Test X-Rite i1Photo Pro 2: Druckerkalibrierung überzeugt
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Kalibrierung

Zu Beginn wählt man den gewünschten Workflow und den Benutzermodus „Basic“ oder „Erweitert“. Bereits ersterer bietet alle wichtigen Einstellmöglichkeiten, ist sehr aufgeräumt und gibt dem unerfahrenen Anwender nützliche Hilfestellungen durch Texteinblendungen und Ablaufbilder. Im erweiterten Modus dürften auch bei sehr versierten Nutzern eigentlich keine Wünsche mehr offen bleiben.

i1Profiler: Monitor-Optionen
i1Profiler: Monitor-Optionen
i1Profiler: Profil-Optionen
i1Profiler: Profil-Optionen
i1Profiler: Messfeldauswahl
i1Profiler: Messfeldauswahl
i1Profiler: Sensorkalibrierung
i1Profiler: Sensorkalibrierung

Nachdem alle Einstellungen getroffen sind, wird man durch den Messprozess geleitet, der bei kleinem Messfeldsatz ca. 10 Minuten dauert. Das i1Photo Pro 2 misst dabei sicher genauer als das i1Display Pro. Dafür ist letzteres deutlich schneller bei den Messungen.

Zum Schluss wird ein ICC-Profil des Monitors erstellt. Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten zur Qualitätskontrolle und eine Erinnerungsfunktion. Monitore ändern ihre Farbeigenschaften im Alterungsprozess und müssen daher regelmäßig neu kalibriert werden.

Druckerprofilierung

In der Druckerprofilierung liegt der entscheidende Vorteil des i1Pro 2 gegenüber dem i1Display Pro. Ein Kolorimeter kann das nicht leisten. Ein Spektralfotometer wie das i1Pro 2 ist dagegen zuallererst für die Messung von Körperfarben und reflektierten Farben gemacht. Die Kalibrierung eines Monitors ist hier sozusagen eine Zweitverwendung bzw. ein Zusatznutzen.

Für die Druckerprofilierung werden über die X-Rite-Software zunächst die passenden Testcharts erstellt und ausgedruckt. Sie werden anschließend mit dem i1Pro 2 vermessen, dann wird daraus für die gewünschte Lichtart ein ICC-Profil erstellt.

Funktionsweise Druckerprofilierung (Bild: X-Rite)
Funktionsweise Druckerprofilierung (Bild: X-Rite)

Im ersten Schritt erfolgt die Auswahl des Druckers. Die Software i1Profiler erkennt die meisten Drucker und schlägt dazu passende Einstellungen vor. Auch wenn die Geräte am Ende natürlich immer mit CMYK arbeiten, werden die meisten Modelle über ihren Treiber angesprochen und daher als RGB-Drucker behandelt. Eine CMYK-Profilierung beherrscht der i1Profiler ebenfalls. Allerdings benötigt man dazu die höchste Ausbaustufe mit dem i1Publisher Pro 2. Fotografen brauchen das in der Regel nicht.

Im Basic-Workflow hat man beim Testchart-Format die Wahl zwischen „Klein“ (400 Felder), „Mittel“ (800 Felder) und „Groß“ (1600 Felder). „Mittel“ ist ein guter Startpunkt. „Groß“ dauert länger, bietet aber einen spürbaren Mehrwert. Die Farbreproduktion, die Zeichnung in Lichtern und Schatten, wird signifikant verbessert.

Mit dem erweiterten Workflow kann man bis zu 6000 Messfelder erstellen lassen. Auch die Erstellung eigener Patch-Vorgaben ist möglich. Die Charts können direkt aus der Software heraus ausgedruckt oder als TIFF-Datei ausgegeben werden. Die Verbesserungen im i1Photo Pro 2 kommen einem hier sehr zugute, da die Felder kleiner sein (7 statt 10 mm) und somit mehr Felder pro Seite gedruckt werden können.

i1Profiler: Drucker-Auswahl und Erstellung der geeigneten Testcharts
i1Profiler: Drucker-Auswahl und Erstellung der geeigneten Testcharts
i1Profiler: Messmodus und Hilfestellung
i1Profiler: Messmodus und Hilfestellung

Nachdem die Charts gedruckt und getrocknet sind, werden sie auf die Scan-Unterlage gelegt und mittels Clip fixiert. Mit dem Lineal werden die Felder zeilenweise abgearbeitet. Das Messgerät wird einfach auf eine entsprechende Halterung auf dem Lineal aufgesteckt sowie hin- und hergeführt. Die Software unterstützt dabei sehr gut, sodass man auch bei umfangreichen Charts nicht den Überblick verliert, welche Zeile als Nächstes dran ist.

Zeilenmessung des Targets (Abbildung X-Rite)
Zeilenmessung des Targets (Abbildung X-Rite)

Man muss dabei aber in der Regel gar nicht auf den Bildschirm schauen, da die Rückmeldung für jede Zeilenmessung auch visuell am Messgerät (LEDs mit weißen, grünen, roten und blauen Signalen) und akustisch über die PC-Lautsprecher erfolgt. Nach dem Drücken der Taste muss man immer etwas warten, bis mit dem nächsten Zeilenscan begonnen werden kann. Daher ist gerade die akustische Rückmeldung sehr hilfreich. Neben der Streifen- ist auch eine Einzelmessung möglich.

Auflage und Lineal wurden beim i1Pro 2 deutlich verbessert. Während man in der Vergangenheit gelegentlich steckenbleiben konnte oder durch ein ungleichmäßiges Gleiten auf dem Lineal Messfehler einen weiteren Durchlauf erforderten, gehört dieser Kritikpunkt jetzt der Vergangenheit an.

Wie wir bereits beim Lieferumfang erwähnt hatten, nimmt X-Rite aber auch bei der aktuellen Version das Nutzer-Feedback immer wieder zum Anlass, um ggfls. weitere Verbesserungen einzuführen.

Nach der Messung jeder Zeile werden die ermittelten Abweichungen sofort angezeigt. Nach dem Abschluss der kompletten Messung kann man optional eine Lichtart für das Profil auswählen.

i1Profiler: Messung der Farbfelder mit visueller Anzeige der ermittelten Unterschiede
i1Profiler: Messung der Farbfelder mit visueller Anzeige der ermittelten Unterschiede
i1Profiler: Wahl der Lichtart (optional)
i1Profiler: Wahl der Lichtart (optional)

Danach wird das Profil erstellt und in der Regel auf System-Ebene abgespeichert. Der daraus ermittelte Farbraum wird anschaulich dreidimensional dargestellt und kann auch noch mit anderen Farbräumen verglichen werden. Leider geht das nur direkt nachdem ein neues Profil erstellt wurde.

i1Profiler: Speicherung des Profils und Farbraumdarstellung
i1Profiler: Speicherung des Profils und Farbraumdarstellung
i1Profiler: Farbraumvergleich
i1Profiler: Farbraumvergleich

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