Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das IPS-Panel sorgt für eine hohe Blickwinkelstabilität. Farb- und Gradationsveränderungen sind auch bei hohen Winkeln gering. Bildschirme mit VA-Panel können da nicht mithalten. Selbst die hochwertigen S-PVA Varianten zeigen deutliche Gradationsverschiebungen zu den Rändern hin. Dafür warten sie mit einer besseren Kontraststabilität auf.
Das IPS-Panel des Panasonic L47ETW5 zeigt technologiebedingte Aufhellungen dunkler Tonwerte, die, abhängig vom Sitzabstand, bereits bei frontaler Betrachtung sichtbar werden. Darunter leidet das subjektive Kontrastverhältnis.
TV-Tuner
Der integrierte Triple-Tuner unterstützt Übertragungen per DVB-T, DVB-C und DVB-S in SD und HD. Ein CI+ Schacht nimmt geeignete Module mit Smartcard auf, die zur Entschlüsselung von Angeboten des Bezahlfernsehens dienen.
Die Beurteilung der Qualität von integrierten Tunern krankt an dem Umstand, dass zwangsweise eine Weiterverarbeitung erfolgt. Scaler und (sofern kein Programm in 720p ausgewählt wird) Deinterlacer werden also immer mitgetestet. Wir haben die Verarbeitung von DVB-S und DVB-S2 Signalen überprüft.
Der Tuner kann überzeugen. Ein zusätzlicher externer Receiver dürfte für die meisten Benutzer damit absolut verzichtbar sein. Die Bedienung ist unkompliziert. Im „Setup“-Menü befinden sich nach Auswahl des TV-Modus die notwendigen Einträge für die Konfiguration. Die gefundenen Programme können sortiert und in maximal vier Favoritenlisten verwaltet werden.
Mit der Programmwahltaste durchläuft man in diesem Fall auch tatsächlich nur die Favoriten. Das ist leider nicht selbstverständlich und eine große Erleichterung bei den zahlreichen Programmen über DVB-S.
Lautsprecher
Die Wiedergabequalität der eingebauten Lautsprecher wird nur für wenig anspruchsvolle Nutzer dauerhaft ausreichen. Das schmale Gehäuse bietet keinen Platz für hochwertigere Lösungen. Der Panasonic L47ETW5 schneidet hier weder besser noch schlechter als die bislang getestete LCD-TVs mit vergleichbaren Ausmaßen ab. Da helfen auch die Einstellungen im OSD kaum weiter. Der Einsatz eines Hi-Fi-Verstärkers mit separaten Lautsprechern ist fast obligatorisch.
3D-Wiedergabe
Die passive 3D-Technik kennen wir bereits aus dem Test der beiden LCD-TVs von LG (47LW650S, 47LW579S). Alle drei Geräte basieren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf dem gleichen Panel. Panasonic produziert zwar eigene IPS-Varianten, die aber bislang nur mit aktiver 3D-Technik ausgestattet sind.
Gegenüber der aufwändigeren Lösung mit Shutterbrillen ist das Bild stets flimmerfrei und unterliegt geringeren Helligkeitseinbußen. Statt der sequentiellen Anzeige für linkes und rechtes Auge werden die entsprechenden Bilder zeilenweise unterschiedlich polarisiert ausgegeben. Die simple Polarisationsfilterbrille lässt dann nur das Licht jeweils einer Polarisationsrichtung durch. Dieses Verfahren minimiert auch Crosstalk-Effekte (Bildanteile für das jeweils andere Auge reichen in das Bild hinein), weil die problematische Synchronisierung entfällt und die begrenzte Schaltgeschwindigkeit der Flüssigkristalle keine Rolle spielt.
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Die zeilenweise verschachtelte Ausgabe reduziert die vertikale Auflösung auf 540 Zeilen. LG verspricht eine optimierte Ausgabe, die auch beim Panasonic L47ETW5 verwendet werden könnte. Der eindeutige Beleg für positive Veränderungen fehlt allerdings bislang. Ein weiterer Nachteil ist der geringe vertikale Sweetsport. Der 3D-Effekt bricht außerhalb schnell zusammen. In horizontaler Richtung ist man deutlich flexibler.
Aufgrund der für jedes Auge verbleibenden 540 Zeilen sollte man von der Zuspielung von „Side-by-Side“ Material mit reduzierter horizontaler Auflösung absehen. Bei „Top-and-Bottom“ Material ist dagegen die vertikale Auflösung verringert, was exakt mit der Implementierung korreliert. Auf Blu-ray werden 3D-Inhalte per „Frame-Packing“ mit voller Auflösung ausgegeben.
Der Panasonic L47ETW5 zeigt sich im 3D-Praxistest gutmütig: Die helle Darstellung ist flimmerfrei und fast nicht durch Crosstalk-Effekte beeinträchtigt. Der Verlust an vertikaler Auflösung macht sich bei geringem Betrachtungsabstand bemerkbar. Wir empfehlen daher einen Abstand von mindestens drei Metern.
Wer mit der reduzierten Auflösung leben kann, erhält eine ausgesprochen angenehme 3D-Darstellung.