Test ViewSonic LSC520WU: Heller Business-Beamer ohne Farbblitzen
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Bedienung und OSD

ViewSonic hat dem LSC520WU eine kleine Fernbedienung beigelegt, die eher für Menschen mit grazilen Fingern konzipiert wurde. Die einzelnen Tasten sind recht klein und liegen eng zusammen. Darüber hinaus ist der Controller nicht beleuchtet, was die Navigation in dunkler Umgebung erschwert.

Die Tasten sind logisch angeordnet, sodass wir recht zügig durch das OSD navigieren können. Die zahlreichen Direktwahltasten sind gut gemeint, aber aufgrund der kleinen Beschriftung im Alltag kaum zu gebrauchen, weil man sie schlichtweg nicht lesen kann.

Gut gefällt uns die Anordnung des digitalen Zooms, um das Bild zu vergrößern oder zu verkleinern, und der Lautstärkebuttons, um den Ton lauter und leiser zu stellen. Sie sind intuitiv nutzbar.

Fernbedienung mit Beamer
Fernbedienung mit Beamer
Fernbedienung
Fernbedienung

Das OSD ist sehr einfach gehalten, übersichtlich strukturiert und praktisch selbsterklärend. Es taucht in der Werkseinstellung in der Bildmitte auf. Es kann aber auf Knopfdruck in eine der vier Ecken verschoben werden, was bei der Kalibrierung nützlich ist, da die Mitte für den Messsensor freibleibt.

Die Navigation durch das OSD geht in Echtzeit vonstatten. Ganz ohne Verzögerung können wir durch die Menüs klicken und einzelne Presets anwählen. Ab Werk ist der Bildmodus „Standard“ aktiv. Hierin können vermeintlich Anpassungen erfolgen, etwa „Schärfe“, „Kontrast“ oder „Helligkeit“. Doch das ist ein Irrtum!

Bei jeder Änderung schaltet der ViewSonic LSC520WU sofort in den Modus „Benutzer“ und überträgt sämtliche Parameter dorthin. Das liest sich zunächst logisch, ist aber ein echtes Ärgernis, falls der Projektor vorab kalibriert wurde. Die Einstellungen im Modus „Benutzer“ werden sofort vollständig überschrieben, wenn in einem der anderen Bildmodi auch nur eine Anpassung erfolgt!

Aus diesem Grund empfehlen wir, einzig „Benutzer“ zu verwenden und den Beamer auch in diesem Modus zu belassen.

Für die Kalibrierung steht ein vollständiges Sechs-Achsen-Farbmanagement bereit, ebenso RGB-Gain-Regler. Auf ein Gamma-Preset wurde verzichtet.

OSD: Anzeige
OSD: Anzeige

Der Bildmodus „Tafel“ zeugt von einem weiteren angedachten Einsatzzweck des ViewSonic LSC520WU, der in Bildungsstätten vorgesehen ist. Der Reiter mit dem USB-Stick-Symbol ist ausgegraut. Erst wenn ein USB-Stick verbunden ist, besteht Zugriff auf dieses Tool.

OSD: Bildeinstellungen
OSD: Bildeinstellungen
OSD: Einstellungen
OSD: Einstellungen
OSD: Erweitert
OSD: Erweitert
OSD: Info
OSD: Info

Unter „Einstellungen“ kann die „Lasersteuerung“ angepasst werden. „Vollständig Normal“ ist in der Werkseinstellung aktiv und schöpft die Maximalhelligkeit unseres Testkandidaten aus. „Eco 2“ ist am dunkelsten, „Eco 1“ etwas heller. Je nach Leinwandgröße und Umgebungslicht empfehlen wir, die einzelnen Modi auszuprobieren. Unsere Untersuchung hat ergeben, dass wir auf 3,2 m Leinwandbreite mit „Vollständig Normal“ das subjektiv beste Ergebnis erhalten. Auf kleineren Abbildungsgrößen unter 2 m gefällt uns das Bild mit „Eco 1“ besser, wenn der Raum vollständig verdunkelt ist. Sollte Umgebungslicht vorhanden oder Lampen eingeschaltet sein, empfehlen wir grundsätzlich die Nutzung der höchsten Lichtstufe.

