Test Sharp EA272U: 4K-Business-Monitor kann mehr
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Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Diagramm Helligkeits- und Kontrastverlauf des Sharp EA272U – ohne Gleichförmigkeitskorrektur
Helligkeits- und Kontrastverlauf des Sharp EA272U – ohne Gleichförmigkeitskorrektur
Diagramm Helligkeits- und Kontrastverlauf des Sharp EA272U - mit Gleichförmigkeitskorrektur
Helligkeits- und Kontrastverlauf des Sharp EA272U – mit Gleichförmigkeitskorrektur

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 440 cd/m². Das liegt sogar 10 % über der Herstellerangabe von 400 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 46 cd/m².

Nach der Kalibrierung sinkt die Maximalhelligkeit nur geringfügig auf 390 cd/m² und die Minimalhelligkeit auf 41 cd/m². Das ist ein sehr guter Regelbereich, um auch in sehr hellen wie in sehr dunklen Umgebungen arbeiten zu können.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 932:1.

Zur Verbesserung der Bildhomogenität besitzt der Sharp MultiSync EA272U auch eine Gleichförmigkeitskorrektur – ein Feature, das man sonst nur bei Grafikmonitoren findet. Üblicherweise führen derartige Funktionen zur Verbesserung der Bildhomogenität und im Gegenzug zu einem geringeren Kontrast sowie einem höheren Stromverbrauch.

Beim Sharp MultiSync EA272U fallen diese Nachteile aber nur sehr gering aus. Nach unseren Messungen liegt das Kontrastverhältnis mit aktiver Gleichförmigkeitskorrektur bei 713:1. Der Unterschied ist also messbar, dürfte aber kaum von jemanden wahrnehmbar sein. Auch der Strombedarf steigt lediglich geringfügig. Die Messwerte für die Maximal- und die Minimalhelligkeit liegen nach der Kalibrierung bei 296 cd/m² bzw. 31 cd/m².

Bildhomogenität

Diagramm Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild – ohne Gleichförmigkeitskorrektur
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild – ohne Gleichförmigkeitskorrektur
Diagramm Farbhomogenität beim weißen Testbild – ohne Gleichförmigkeitskorrektur
Farbhomogenität beim weißen Testbild – ohne Gleichförmigkeitskorrektur

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Ohne Gleichförmigkeitskorrektur fällt die Helligkeitsverteilung nur zufriedenstellend aus. Die durchschnittliche Abweichung beläuft sich auf 9,92 % und im Maximum auf 15,51 %. Die Farbhomogenität ist zwar mit einem Delta-C-Average von 1,37 noch gut, die höchste Abweichung in der Ecke links unten liegt aber bei einem Delta C von 3,28. Insgesamt ist das ein zufriedenstellendes und für einen Büromonitor typisches Ergebnis.

Dank seiner Gleichförmigkeitskorrektur kann der Sharp MultiSync EA272U das aber noch deutlich besser. Die durchschnittliche Abweichung bei der Helligkeitsverteilung sinkt dann auf gute 3,2 %. Die Maximalabweichung ist mit 5,7 % sogar sehr gut. Die Verbesserung bei der Farbreinheit fällt dagegen nur gering aus. Dennoch wird auch hier jetzt ein gutes Ergebnis erzielt (Delta-C-Average: 1,24; Delta-C-Maximum: 3,05).

Diagramm Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild – mit Gleichförmigkeitskorrektur
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild – mit Gleichförmigkeitskorrektur
Diagramm Farbhomogenität beim weißen Testbild – mit Gleichförmigkeitskorrektur
Farbhomogenität beim weißen Testbild – mit Gleichförmigkeitskorrektur

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des Sharp EA272U
Coating des Sharp EA272U
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Sharp EA272U besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Der Sharp MultiSync EA272U verwendet ein IPS-Panel mit W-LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel vom IPS-Panel des Sharp EA272U
Horizontale und vertikale Blickwinkel

IPS-Panels sind generell für ihre sehr gute Blickwinkelneutralität bekannt. Der Sharp MultiSync EA272U schneidet hier dennoch auch noch überdurchschnittlich gut ab. Seine Blickwinkelneutralität ist wirklich ausgezeichnet.

Selbst bei extremeren Blickwinkeln fällt der Helligkeitsabfall nur gering aus, und es sind weder Farbtemperatur-Änderungen noch nennenswerte Zeichnungsverluste festzustellen. Die Farben und die Farbsättigungen bleiben ohnehin völlig stabil. Der Bildeindruck bleibt damit aus allen Blickrichtungen immer der gleiche.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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