.
In der Werkseinstellung messen wir 564 Lumen, die sich durch Herunterregeln der Eco-Einstellung auf „Minimal“ noch einmal auf 642 Lumen steigern lassen. Senkt man die Lichtleistung durch höhere Eco-Einstellungen, verbessert sich umgekehrt der Schwarzwert, so dass das Kontrastverhältnis nur geringfügig sinkt. Die Energieeffizienz ist insbesondere im Standardmodus hervorragend.
Im Modus „Kino“ reduziert sich im Vergleich zum Modus „Standard“ generell die Lichtleistung etwas, dafür wird die Farbtemperatur wärmer. Da hier der Schwarzwert gleich bleibt, sinken die Kontrastverhältnisse entsprechend, reichen aber immer noch völlig aus. Da der Modus „Kino“ ansonsten in puncto Farben natürlicher wirkt, ist er für Spielfilme, Serien etc. dennoch voll zu empfehlen.
Der Schwarzwert ist beim LG HF80JS zwar generell eher mäßig, dafür ist der Im-Bild-Kontrast recht ordentlich, so dass je nach Bildinhalt dennoch ein plastischer Bildeindruck entsteht. Im Modus „Standard“ ist er besonders gut. Hier ist die Option „Dynamischer Kontrast“ aktiv, die hier tatsächlich einen sehr guten Job macht.
Helligkeit in Lumen | Schwarzwert in Lumen | Statisches Kontrastverhältnis | Lichtausbeute in Lumen/Watt | |
Standard, Eco-Einstellung Minimal | 642 | 1,12 | 572:1 | 6,1 |
Standard, Eco-Einstellung Mitell | 564 | 1,02 | 554:1 | 5,9 |
Standard, Eco-Einstellung Maximal | 501 | 0,94 | 535:1 | 5,9 |
Kino, Eco-Einstellung Minimal | 446 | 1,10 | 406:1 | 4,2 |
Kino, Eco-Einstellung Mittel | 402 | 1,02 | 396:1 | 4,2 |
Kino, Eco-Einstellung Maximal | 357 | 0,93 | 383:1 | 4,2 |
Messwerte zu Helligkeit, Schwarzwerten und Kontrastverhältnis
Bei der Lichtleistung können wir zwar die Herstellerangabe von 2000 Lumen auch hier nicht nachvollziehen, im Vergleich zum LG PF1500 (Herstellerangabe: 1400 Lumen) stimmt die Steigerung in der Relation dafür recht genau und liegt mit Faktor 1,6 sogar noch etwas höher. Beide Geräte reichen völlig aus, um eine zwei Meter breite 16:9-Leinwand auch in hellen Szenen ausreichend mit Licht zu versorgen. Auch bei gedämpfter Wohnzimmerbeleuchtung lässt sich am Abend sehr gut fernsehen. Tageslichttauglichkeit können wir aber auch dem LG HF80JS in dieser Konstellation keinesfalls attestieren. Dazu müsste man schon die Bildgröße ordentlich reduzieren und ggfls. eine dafür optimierte Leinwand einsetzen.