OSD: "Vollständig Normal"
OSD: „Vollständig Normal“
OSD: "Eco 1"
OSD: „Eco 1“

Mediaplayer

Der ViewSonic LSC520WU verfügt über einen Mediaplayer, der von einer externen Festplatte oder einem USB-Stick zugespielte Fotos via USB-A-Funktion wiedergibt. JPG-Dateien werden mit einer Auflösung von maximal 10 000 x 10 000 Pixeln unterstützt, die der Proband mit seiner nativen Panel-Auflösung wiedergibt. Andere Formate wie TIFF, GIF und PNG nimmt er mit maximal 1280 x 800 Pixeln entgegen.

Videos beschränken sich auf avi-Dateien. Als Audio-Codec kommt ADPCM ins Spiel, als Video-Codec MotionJPEG.

Die USB-A-Funktion unterstützt die folgenden Bilddateien:

Übersicht USB-A-Funktion (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)
Übersicht USB-A-Funktion (Screenshot: ViewSonic-Handbuch)

Sobald ein USB-Stick oder eine entsprechende Festplatte an den Projektor angeschlossen ist, kann die USB-A-Funktion in den Eingangsquellen ausgewählt werden. Das Stammverzeichnis wird in einer Miniaturansicht dargestellt. Mit den Pfeiltasten auf der Fernbedienung wird durch die angezeigten Ordner navigiert. Einzelne Fotos können ausgewählt und projiziert werden.

Der Mediaplayer erstellt eine eigene Diashow, die er selbstständig auf die Leinwand projiziert. Präsentationen als JPG-Dateien werden ebenfalls erkannt und können gedreht, in beliebiger Reihenfolge abgespielt und mit Übergangseffekten versehen werden.

Dafür muss kein Notebook, Tablet oder PC angeschlossen werden. Das finden wir praktisch, falls lediglich das Speichermedium vor Ort ist. Als Übergangseffekt beim automatischen Bildwechsel kann vorab ausgewählt werden, ob das Bild nach rechts oder links geschoben wird.

Noch ganz wichtig: Unsere Untersuchung hat ergeben, dass nur USB-Speicher mit Formatierung in FAT32 (32 GB) gelesen werden.

Auflösung

Der ViewSonic LSC520WU ist ein 3-Chip-LCD-Projektor mit einer nativen Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln. Grafiken und Filme mit Full-HD-Auflösung werden mit korrektem Seitenverhältnis in 16:9 projiziert.

Der große Vorteil der 3LCD-Technologie liegt darin, dass es keinen Regenbogeneffekt gibt, weil die Farb- und Bilddarstellung gleichzeitig auf der Leinwand erfolgen und nicht sequenziell, wie es bei 1-Chip-DLP-Projektoren immer der Fall ist. Davon profitieren vor allem Zuschauer, weil es auf dem ViewSonic LSC520WU kein Farbblitzen gibt.

Bildschärfe und Konvergenz

Selbst bei ganz genauer Betrachtung ist es lobenswert, dass der ViewSonic LSC520WU nur leichte farbige Säume um 0,25 Pixel projiziert. Vom Referenzplatz (2,80 m Distanz) auf 3,20 m Bildbreite können wir sie nicht ausmachen. Für einen Drei-Chip-Projektor ist das ein herausragendes Ergebnis.

Originaltestbild
Originaltestbild

In der Bildmitte reproduziert der ViewSonic LSC520WU ein scharfes Bild mit voller Auflösung. Einzelne Linien werden gut reproduziert, ohne dabei Perfektion zu erlangen. Farbige Säume sind nicht auszumachen. Dass die feinen Linien nicht besser differenziert sind, liegt am Kontrastumfang des Projektors.

Ausschnitt aus der Bildmitte: So sehen die Linien im Original aus
Ausschnitt aus der Bildmitte: So sehen die Linien im Original aus
100 %-Ausschnitt Mitte
100 %-Ausschnitt Mitte

Oben links und rechts liefert der Proband ein gutes Ergebnis, obgleich die Auflösung ein wenig nachlässt. Ebenso fällt auf, dass er in den Randbereichen leichte Abschattungen besitzt.

100 %-Ausschnitt oben links
100 %-Ausschnitt oben links
100 %-Ausschnitt oben rechts
100 %-Ausschnitt oben rechts

Ein ähnlicher Effekt stellt sich an den unteren Bildrändern ein. Die Schärfe ist auch hier nicht perfekt, darf aber noch als gut bezeichnet werden.

100 %-Ausschnitt unten links
100 %-Ausschnitt unten links
100 %-Ausschnitt unten rechts
100 %-Ausschnitt unten rechts
Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

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