Gut für High Dynamic Range gerüstet
Neben den SDR-Bildmodi spendiert Philips dem 55POS901F eine ganze Palette an HDR-Presets, die bei Zuspielung entsprechender Signale automatisch aufgerufen wird. Auch hier gehört der Modus „(HDR-)Film“ zu den Favoriten, da er laut Messung die besten Farben mit einer Temperatur von 6600 Kelvin zeigt. In der Praxis wirken sie zwar etwas blass und leicht untersättigt, das lässt sich über den Sättigungsregler aber einfach beheben. Alternativ empfiehlt sich das Preset „HDR-Natürlich“, welches durch generell kräftigere Farben besticht und so dem DCI-P3-Standard noch näher kommt. Rot erscheint dabei besonders rein und intensiv. Vorab sollten jedoch einige Korrekturen vorgenommen werden: Da die Farbtemperatur „Normal“ mit 8700 Kelvin zu kühl abgestimmt ist, empfehlen wir die Einstellung „Warm“, die es ebenfalls auf 6600 Kelvin bringt. Dadurch erscheinen die Graustufen nahezu perfekt neutral. Nur bei Cyan leistet sich der Fernseher einen größeren Ausrutscher, da er die Mischfarbe übersättigt und stark in Richtung Blau verschiebt. Dieses Problem lässt sich aber im Handumdrehen beseitigen, indem man die Funktion „Farboptimierung“ ausschaltet.
Die Leuchtkraft klettert im HDR-Betrieb von 420 auf über 650 Candela – gemessen im zehnprozentigen Weißfenster. Bei vollflächigem Weiß fällt der Zugewinn geringer aus: Statt 116 Candela (SDR) erzielen dynamikreiche Videos mit großem Weißanteil maximal 142 Candela. In dieser Disziplin hinken die OLED-TVs ihren LCD-Kollegen also immer noch hinterher.
Tonqualität
Unter dem 139 Zentimeter großen Bildschirm prangt eine auffällige Leiste, in der sich das 30 Watt starke Soundsystem des Philips 55POS901F befindet. Dieses besteht aus sechs nach vorne gerichteten Treibern sowie einem rückseitigen Tieftöner, die im Team ausgesprochen kraftvoll und klar klingen. Allerdings treten bei gehobener Zimmerlautstärke hörbare Verzerrungen auf.
Zudem büßt die Soundbar an Dynamik ein, so dass Stimmen zunehmend blechern und aufdringlich klingen. Dieses Problem könnte mittlerweile aber der Vergangenheit angehören, da der Hersteller kurz nach unserem Test ein Firmware-Update herausgebracht hat, das die tonale Charakteristik optimieren soll. Leider befand sich das Demogerät zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Redaktion, weshalb keine Nachprüfung möglich war.
Bewertung
Lieferumfang: | |
Optik und Verarbeitung: | |
Anschlüsse/Konnektivität: | |
Ausstattung: | |
Stromverbrauch: | |
Bedienung/OSD: | |
Standard-TV-Funktionen: | |
Smart-TV-Funktionen: | |
Bildqualität: | |
Farbwiedergabe: | |
Bildschärfe: | |
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast: | |
Ausleuchtung: | |
Helligkeitsverteilung und Homogenität: | |
Blickwinkel: | |
Reaktionsverhalten: | |
Skalierung, Interpolation: | |
Wiedergabe TV, DVD und BD: | |
3D-Wiedergabe: | nicht vorhanden |
Tonqualität: | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Gesamtwertung: |
4.6 SEHR GUT |
Fazit
Keiner ist perfekt, aber Philips‘ erster OLED-TV ist nahe dran – zumindest nach dem derzeitigen Stand der Technik. Abgesehen vom Lichtverlust bei größerem Weißanteil und der fehlenden 3D-Unterstützung zeigt der neue 55POS901F nämlich keine nennenswerten Schwächen. Auch wenn das farbbrillante und kontraststarke Panel nicht aus eigener Produktion stammt, haben es die Holländer gekonnt in ein sehr gut ausgestattetes und äußerst schickes Gerät integriert.
Ein Alleinstellungsmerkmal ist das (dreiseitige) Ambilight, welches auf der Rückseite für ein einzigartiges Licht- und Farbenspiel sorgt. Smart-TV-Fans kommen dank des Android-Betriebssystems auf ihre Kosten. Apropos Kosten: Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 3.500 Euro ist der 55POS901F einer der derzeit günstigsten OLED-Fernseher. Unterm Strich hat er sich die Bestnote also redlich verdient.
Pro und Contra
- Exzellente Farbreproduktion und Schwarzdarstellung
- Sehr gute HDR-Wiedergabe
- Umfangreiche Ausstattung inklusive Ambilight und Android
- Ansprechendes, elegantes Design
- Helligkeit geht bei großem Weißanteil stark zurück
Philips 55POS901F/12 Datenblatt
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