OSD
Grundsätzlich stehen viele Einstellmöglichkeiten auf sieben Ebenen (Eco-Funktionen, Bildschirm, Farbe, Werkzeuge, Menüwerkzeuge, Eco-Informationen und Informationen) zur Verfügung, lediglich eine Option für den Gamma-Wert haben wir vermisst.
Nicht alle Funktionen sind selbsterklärend, und zum Teil müssen verschiedene Konstellationen zutreffen, damit Features wie gewünscht funktionieren. Ein Blick ins Handbuch ist deshalb unumgänglich.
Die umfangreichen Einstellmöglichkeiten können Interessierte im Handbuch nachlesen.
Bildqualität
Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm. Zur Beurteilung haben wir den ab Werk voreingestellten Modus „Normalfarben“ beurteilt.
Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Sharp EA272Q folgende Werte ein:
Bildmodus: | Normalfarben |
Helligkeit: | 40 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | Keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | Keine Einstellmöglichkeit |
RGB: | Keine Einstellmöglichkeit |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Aus |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Die Graubalance macht ab Werk auf Anhieb einen guten Eindruck und wirkt völlig neutral. Beide Bildschirmhälften sind komplett identisch. Die hellsten und die dunkelsten Stufen sind vollständig zu erkennen. Das schaffen nur die wenigsten Monitore.
Bei den Grauverläufen sind minimale Banding-Effekte erkennbar, die nach der Kalibrierung noch etwas zunehmen. Insgesamt ist das Ergebnis jedoch als gut zu bewerten.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Ausleuchtung ist rein subjektiv als sehr gut zu bewerten. Randeinstrahlungen oder Spots sind nicht auszumachen. Allerdings ist der IPS-Glow deutlich ausgeprägt. Selbst bei verlängerter Belichtung ist das Ergebnis ausgezeichnet.
Weicht man von der mittigen Sitzposition ab, sind die IPS-üblichen Aufhellungen über die gesamte Bildfläche zu erkennen. Am stärksten ist das von leicht schräg oben der Fall. Der IPS-Glow bei einem vollständig schwarzen Bild ist sehr deutlich ausgeprägt.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 358 cd/m². Das liegt sogar geringfügig über der Herstellerangabe von 350 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 47 cd/m², was für das Arbeiten in einer vollständig abgedunkelten Umgebung geeignet ist.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen beläuft sich der Maximalkontrast bei 10 % Helligkeit auf 883:1 und im Durchschnitt auf gute 842:1. Nach der Kalibrierung beträgt der Kontrast 848:1.
Der Sharp EA272Q bietet eine Gleichförmigkeitskorrektur an, was die Flächenhomogenität und die Farbreinheit verbessern soll. Diese Option führt aber dazu, dass sich der Kontrast verschlechtert, was Sharp auch offen im Handbuch kommuniziert.
Bei aktivierter Gleichförmigkeitskorrektur sinkt der Maximalkontrast bei 30 % Helligkeit auf 695:1 und im Durchschnitt auf befriedigende 675:1
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 15 bis 20 %.

Die Helligkeitsverteilung verpasst mit einem Durchschnittswert von 6,55 % knapp ein gutes Ergebnis, der Maximalwert von 11,11 % ist dagegen gut. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,3) ein gutes und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 3,3) ein befriedigendes Ergebnis erzielen. Der Höchstwert tritt allerdings nur in der unteren linken Ecke auf. So haben wir insgesamt ein knappes „Gut“ vergeben.
Mit Aktivierung der Option „Gleichförmigkeit“ verbessern sich die Werte deutlich. Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 1,78 % und einem Maximalwert von 4,02 % ausgezeichnet. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,0) ein sehr gutes und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 2,5) ein gutes Ergebnis erzielen. Der Höchstwert tritt allerdings ebenfalls nur in der unteren linken Ecke auf.
Die Option „Gleichförmigkeit“ erzielt ausgezeichnete Ergebnisse, und auch der Kontrastabfall ist moderat und nicht zu kritisieren. Der Standardkontrast liegt im Schnitt nur bei knapp 850:1, und die Aktivierung der Gleichförmigkeitskorrektur senkt diesen Wert auf 675:1, was in der heutigen Zeit schon etwas wenig ist. Für alle, die mit dem Monitor farbverbindlich Bilder bearbeiten möchten, stellt dies allerdings keinen gravierenden Nachteil dar.