Test BenQ X1300i: Gaming-Beamer mit 120 Hz macht Laune

BenQ-Projektor zeigt eine ausgesprochen tolle Gaming-Performance und kann auch bei der Filmwiedergabe überzeugen

Einleitung

Beamer galten bis vor Kurzem noch als träge Projektionsmaschinen. Durch die interne Bildaufbereitung benötigten sie eine halbe Ewigkeit, um das Bild auf die Leinwand zu bringen, und waren aufgrund der hohen Latenz für rasante Shooter vollkommen ungeeignet. Doch auch hier macht die Technik große Fortschritte. Aktuelle Gaming-Beamer müssen sich mittlerweile nicht mehr vor Monitoren verstecken und bieten eine so geringe Verzögerung, dass man nicht bereits tot ist, wenn man den Feind zu Gesicht bekommt.

Mit dem X1300i erreichte unsere Redaktion ein brandneuer Gaming-Beamer des Herstellers BenQ. Das Projektionsgerät verfügt über LEDs als Licht gebende Quelle, während die DLP-Technik (rotierendes Farbrad) zum Einsatz kommt. Die Helligkeit wird mit sehr hohen 3000 ANSI-Lumen genannt. Das Kontrastverhältnis wird mit 500 000:1 angegeben, was allerdings bei dynamischem Schwarz zustande kommt. Besonders wichtig für einen spieletauglichen Projektor ist natürlich der Input-Lag, der auf nur 8 ms beziffert wird. Das sollte für aktuelle Shooter ausreichend schnell sein.

Wir sind gespannt, wie sich der Proband in Gaming-Sessions schlägt.

Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des BenQ X1300i.

Lieferumfang

Neben dem BenQ X1300i besteht der Lieferumfang aus Netzkabel, Fernbedienung und einem HDMI-Android-TV-Dongle. Die Papierbeilage bilden Kurzanleitung, behördliche Bestimmungen und Garantiekarte. Das vollständige Handbuch ist auf der Produkt-Website verfügbar.

Lieferumfang inklusive Android-TV-Dongle
Lieferumfang inklusive Android-TV-Dongle

Der Android-TV-Dongle befindet sich in einer zusätzlichen Schachtel und muss noch verbaut werden. Dafür ist es notwendig, die obere Abdeckung über zwei Schrauben zu lösen.

Die obere Abdeckung des Beamers wird von zwei Schrauben gehalten
Die obere Abdeckung wird von zwei Schrauben gehalten
Die Abdeckung wird nach hinten weggezogen
Die Abdeckung wird nach hinten weggezogen

Unterhalb der Abdeckung befindet sich die HDMI-Schnittstelle in einer vorbereiteten Nische, in die der Dongle eingesteckt wird. Auch die notwendige Stromversorgung in Form eines Micro-USB-B-Kabels ist hier verlegt und muss mit dem Dongle verbunden werden. Im Anschluss wird die Abdeckung wieder aufgesetzt und verschraubt.

Nische und Schnittstelle für den Android-TV-Dongle
Nische und Schnittstelle für den Android-TV-Dongle
Installation des Android-TV-Dongle
Installation des Android-TV-Dongle

Im Anschluss muss der BenQ X1300i lediglich aufgestellt und mit dem Stromnetz verbunden werden.

Optik und Mechanik

Der Projektor besteht komplett aus Kunststoff. Die obere Abdeckung und die Seitenwände sind weiß und verfügen über eine feine Struktur, die sich haptisch ansprechend anfühlt. Die Front zeigt sich hochglänzend in einem dunklen Braun mit einem aufgedruckten Wabenmuster.

Frontansicht des BenQ X1300i Projektors
Frontansicht des BenQ X1300i

In der rechten unteren Ecke befinden sich das BenQ-Logo und direkt daneben der IR-Empfänger für die Fernbedienung. In der oberen rechten Ecke informieren drei LEDs über den Status und geben Auskunft über mögliche Fehler.

 IR-Empfänger und BenQ-Logo
IR-Empfänger und BenQ-Logo
Betriebs-LEDs
Betriebs-LEDs
Mögliche Statusmeldungen der drei LEDs (Screenshot: BenQ-Handbuch)
Mögliche Statusmeldungen der drei LEDs (Screenshot: BenQ-Handbuch)

Die Linse des BenQ X1300i wird in der Front weder durch ein Glas abgedeckt, noch ist ein Staubschutzdeckel vorhanden. Letzteres wäre durchaus sinnvoll, um die Linse wenigstens in der Zeit zu schützen, in der das Gerät nicht in Betrieb ist.

Die Linse liegt frei und ungeschützt. Ein Staubschutzdeckel gehört nicht zum Lieferumfang
Die Linse liegt frei und ungeschützt. Ein Staubschutzdeckel gehört nicht zum Lieferumfang

Die Lufteinlassöffnungen sowie die Bedientasten und der Fokus-/Zoomring befinden sich in Projektionsrichtung an der rechten Seitenwand. An der linken Seitenwand sind einzig die Luftauslassöffnungen vorhanden.

Rechte Seite des Beamers
Rechte Seite des Beamers
Linke Seite des Beamers
Linke Seite des Beamers

Auf der Rückseite befindet sich mittig ein Gitter, hinter dem man gut die internen Lautsprecher erkennen kann. In der linken unteren Ecke lässt sich das Kensington-Schloss anbringen, um das Gerät vor Langfingern zu schützen. Im oberen Bereich sind das Anschluss-Panel und ein zweiter IR-Sensor für die Fernbedienung platziert.

