Einleitung
Aus der erst kürzlich vorgestellten PRO-MP271-Serie haben wir dieses Mal den MSI PRO MP271QP im Test. Bei der Serie handelt es sich um drei neue Business-Monitore, die in der Produktwerbung vor allem auf das Home-Learning abzielen. Die Bezeichnung MP271QP ist die europäische Bezeichnung für den Monitor. In Deutschland wird dieser als MP271QPDE vermarktet.
Im Gegensatz zum bereits zuvor getesteten MP271P verfügt der MSI PRO MP271QP über die zur 27-Zoll-Diagonalen deutlich besser passende WQHD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel) und die vielfältigere Konnektivität (2 x HDMI und 1 x DisplayPort). Auch die Farbraumabdeckung ist höher: MSI verspricht knapp 127 % sRGB.
Sämtliche Modelle verfügen über ein blickwinkelstarkes IPS-Panel und ein fast identisches Äußeres. Exakt gleich sind darüber hinaus die Datenblatt-Angaben zum Kontrastverhältnis (1000:1) und zur Reaktionszeit (5 ms).
Dem Zeitgeist entsprechend soll ferner bei allen Geräten die Gesundheit im Vordergrund stehen. Vor überanstrengten Kinderaugen sollen nämlich eine vom TÜV Rheinland zertifizierte Blaulichtfilterung und eine flimmerfreie Hintergrundbeleuchtung schützen. Einen eindeutigen Mehrwert hat hingegen die höhere Auflösung des MSI PRO MP271QP – auch für die Augen. Außerdem bekommt man erheblich mehr Platz und Übersichtlichkeit auf dem Desktop. Allerdings kostete der MSI PRO MP271QP im Vergleich zum MP271P mit 299 Euro zum Zeitpunkt der Testerstellung schon fast das Doppelte.
Da die Modelle äußerlich wie auch bei den technischen Daten sehr ähnlich erscheinen, mag das zur Annahme verleiten, man könne direkt von den Ergebnissen des einen Gerätes auf das andere schließen. Sozusagen das Gleiche, aber mit kleineren Pixeln. Das ist aber bei unterschiedlichen Auflösungen auf jeden Fall ein Trugschluss. Daher sind wir gespannt, wie sich jetzt der MSI PRO MP271QP im Test schlägt und ob er den höheren Anschaffungspreis auch an anderer Stelle rechtfertigen kann.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des MSI PRO MP271QP.
Lieferumfang
Der Lieferumfang besteht primär aus den drei Kabeln für Strom, HDMI und DisplayPort. Ein gedruckter Quickstart-Guide hilft bei der ersten Inbetriebnahme. Ein ausführlicheres Handbuch ist direkt über die Produkt-Website des Gerätes zu finden. Allerdings muss man dort die Dateigrößen-Angaben (0 MB) ignorieren und einfach trotzdem draufklicken. Einen Treiber zur namentlichen Erkennung des Monitors im Gerätemanager und ein Standardfarbprofil haben wir beim MSI PRO MP271QP dort nicht gefunden.
Optik und Mechanik
Das Standbein wird beim MSI PRO MP271P nicht über ein Einrast- und Klicksystem, sondern über vier beiliegende Schrauben fixiert. Danach muss nur noch die Bodenplatte angebracht und unter Zuhilfenahme von zwei Flügelschrauben befestigt werden.
Bei Bedarf ist es möglich, den MSI PRO MP271QP via VESA-Aufnahme (100 x 100 mm) an eine Wand bzw. einen Schwenkarm zu montieren. Dank der verschraubten Display-Standbein-Verbindung wird vermutlich kein Adapter dafür benötigt, doch geht der Hersteller im Handbuch darauf leider nicht näher ein.
Die PRO-MP271-Serie punktet mit einem dezenten und trotzdem ansehnlichen Äußeren, wozu auch das nahezu rahmenlose Design beiträgt. Die flache Bauweise fällt sogar aus einer seitlichen Perspektive angenehm ins Auge. Mittig nahe der Standbeinaufhängung ist ein Erker platziert, der die Schnittstellen des Monitors beherbergt.
Das Standbein wirkt unten fast schon zweigeteilt aufgrund der dort angebrachten großen und länglichen Öffnung. Dies unterstützt den Anwender beim Kabelmanagement und hebt nochmals das luftig wirkende Äußere des Modells hervor. Der MSI PRO MP271QP ist mit 5,3 kg übrigens leicht genug, um auch mal problemlos von einem Aufstellort zum anderen getragen zu werden.
