Bildqualität
Wirkt das Bild ab Werk recht kühl und plakativ, deckt der 55UF8509 in dem von uns empfohlenen Preset „isf Expert 2“ den für Blu-rays und HDTV-Inhalte maßgeblichen BT.709-Farbraum sehr präzise ab – mehr aber auch nicht. Insofern können wir LGs Versprechen („Leuchtende Farben wie nie zuvor“) keineswegs nachvollziehen, zumal der Farbumfang selbst beim Wechsel von „Standard“ auf Stufe „Breit“ unverändert bleibt.
Nichtsdestotrotz werden schwierige Nuancen wie etwa Hauttöne im Großen und Ganzen originalgetreu dargestellt; die durchschnittlichen Delta-E-Abweichungen liegen bei 2,7. Die Farbtemperatur ist mit 6.300 Kelvin angenehm warm abgestimmt.
Schwächen offenbart der LG 55UF8509 bei der Kontrastwiedergabe: Im Messlabor erreicht er unterdurchschnittliche Werte von 562:1 (EBU-Im-Bild) beziehungsweise 292:1 (ANSI); das macht sich in der Praxis durch einen etwas flachen Bildeindruck bemerkbar. Düstere Filmszenen – etwa die Innenaufnahmen aus der „Krabat“-Mühle – sind davon besonders stark betroffen. Außerdem fallen in dunklen Motiven wie den Kettenhemden zu Beginn des dritten Kapitels von „Der Medicus“ Detailverluste auf, während in den Letterbox-Balken bläuliches Restlicht zum Vorschein kommt.
Leider hilft die Local-Dimming-Schaltung hier nur in geringem Maße, was auf eine geringe Anzahl an Zonen schließen lässt. Leider beschränken die isf-Modi die Leuchtkraft auf maximal 266 Candela; im zu kühlen Bildmodus „Lebhaft“ schafft das LED-Backlight bis zu 456 Candela.
Trotz der Einschränkungen bei Kontrast und Helligkeit erzeugt der 55-Zöller in der dritten Dimension ein plastisches 3D-Bild mit ordentlicher Tiefenwirkung. Die Polfilter-Brillen bestechen durch eine saubere Kanaltrennung sowie hohen Tragekomfort.