Anschluss-Panel und Lautsprechergitter sind auf der Rückseite zu finden
Anschluss-Panel und Lautsprechergitter sind auf der Rückseite zu finden

Auf der Unterseite befinden sich die Einstellfüßchen, um den Projektionswinkel zu verändern. Mit etwas dickeren Fingern lassen sie sich nur schwer erreichen, da sie sich recht weit unter dem Gerät befinden. Zusätzlich existieren drei Deckenmontagelöcher für passende Montagesätze. So lässt sich der Beamer auch kopfüber an der Decke installieren.

Der BenQ X1300i lässt sich mit dem passenden Montagesatz auch kopfüber an der Decke montieren
Der BenQ X1300i lässt sich mit dem passenden Montagesatz auch kopfüber an der Decke montieren

Obwohl der BenQ X1300i modern und recht ansprechend designt wurde, ist seine Größe nicht zu unterschätzen. Mit den Maßen 272 x 207 x 259 mm (B x H x T) ist das Gerät nicht zu übersehen.

Anschlüsse

Als Signaleingänge existieren zwei HDMI-Anschlüsse (Version 2.0b, HDCP 2.2), davon einmal mit Audio-Return-Channel, der ein weiteres Audio-Kabel für den AV-Receiver einspart. Über den USB-Anschluss lassen sich keine Medien abspielen, sondern dieser dient der Stromversorgung von externen Geräten und neben dem RS232-Anschluss als Service-Schnittstelle. Außerdem lassen sich über den 12V-Trigger etwa Motorleinwände automatisch ansteuern. Für Tonsignale existieren sowohl S/PDIF als auch ein Audio-Ausgang mit 3,5-mm-Klinke.

Intern gibt es wie bereits beschrieben eine HDMI-Schnittstelle und ein Micro-USB-B-Kabel, um den Media-Streaming-Dongle mit Strom (5 V/1,5 A) zu versorgen.

Anschluss-Panel des BenQ X1300i
Anschluss-Panel des BenQ X1300i

Aufstellung

Der BenQ X1300i lässt sich neben der Deckeninstallation auch für die Rückprojektion an geeigneten Leinwänden nutzen. Doch wie flexibel kann man das Gerät aufstellen?

Mit dem Projektor lässt sich eine Bilddiagonale im 16:9-Format von 0,762 bis 7,62 m darstellen. Erstere benötigt einen Mindestabstand von 0,86 m, während der maximale Abstand für das größte Bild 10,36 m beträgt. Die empfohlene Bilddiagonale liegt allerdings im Bereich von 60 bis 150 Zoll und ist in der folgenden Tabelle weiß gekennzeichnet.

Projektionsgrößen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
Projektionsgrößen (Screenshot: BenQ-Handbuch)

Viel wichtiger ist aber der Zoomfaktor. Ist er groß, ist man gleichzeitig auch flexibler, wie weit das Gerät von der Leinwand entfernt stehen kann. Hier ist der BenQ X1300i weniger flexibel. Mit einem sehr geringen Zoomfaktor von 1,6 bis 1,75 gestaltet sich die Aufstellung nicht ganz so einfach. Bei einer 2 m breiten Leinwand steht das Gerät im Test ca. 2,8 m vor der Projektionsfläche. Um nicht in die Grenzbereiche der Optik zu geraten, lässt sich das Modell lediglich um rund 15 cm nach vorn bzw. hinten verschieben. Der Zoomring ist gut und fein justierbar, allerdings lässt der Fokusring nicht ganz so feine Abstufungen zu, sodass man für die richtige Schärfe-Einstellung sehr viel mehr Feingefühl haben muss.

Die zweite wichtige Eigenschaft für die Aufstellflexibilität ist eine Optik mit Lens-Shift, die allerdings ebenfalls nicht an Bord ist. Daher sollte sich das Gerät nach Möglichkeit in der vertikalen Bildachse befinden. Und auch horizontal besteht kein großartiger Spielraum. Sicherlich lässt sich das durch den abweichenden Projektionswinkel entstehende Trapez sowohl vertikal als auch horizontal elektronisch über die 2D-Trapezkorrektur im Menü ausgleichen. Allerdings wird dadurch die Auflösung verändert und elektronisch herausgerechnet, was natürlich zulasten der Bildqualität geht und einen Schärfeverlust zur Folge hat.

Alternativ lassen sich die vertikalen Seiten automatisch von der Elektronik korrigieren. Hierfür muss die OK-Taste zwei Sekunden gedrückt werden. Das funktioniert in der Praxis reibungslos.

Die elektronische Trapezkorrektur erfolgt über die Fernbedienung
Die elektronische Trapezkorrektur erfolgt über die Fernbedienung

Aufgrund dieser Tatsachen ist das Gerät ständig präsent und nimmt Platz auf dem Wohnzimmertisch weg – abgesehen vom Kabelwirrwarr, das in Fußnähe entsteht. Sicherlich ist bei Bedarf eine Deckenmontage möglich, doch auch hier schwebt der BenQ X1300i wie ein Satellit über den Köpfen, wenn man nicht gerade eine Leinwand zur Verfügung hat, die 3 oder 4 m breit ist. Ein diskreter Aufbau sieht wahrlich anders aus. Man muss dem Probanden allerdings zugutehalten, dass ein großer Zoombereich oder Lens-Shift in diesem Preissegment eher selten bis gar nicht anzutreffen ist.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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