Hinsichtlich Qualität und Verarbeitung lässt der Proband kaum Wünsche offen und mutet fast wie Monitore aus weit höherpreisigen Gefilden an. Dank Aluminium-verstärktem Standbein ist eine hohe Stabilität gewährleistet. Das Gehäuse des Displays ist zwar aus Kunststoff, wirkt jedoch sowohl robust als auch pflegeleicht.
Der MSI PRO MP271QP kann wie seine Geschwister gedreht (je 30 Grad), geneigt (-8 bis +20 Grad) und in der Höhe verstellt (12 cm) werden. Für eine adäquate Ergonomie am Arbeitsplatz dürfte also gesorgt sein. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die mechanischen Verstellmöglichkeiten jeweils leichtgängig und stabil zugleich sind.
Den 90°-Schwenk ins Hochformat beherrscht der MSI PRO MP271QP ebenfalls. Über die Frage, ob das Aufnehmen von Videos im Pivot-Modus wirklich sinnvoll ist, muss sich jetzt niemand mehr den Kopf zerbrechen. Schließlich kann man den Fauxpas jetzt auch nachträglich ausgleichen und den Bildschirm ins Hochformat drehen.
Die Modelle MSI PRO MP271P und MSI PRO MP271QP verfügen im Gegensatz zu den Geschwistern ohne „P“ in der Bezeichnung über ein längeres Standbein. Dies ermöglicht letztlich eine problemlose Nutzung der Pivot-Funktion.
Die offene Aussparung mittig des Standbeins verhindert Kabelwirrwarr auf dem Schreibtisch und ist obendrein ein nettes Design-Element.
Der MSI PRO MP271QP bringt ein ins Gehäuse integrierte Netzteil mit. Rückseitig gibt es recht ausladende Lüftungsschlitze, die zur Passivkühlung dienen und zugleich ein Eindringen von Staub begünstigen. Es kann folglich nicht schaden, regelmäßig den Staub wegzuwischen oder gegebenenfalls abzusaugen.
Im Test wies der Monitor nirgends eine nennenswerte Wärmeabgabe oder unangenehme Geruchsbildung auf.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim MSI PRO MP271QP keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 35 W | 25,88 W |
140 cd/m² | k. A. | 15,94 W |
Betrieb minimal | k. A. | 10,15 W |
Energiesparmodus (Standby) | < 0,5 W | < 0,3 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | < 0,5 W | < 0,18 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | – | – |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
MSI nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 35 Watt. Nach unseren Messungen liegt er mit 25,88 Watt sogar 26 % darunter. Der Power-Button senkt den Verbrauch fast auf null. Die Messung schwankt bei Werten unter 0,18 Watt. Bereits im Standby-Modus liegen unsere Messungen unter 0,3 Watt, sodass man sich das ständige Ausschalten getrost sparen kann. Einen Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, hat der MSI PRO MP271QP allerdings nicht.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 15,94 Watt an. Die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu ausgezeichneten 1,7 cd/W. Das ist nicht so sensationell wie beim MSI PRO MP271P, war aufgrund der höheren Auflösung aber ohnehin nicht zu erwarten.
Bei Neuanschaffungen auch auf den Stromverbrauch zu schauen, dürfte künftig auf jeden Fall an Bedeutung gewinnen. Nach einer Berechnung eines großen Vergleichportals waren die Stromkosten für deutsche Haushalte bereits in 2020 so hoch wie noch nie zuvor. Das liegt nicht nur daran, dass wir in Deutschland mit Abstand die höchsten Strompreise in ganz Europa haben, sondern auch am Mehrverbrauch durch Lockdown, Homeoffice und Homeschooling.
Anschlüsse
Die Anschlussblende sieht beim MSI PRO MP271QP etwas lieblos aus. Die Buchsen waren zumindest bei unserem Testgerät zudem nicht mittig eingepasst, sodass das Anstecken von Kabeln manchmal etwas mühselig war.
Ansonsten gibt sich der MSI PRO MP271QP mit 2 x HDMI und 1 x DisplayPort deutlich vielseitiger und moderner als die beiden Full-HD-Varianten. Daneben sehen wir noch einen Kopfhörerausgang. Einen analogen Audio-Eingang gibt es hier nicht.
Erfreulich ist dagegen, dass MSI beim PRO MP271QP wieder die im PC-Bereich übliche Strombuchse verwendet. Beim MSI PRO MP271P ist das nicht der Fall.