Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Normal“
In der Werkseinstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel und den schnellsten Grauwechsel mit je 15,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 24,1 ms. Der CtC-Wert wird mit 21,2 ms ermittelt.
Die Abstimmung fällt zwar neutral aus, doch sind die Reaktionszeiten keinesfalls spieletauglich. Der Modus „Normal“ stellt beim MSI PRO MP271QP im Prinzip einen deaktivierten Overdrive dar. Die Reaktionszeiten werden nach unseren Messungen nämlich kein Stück gekürzt.
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „Schnell“
In der mittleren Overdrive-Stufe entstehen zwar noch keine Überschwinger, die Reaktionszeiten werden dafür aber nur sehr moderat gekürzt.
Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 17,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 10,4 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 17,4 ms. Auch der CtC-Wert erreicht mit 11,2 ms jetzt ein brauchbares Niveau.
60 Hz, Overdrive „Am schnellsten“
In der höchsten Overdrive-Stufe verschlechtert sich der Schwarz-Weiß-Wechsel sogar. Wir messen 19,2 ms. Deutlich besser sieht es dagegen bei den Grauwechseln aus. Den schnellsten Grauwechsel ermitteln wir mit 7,4 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 14,1 ms. Richtig schnell wird eigentlich nur der CtC-Wert mit 5,2 ms.
Im Gegensatz zum MSI PRO MP271P muss man beim MSI PRO MP271QP allerdings selbst in der höchsten Overdrive-Stufe kaum Einbußen bei der Bildqualität in Kauf nehmen. Die Überschwinger bleiben auf jeden Fall noch in einem akzeptablen Bereich.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit.
Die Reaktionszeiten sind zumindest in der höchsten Overdrive-Stufe recht gut. Die halbe mittlere Bildwechselzeit beträgt 7,1 ms. Überschwinger bleiben in akzeptablen Grenzen. Das Problem ist hier der ausgeprägte Input-Lag von 20,6 ms. Insgesamt macht das 27,7 ms. Sonderlich reaktionsschnell ist der MSI PRO MP271QP daher beim Spielen nicht.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des MSI PRO MP271QP arbeitet mit W-LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres Arbeiten geeignet.
Sound
Der MSI PRO MP271QP hat zwei dezent integrierte Stereo-Lautsprecher an Bord. Sie sind rückseitig am oberen Teil des Elektronik-Erkers platziert und strahlen nach oben ab. Positioniert sind sie etwas anders als beim MSI PRO MP271P, aber die Ausgangsleistung ist mit je 2 Watt identisch. Damit könnte man eigentlich schon etwas anfangen – zumindest ist das bei anderen Herstellern so.
MSI hat in diesem Bereich aber schon beim OSD dann doch etwas zu viel gespart. Dort ist noch nicht einmal ein Regler zur Anpassung der Lautstärke zu finden. Positiv formuliert, hatte das Unternehmen bei der Entwicklung des Home-Learning-Monitors offensichtlich sehr gut die Nerven der Eltern im Blick. Denn für sie ist in der schönen neuen Welt – Pardon, in der „neuen Normalität“ – das Wohnzimmer ja gleichzeitig das Homeoffice.
Im Werbevideo von MSI sitzen die Eltern einfach gut gelaunt vor dem Fernseher, während die Kinder den Unterricht verfolgen. Letzteres ist dann aber mit den eingebauten Lautsprechern wiederum kaum möglich. Das gilt nicht nur für das Volumen, sondern auch für die krächzende Klangqualität. Zu mehr als zur Wiedergabe von Systemklängen würden wir sie nicht empfehlen.
Tonsignale können über alle Bildsignaleingänge entgegengenommen und über die integrierten Lautsprecher oder den Kopfhörerausgang wiedergegeben werden.