Anschlüsse und Designaspekte
Auch in der Verarbeitung finde ich, arbeitet EIZO mit Kontrasten, die wohl mehr einer optimierten Produktion ihrer Monitore geschuldet ist, als einer Liebe zum Detail. Während also die Plastikteile hochwertig daherkommen, blitzen immer wieder unschöne metallische Lochbleche durch, sodass man sich an das Mittelalter der Computerherstellung erinnert fühlt. So was sind zwar kleine Schnitzer, aber eigentlich ganz einfach mit einer schwarzen Pulverbeschichtung oder Kunststoffabdeckung behebbar – hier vermisse ich die japanische Präzision.
Interessant ist auch, dass der Rahmen, vermutlich durch seine zu glatte Kunststoffoberfläche, das Licht des Panels sehr stark reflektiert. Zum Glück ist das Display selbst einwandfrei entspiegelt und fällt deshalb nicht besonders negativ auf.
Eine angenehme Überraschung ist der gut platzierte Handgriff, der dem EIZO CS2400S eine zusätzliche ergonomische Note verleiht. Beim Auspacken des Monitors stellt man schnell fest, dass dieser Griff nicht nur gut in der Hand liegt, sondern auch äußerst praktisch ist. Es ist fast ein bisschen schade, dass er nicht schon auf dem Karton bzw. der Kunststofffolie hervorgehoben wurde.
In der Welt meiner Arbeitstisch-Geräusche verhält sich der EIZO CS2400S wie ein sehr höflicher Partygast, denn in meiner Geräuschhierarchie wird er kaum (bzw. gar nicht) wahrgenommen. Die Lüfter seines größeren Bruders sind so laut, dass er ohnehin gar keine Chance hätte, jemals gehört zu werden. Dazu kommen noch der Razor Tomahawk und das laut summende Surface Book. Und auch wenn alles andere auf eine niedrige Betriebslautstärke heruntergefahren oder ausgeschaltet wurde, ist der EIZO CS2400S wirklich sehr angenehm – besonders mit Fokus auf elektronisches Piepsen oder Knattern ist nichts zu vernehmen. So kann man schön in Ruhe seinen Tee genießen!

Auf der Rückseite des Bildschirms ist alles äußerst übersichtlich angeordnet und bietet anschlusstechnisch keine – weder positive noch negative – Überraschungen. Mit den mitgelieferten Kabeln kann ich sofort meinen Razor-Desktop-PC über den HDMI-Anschluss verbinden als auch die USB-C-Schnittstelle nutzen, um an die Dockingstation meines Surface Book zu kommen. Super also, dass der USB-C-Standard auch bei EIZO ein fester Bestandteil geworden ist.


Bedienung
OSD
Zwar muss ich mich noch an die Touch-Eingabe gewöhnen (ich bin wohl aus einem anderen Jahrhundert), weil ich sie gelegentlich und etwas störend beim Umgreifen des Monitors immer wieder aus Versehen aktiviere, gefallen hat sie mir dennoch gut. Vielleicht hätte ich mir deshalb aber noch einen dedizierten physischen Haupt-Button zur Aktivierung des OSDs für die Benutzerfreundlichkeit gewünscht. Eventuell ist das jedoch auch schon zu sehr retro.

Das Eingabe-Piepen sollte man sofort als Allererstes ausschalten, es sei denn, man steht auf den morgendlichen Alarmsound seines Weckers. Aber abgesehen von diesem kleinen Ohrenschmaus präsentiert sich das OSD sehr aufgeräumt – vielleicht sogar ein wenig zu ordentlich –, und es kommt gelegentlich vor, sich beim schnellen Durchklicken zu verlieren. Vielleicht hätten hier einige Farbakzente oder besser erkennbare Piktogramme ausgeholfen. Ein großer Pluspunkt ist jedoch die mühelose und blitzschnelle Erreichbarkeit der Farbprofile. Das ist im Vergleich zu meinem anderen Monitor wesentlich einfacher und schöner gestaltet und verschafft mir ein paar Sekunden mehr im Arbeitstag.

Aber grundsätzlich fühlt sich die Touch-Eingabe erstaunlich gut an, wie man so durch die Menüpunkte gleitet. Dafür hat der Kunststoffrahmen genau die richtige Oberflächenbeschaffenheit, sodass die Eingabe präzise erfolgt. Genauso mühelos hätte ich mir die physischen Verstellmöglichkeiten beim Drehen und Neigen des EIZO CS2400S gewünscht. Anfänglich fand ich den Abstand zwischen den Menüpunkten sehr weit auseinander angelegt, was aber im Nachhinein absolut verständlich ist, da auf diese Weise auch meine großen Wurstfinger genügend Platz bei der Verstellung im Menü haben.

Der integrierte KVM-Switch ist eine wirklich praktische Lösung. Da ich sowohl mit einem Desktop-Rechner, dem Razor Tomahawk, als auch mit meinem Surface Book arbeite, war das ständige Wechseln zwischen den Computern oder das Hinzufügen zusätzlicher Mäuse immer ziemlich lästig. Der KVM-Switch des EIZO CS2400S erweist sich hier als einfach und genial – er ermöglicht mir einen direkten Wechsel zwischen den benutzten Rechnern.
Bildqualität
Nun, ich hatte die WUXGA-Auflösung beim ersten Durchlesen nicht richtig ernst genommen, doch schon kurz nach dem Anschalten und Öffnen eines PDF-Portfolios bin ich gleich mit dem Zollstock angerückt, um das Panel im Vergleich mit meinem anderen 24-Zoll-Monitor nachzumessen. Und ja, physisch gesehen das Gleiche und dennoch mehr Höhe – wow, ich hätte es nicht gedacht, dass mir diese paar Pixel mehr so viel Freude bereiten würden! Vielleicht liegt das aber auch in meinem besonderen Fall daran, dass ich den EIZO CS2400S hauptsächlich in der Pivot-Funktion benutze und so endlich mal eine Standard-DIN-Seite ohne Zoom darstellen lassen kann.

Das IPS-Panel des EIZO CS2400S beeindruckt durch seine Helligkeit und gibt eine ausgezeichnete Grundlage für eine erstklassige Bildqualität direkt aus dem Karton, aber so habe ich es auch vom Hersteller erwartet. In diesem Bereich gibt es durchweg nichts zu beanstanden. Die Farben im sRGB-Modus sind supersaftig und knallen einem den Sehnerv weg.

Dennoch habe den subjektiven Eindruck bei der Grauwertedarstellung, dass selbige bei langer Betrachtung leicht unruhig und stärker als üblich bewegt wirkt. Dies vermittelt das Gefühl, als würden die Grautöne auf dem EIZO CS2400S stärker als sonst lebendig werden und in Bewegung geraten. Zudem sind eine leichte Schattenbildung und eine Veränderung der Ausleuchtung in den Ecken und Rändern spürbar. Hierbei habe ich mich gefragt, ob diese Besonderheiten möglicherweise am reflektierenden Gehäuserahmen liegen könnten, der durch das nach innen geneigte Design optische Veränderungen auf das Bild ausübt.