Bildqualität
Das Display besitzt praktisch keine Innenrahmen, und das Gehäuse wurde zudem matt gestaltet, sodass keine störenden Spiegelungen beobachtet werden konnten.
Beim Reset informiert der AOC Agon Pro AG246FK darüber, dass er die Energiestandards einhält und dafür die Helligkeit reduziert. Das Gerät bietet an, diese Vorhaben zu verlassen und mehr Leistung zu erbringen. Wird dies verneint, werden folgende Werte eingestellt:
Spielmodus: | Ego-Shooter |
Bildmodus: | Standard |
Helligkeit: | 10 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | Gamma2 |
Farbtemperatur: | Normal |
RGB: | 34/36/50 |
Schärfe: | Nicht vorhanden |
Reaktionszeit: | Mittel |
Bei der Bestätigung, dass mehr Energie verbraucht werden darf, werden die identischen Einstellungen vorgenommen, lediglich die Helligkeit wird auf 80 erhöht. Diesen Betrieb haben wir für die nachfolgenden Aussagen verwendet.
Ausgeliefert wird der AOC Agon Pro AG246FK in einem Modus, der für Ego-Shooter ideal sein soll. Für den alltäglichen Betrieb wirken die Farben allerdings subjektiv zu kühl und die Helligkeit zu hoch. Negative Effekte aufgrund des verwendeten TN-Panels konnten wir dagegen nicht feststellen. Für einen reinen Desktop-Betrieb empfehlen wir, den Spielmodus zu deaktivieren und die Helligkeit zu verringern.
Graustufen
Durch die hohe Helligkeit in der Werkseinstellung konnten bei den Graustufen alle dunklen Bereiche vom Hintergrund differenziert werden. Bei den hellen Balken war dies jeweils erst ab dem dritten Wert möglich. Für einen Gaming-Monitor ist das ein gutes Ergebnis, vor allem weil es häufig wichtiger ist, Aktionen in dunklen Bereichen genauer wahrnehmen zu können.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Deutliche Lichthöfe gab es bei unserem Exemplar nicht. Wurde ein komplett schwarzes Bild angezeigt, konnten leichte seitliche Aufhellungen beobachtet werden, die aber nur bei dieser künstlich herbeigeführten Situation sichtbar wurde. Bei der Abbildung mit einer deutlich längeren Belichtungszeit wird dieser Effekt sichtbarer, und es zeigt sich generell eine nicht ganz gleichmäßige Ausleuchtung. Im Alltagsbetrieb konnten wir dagegen keinerlei negative Effekte bezüglich der Ausleuchtung feststellen.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Das TN-Panel des Monitors soll laut Hersteller einen Kontrast von 1000:1 und eine maximale Helligkeit von 400 cd/m² aufweisen.
Die Helligkeit steigt bei unseren Messungen sehr linear auf etwa 370 cd/m² an. Der niedrigste Wert lag bei 70 cd/m², was auch für stark abgedunkelte Räume niedrig genug sein sollte.
Beim Kontrast kann der AOC Agon Pro AG246FK mit einem fast durchgängigen Wert von 1350:1 überraschen. Die Herstellerangaben werden in diesem Bereich um mehr als 30 % übertroffen.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Wir haben die Bildhomogenität zuerst wie üblich vermessen. Eine durchschnittliche Abweichung bei der Helligkeit von 5,50 % reicht knapp für eine gute Bewertung. Die maximale Abweichung von 11,36 % ist ebenfalls gut. Bei der Farbreinheit kann auch ein guter Durchschnittswert (Delta-C-Average: 1.20) und sogar ein sehr guter Maximalwert (Delta-C-Maximum: 1.77) erzielt werden. Für einen Gaming-Monitor sind die Werte überraschend gut.
Die versprochene Homogenität des beigelegten Reports wird allerdings weit verfehlt. Auf dem Report wird jedoch auch angegeben, dass die Ergebnisse im „Uniformity Mode“ erreicht wurden. Diesen Modus haben wir für die nachfolgende Messung aktiviert.
Es handelt sich bei dieser Einstellung tatsächlich um einen Bildmodus. Es kann also nicht eine „Uniformity-Bildverbesserung“ hinzugeschaltet werden, sondern es muss in diesen speziellen Modus gewechselt werden. Wird er aktiviert, können keinerlei Farbeinstellungen mehr vorgenommen werden. Die Helligkeit kann ebenfalls nicht mehr angepasst werden und wird auf den Wert von 70 voreingestellt. Dies entspricht etwa 290 cd/m² und macht den Modus für den Praxisgebrauch damit endgültig sinnlos.
Die Messungen sind zudem nicht deutlich besser als ohne die Aktivierung des „Uniformity Mode“, sodass wir insgesamt keinen Mehrwert feststellen und die Ergebnisse des Protokolls nicht bestätigen können.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der AOC Agon Pro AG246FK besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
TN-Panels werden bei modernen Monitoren kaum noch eingesetzt. Entsprechend waren wir auf die Ergebnisse in diesem Bereich gespannt, da TN-Panels beim Blickwinkel zumindest gegenüber IPS-Panels das Nachsehen haben.
Bei frontaler und auch leicht seitlicher oder schräger Sicht konnten subjektiv keinerlei Einschränkungen festgestellt werden. Werden die Blickwinkel extremer, nehmen bei seitlicher Betrachtung die Helligkeit und der Kontrast ab. Von oben fallen nur leichte, von unten dagegen die größten Abweichungen auf. Es tritt der bekannte „Negativeffekt“ auf, bei dem die Farben stark verfälscht wiedergegeben werden. Dies ist vor allem dann relevant, wenn von einer niedrigeren Position wie einem Bett oder Sofa auf den AOC Agon Pro AG246FK geblickt wird. Für diesen Anwendungsfall sind TN-Panels weiterhin nicht zu empfehlen. Bei einer relativ mittigen Position vor dem Gerät gibt es dagegen keine Einschränkungen, die zu beachten wären.
Interpolation
Für nicht native Auflösungen stehen im OSD sehr viele Optionen zur Verfügung. Die wichtigsten dürften die Darstellung im Vollbild, eine seitengerechte Vergrößerung, die 4:3-Anzeige und der 1:1-Modus sein. Es gibt zudem verschiedene Varianten, die ein bestimmtes Monitorformat mit einer dazugehörigen Auflösung simulieren sollen. Dies sind zum Beispiel „19“ (4:3)“ oder „21,5“W(16:9)“. Gesehen haben wir diese Optionen schon längere Zeit nicht mehr. Sie waren dafür gedacht, dass auch mit einem 24-Zoll-Gerät die kleineren Monitore, die eventuell auf Turnieren eingesetzt werden, simuliert werden können. Uns ist allerdings kein aktuelles Turnier bekannt, bei dem Bildschirme mit unter 24 Zoll und einer Full-HD-Auflösung eingesetzt werden, wodurch die vielen Optionen in der Praxis keinen Vorteil bieten.
Wir haben der nativen Auflösung die kleinere 16:9-Auflösung mit 1280 x 720 Pixeln gegenübergestellt. Auf dem Desktop war eine leichte Unschärfe vorhanden, und da es im OSD keinen Schärferegler gibt, konnte dem auch nicht entgegengewirkt werden. In Spielen fielen uns dagegen keine Unschärfen auf. In der Praxis wird wahrscheinlich selten eine geringere Auflösung gewählt, wodurch diesem Abschnitt keine zu große Bedeutung geschenkt werden sollte.