Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB
Laut ViewSonic deckt der VX3418C-2K sRGB zu 104 % und NTSC zu 72 % ab.
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung zunächst nach der Software-Kalibration auf den nativen Farbraum im Vergleich mit unterschiedlichen Arbeitsfarbräumen:
Der native Farbraum des ViewSonic VX3418C-2K ist tatsächlich etwas größer als der sRGB-Farbraum (weißes Gitternetz). Dennoch ist auch eine leichte Unterdeckung (schwarzes Gitternetz) zu sehen. Die Abdeckung des Zielfarbraums ist mit 99 % nichtsdestoweniger sehr gut.
Der ViewSonic VX3418C-2K besitzt ab Werk auch ein spezielles Preset für sRGB. Ziel der Presets sollte es sein, den nativen Farbraum möglichst genau auf den Zielfarbraum zu begrenzen, sodass man auch außerhalb von Farbmanagement-fähigen Anwendungen ein verlässliches Ergebnis erhält.
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung unkalibriert in den jeweiligen Werkspresets:
Wie die Grafiken zeigen, wird der Farbraum auch hier nicht gezielt begrenzt. Stattdessen verkleinert er sich im Bereich Blau–Violett leicht – dort, wo bereits zuvor eine geringe Unterdeckung bestand. Mit einer Abdeckung von 97 % bleibt das Ergebnis zwar sehr gut, doch außerhalb Farbmanagement-fähiger Anwendungen sind damit keine durchgängig akkuraten Farben zu erwarten.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werkspreset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 97 % | 99 % |
Adobe RGB | – | 78 % |
ECI-RGB v2 | – | 71 % |
DCI-P3 RGB | – | 79 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 93 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Graubalance des ViewSonic VX3418C-2K ist ab Werk enttäuschend. Ein derart schlechtes Ergebnis begegnet uns selbst bei sehr günstigen Monitoren nur selten. Die Range (Balken ganz rechts) sprengt sogar den Rahmen der Grafik, und auch der Durchschnittswert liegt gefährlich nahe an einer schlechten Bewertung. Die Abweichungen beschränken sich nicht auf die Tiefen, sondern treten – wie in der Grafik zu sehen – ebenso im Mitteltonbereich auf, wo sie besonders auffallen.
Die Farbtemperatur liegt mit 6800 K nur leicht über der D65-Norm und wirkt damit minimal kühler. Das durchschnittliche Gamma von 2,18 ist zwar nahe am Sollwert, verläuft aber nicht ganz konform.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Einen dedizierten sRGB-Bildmodus bietet der ViewSonic VX3418C-2K nicht. Stattdessen findet sich die Einstellung „sRGB“ unter den Farbtemperatur-Optionen. Diese erweist sich allerdings als weitgehend wirkungslos: Zwar wird die Farbtemperatur leicht abgesenkt – gemessen wurden 6700 K –, doch der Farbraum wird nicht auf den Zielfarbraum begrenzt, und auch der Gamma-Verlauf bleibt unverändert.
Letzterer kann den Anstieg der Normkurve nicht exakt nachbilden. Der Durchschnittswert liegt mit 2,17 zwar noch im Sollbereich, der Verlauf weicht jedoch ab. Gleichzeitig verschlechtert sich die Graubalance weiter und erreicht nun auch im Durchschnitt nur noch eine schlechte Wertung.
Die Farbabweichungen überschreiten an mehreren Messpunkten – insbesondere bei Rot und Blau – deutlich den sichtbaren Bereich und sprengen dort unsere Grafik. Zwar fällt der durchschnittliche Delta-E-94-Wert noch zufriedenstellend aus, doch kaschiert er diese klar erkennbaren Einzelabweichungen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | „Standard“ |
Helligkeit: | 36 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | Benutzereinstellungen |
RGB: | 100/100/96 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Standard |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Profilvalidierung

Der ViewSonic VX3418C-2K zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Farbwerte sind gut, die Graubalance sogar sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Erst nach der Kalibrierung zeigt der ViewSonic VX3418C-2K sein volles Potenzial. Sowohl die Graubalance als auch die Farbtreue erreichen ein sehr gutes Niveau. Lediglich im Blaubereich wird die Delta-E-2-Grenze geringfügig überschritten. Mit einer maximalen Abweichung von Delta E 94 = 2,59 liegt dies jedoch für die meisten Betrachter noch außerhalb des wahrnehmbaren Bereichs.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.