Unboxing
Wer schon mit Kolorimetern Erfahrung hat, wird von der i1Photo-Pro-2-Lieferung vielleicht überrascht werden. Man merkt bereits an Größe und Gewicht, dass man hier für sein Geld ordentlich Gegenwert geliefert bekommt.
Der optisch raffiniert gestaltete Außenkarton enthält zunächst einen „mobilen Einsatzkoffer“, in dem der gesamte Lieferumfang sicher verstaut ist. Außen ist der kleine Koffer zwar angenehm weich mit Stoff überzogen, darunter spürt man aber eine harte Verschalung, die das Equipment bestens schützt.
Die Formteile innen sind maßgeschneidert. Der Koffer ist zweigeteilt und separiert dadurch Messgerät mit direktem Zubehör von der Messunterlage und dem Lineal. Mit flexiblen Klettbändern kann der Trenndeckel schnell und einfach fixiert werden. Das Gleiche gilt für die Messunterlage. Hier gibt es noch ein kleines Polster, damit auch beim Transport möglichst nichts klappert oder verkratzen kann.
Dank des hochwertigen Transportkoffers ist die Lösung jederzeit sehr portabel auch vor Ort einsetzbar. Bei Nichtbenutzung hat dagegen alles seinen Platz und ist schnell aufgeräumt.
Lieferumfang
Das i1Photo-Pro-2-Bundle stellt eine Komplettlösung für Fotografen dar. Der Lieferumfang ist entsprechend umfangreich.
Neben dem Koffer für Transport und Aufbewahrung der Einzelteile sind folgende Bestandteile enthalten:
Herzstück ist natürlich das Spektralfotometer selbst. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich bereits bei der äußeren Erscheinung des i1Pro 2 einiges getan. Das schwarz-silberne Gehäuse sieht sehr elegant aus. Die Oberfläche oben ist matt und hat eine Soft-Feel-Veredelung. Das i1Pro 2 liegt damit gut in der Hand und ist schon fast ein Handschmeichler.
Die silberne Seite ist nicht nur Optik, sondern aus massivem Aluminium. Das unterstreicht zum einen den hochwertigen Eindruck und hat vermutlich zum anderen auch funktionale Aspekte bei der Kühlung.
An der Seite ist eine große Taste zu finden. Sie wird zur Kalibrierung des Gerätes sowie zur Messung von Farbcharts und des Umgebungslichts verwendet. Unter den beiden Klammern an der Oberseite verbirgt sich eine stylische Status-LED, die im Messablauf hilfreiches Feedback gibt.
Die Messunterlage und das Lineal wurden ebenfalls überarbeitet. Das Lineal gleitet besser, sodass die Streifenmessung reibungsloser vonstattengeht.
Bei der aktuellen Gerätegeneration ist die Klemmplatte aus schwarzem Kunststoff und auch der Ausklappbereich wurde verbessert. Er liegt jetzt zuverlässig plan. Dass ein Hersteller so genau auf das Feedback seiner Nutzer hört und auch zwischen den großen Versionssprüngen seine Produkte ständig verbessert, ist keinesfalls selbstverständlich.
Der Umgebungslichtsensor und der dazu passende Schutzdeckel (Lieferumfangposition 3 und 4) liegen nicht als Einzelteile im Koffer, sondern sind auf der Stativhalterung befestigt. So sind sie bei Nichtgebrauch gut aufgeräumt, und man hat man sie dort zur Hand, wo man sie benötigt.
Ein Performance-Zertifikat soll die Qualitätssicherung jedes einzelnen Gerätes garantieren. Das Handbuch ist sowohl auf der CD als auch in gedruckter Form beigelegt. Die Dicke ist allerdings primär der Mehrsprachigkeit geschuldet und weniger einer wirklich ausführlichen Erklärung der einzelnen Abläufe. Das ist aber nicht weiter tragisch. Zum einen führt einen die Software sehr gut durch die jeweiligen Abläufe, zum anderen hat X-Rite auf die CD auch eine ganze Reihe an Trainingsvideos gepackt. Sofern man des Englischen mächtig ist, wird dort alles sehr anschaulich erklärt.
Wozu Farbmanagement?
Wer als Fotograf mit dem Thema Farbmanagement noch nicht so vertraut ist, mag sich angesichts des Preises des i1Photo Pro 2 sicher die Frage stellen, ob stattdessen das Budget nicht lieber in ein neues Objektiv investiert werden sollte. Diese Frage kann man natürlich nicht pauschal aus der Ferne beantworten. Das kommt darauf an, was man schon hat und braucht.
Viele Fotografen neigen aber doch dazu, vor allem auf eine weitere Kamera und noch mehr Objektive zu schielen, wenn alljährlich das GAS (Gear-Aquisition-Syndrom) wieder zuschlägt. Letztlich stellen sie dann nach dem Kauf ernüchtert fest, dass die neue Anschaffung für viel Geld doch nur ein bisschen mehr vom Gleichen gebracht hat. Und irgendwie lastet die tolle neue f/1.2-Festbrennweite doch recht schwer auf den Schultern und ist auf der Hochzeit auch nicht so flexibel, wenn man mangels Platz nicht so recht „mit den Füßen zoomen“ kann usw.
Wer also seinen Objektivfuhrpark kaum noch überblicken kann, aber umgekehrt noch nie Geld für einen richtig guten Monitor und eine vernünftige Farbmanagement-Lösung in die Hand genommen hat, der findet hier vielleicht hilfreiche Denkanstöße. In der Bedeutung des Farbmanagements liegen aus unserer Sicht der Dreh- und Angelpunkt bei der Kaufentscheidung zum i1Photo Pro 2. Deshalb gehen wir hierauf auch ausführlicher ein.
Letztlich geht es beim Fotografieren immer um Licht, Schatten und Farben. Es geht um das, was wir betonen, und das, was wir absichtlich in den Hintergrund treten lassen. Die richtige Mischung zieht dann den Betrachter in seinen Bann – oder eben nicht. Das hat vor allem etwas mit Emotionen zu tun, und diese Wirkung können wir nur visuell beurteilen.