Test ASUS PA32UCG: HDR-Monitor mit 1700 cd/m²
8/8

Bewertung

4.4

(GUT)

Fazit

Der ASUS PA32UCG ist ein Monitor mit Licht und Schatten, wobei das Licht im wörtlichen Sinn überwiegt: Mit einer gemessenen Leuchtdichte von über 1700 cd/m², die zudem über längere Zeiträume stabil gehalten wird, ist die DisplayHDR-1400-Zertifizierung in diesem Punkt eindeutig übererfüllt. Eine gute Grundlage für ansprechende Leistungen im Bereich der HDR-Reproduktion.

Das hochauflösende, blickwinkelstabile und vergleichsweise kontraststarke IPS-Panel wird von einer leistungsfähigen Elektronik angesteuert. Blickwinkelbedingte Kontrasteinbußen wurden überdies bestmöglich reduziert. Schnittstellen zu CalMAN (Portrait Displays) und ColourSpace (Light Illusion) eröffnen dem PA32UCG weite Anwendungsfelder im (semi-)professionellen Videobereich. Demgegenüber fällt die beigefügte Software stark ab – und das nicht nur wegen der fehlenden Unterstützung für ICC-Profil-basierte Workflows. Anwender aus der grafischen Industrie werden das kaum goutieren, müssten sie sich doch mit einer Software-Kalibration behelfen. Immerhin steht dafür ein geeigneter Bildmodus zur Verfügung. Uneingeschränkt positiv ist dagegen der ausgesprochen hohe Farbumfang einzuschätzen

Das lokale Dimming steuert eine in 1152 Zonen segmentierte Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung. Trotz guter Implementierung verbleiben inhärente Schwächen. Anwendungsszenarien, die eine Aktivierung unbedingt erfordern (HDR-Reproduktion), schließen ein farbkritisches Arbeiten aus. Der P32UCG kommt hier vor allem für die Abmusterung bereits an anderer Stelle farbkorrigierter Daten zum Einsatz. Weitere, typische Artefakte sind zwar sichtbar, stören bei der reinen Wiedergabe aber nicht zwangsweise. Das schließt HDR-Spiele mit ein.

Gut: Der ASUS PA32UCG unterstützt HDR10, HLG und Dolby Vision. Dabei kann die Reproduktion für HLG und insbesondere HDR10 über das OSD angepasst werden. Die Messwerte sind ordentlich. Weniger gut, aber unvermeidlich: Der integrierte Lüfter erreicht bei hohen Leuchtdichten ein störendes Geräuschniveau. Pluspunkte sammelt der Proband wiederum durch sein ansprechendes Design und seine guten Reaktionszeiten.

Direkte Konkurrenzmodelle sind der Dell UltraSharp UP3221Q und das Apple Pro Display XDR – jeweils mit ganz unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Der ASUS PA32UCG ist mit einem Straßenpreis von knapp 5.500 Euro das derzeit teuerste Gerät dieser Troika. Da wir nur den ASUS-Monitor getestet haben, können wir Qualitätsunterschiede dieser drei Modelle nicht beurteilen.

Der PA32UCG wird von ASUS unter anderem für Filmemacher beworben. Referenzmodelle wie der Sony BVM-HX310 oder der von PRAD getestete EIZO CG3146, die in der Filmindustrie zum Einsatz kommen, kosten im Vergleich mehr als 30.000 Euro. Mit diesen Geräten kann der PA32UCG keinesfalls mithalten, was man aufgrund des Preisunterschieds auch nicht erwarten konnte. Das Gesamturteil fällt deshalb, unter Berücksichtigung der Referenzmodelle und des beworbenen Einsatzzwecks, noch knapp gut aus, auch wenn die erzielten Einzelergebnisse in der Bewertungstabelle einen etwas anderen Eindruck vermitteln.

Testlogo ASUS PA32UCG

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den PA32UCG leihweise von ASUS zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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