Bedienung
Zur Bedienung ist nur eine einzige Taste vorhanden. Was gemäß der Symbolik nach einem reinen Ein- bzw. Ausschalter aussieht, ist tatsächlich gleichzeitig die Taste für die OSD-Bedienung. An der Haptik des kleinen Buttons gibt es nichts auszusetzen.
OSD
Dass mit nur einer einzigen Druck-Taste die Bedienung etwas umständlich wird, kann man sich schon denken. Beim ersten Tastendruck (gemeint ist natürlich bereits im laufenden Betrieb) erscheint eine Auswahl mit den verschiedenen Einstellmöglichkeiten: Helligkeit, Kontrast, Overdrive, Low-Blue-Mode, Sprache und Exit.
Ist man durch mehrfaches Drücken zum gewünschten Punkt gelangt, muss man ein Weilchen warten, bis das Icon zu blinken beginnt und dann die dazu passende Einstellmöglichkeit erscheint. Beispielsweise die Helligkeit kann man dann nur nach oben regeln. Hält man die Taste länger gedrückt, erhöht sich die Helligkeit zwar sehr fix, allerdings schießt man so auch schnell über das Ziel hinaus. Das Ganze ist umlaufend ausgelegt. Nach Erreichen von 100 % fängt man also wieder bei 0 % an.
Auf den ersten Blick mag man meinen, dass man bei so einem Gerät das OSD eh nie braucht. Zumindest die Helligkeit dürfte man aber sehr häufig regeln, um den besten Kompromiss aus Stromverbrauch und Display-Helligkeit zu wählen, damit man beispielsweise auch in hellen Umgebungen noch etwas auf dem Display sehen kann.
Alternativ zum One-Button-OSD hat AOC eine Software-Lösung parat, deren Installation man sich aber getrost sparen kann. Zum einen ist sie aufgrund der Größe sehr schlecht zu erkennen, zum anderen auch nutzlos. Außer der Sprache und des „Systemsetups“ waren die wichtigen Punkte nicht aktiv und somit die Helligkeit gar nicht regelbar. Schaut man auf die Menüpunkte, hat man den Eindruck, dass die Software gar nicht für den AOC I1601FWUX gedacht bzw. angepasst ist.
Bei der Suche auf der Herstellerseite nach einer neueren Version wurden wir gleich gar nicht fündig. Hier konnten wir nur die Treiber herunterladen.
Bildqualität
Im Gegensatz zum hochglänzenden Panel-Rahmen ist die Oberfläche des Panels matt und überdurchschnittlich gut entspiegelt. Auch seitlich einfallendes Licht oder ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugen kaum Reflexionen auf dem Bildschirm.
Eine Möglichkeit, das Gerät auf Werkseinstellungen zurückzusetzen, haben wir im OSD nicht gefunden. Wir haben den Probanden daher in den Werkseinstellungen belassen:
Bildmodus: | keine Einstellmöglichkeit |
Helligkeit: | 75 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | keine Einstellmöglichkeit |
RGB: | keine Einstellmöglichkeit |
Color-Gamut: | keine Einstellmöglichkeit |
DUE Priority: | keine Einstellmöglichkeit |
Schärfe: | keine Einstellmöglichkeit |
Reaktionszeit: | aus |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Beim Blick auf die technischen Daten mag man den Punkt „Farben“ leicht übersehen. Die Darstellung von 16,7 Mio. Farben ist praktisch heute Mindeststandard. Das hört sich zwar nach viel an, ist es tatsächlich aber nicht. Es bedeutet nämlich, dass pro Farbkanal (RGB) nur 256 unterschiedliche Abstufungen und damit auch nur 256 unterschiedliche Grauschattierungen möglich sind. Der AOC I1601FWUX kann aber nur 262 000 Farben darstellen – also lediglich 64 Abstufungen je Farbkanal.
Das wird in unserer Testgrafik sehr deutlich. Die Graustufen wirken zwar farblich sehr neutral und damit gut gelungen, von einem Grauverlauf kann aber keine Rede mehr sein. Statt eines fließenden Verlaufs sind hier einzelne Balken zu erkennen.
Auch in der Darstellung der hellsten und dunkelsten Stufen (Streifen oben und unten) sieht man deutlich, dass jeweils mehrere Stufen (vier, um genau zu sein) zusammenfallen.
Um mit dem AOC I1601FWUX als Zweit-Display die Office-Produktivität zu erhöhen, mag das keine so große Rolle spielen. Für die Begutachtung von Fotos, Videos und Grafiken ist das Gerät aber weniger geeignet.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Im Schwarzbild-Test zeigt der AOC I1601FWUX deutliche und großflächige Aufhellungen, vor allem am Rand oben rechts. Die Aufhellungen wirken gelblich, die dunkleren Bereiche tendenziell bläulich. Die Blickwinkelabhängigkeit ist dabei erstaunlich gut. Von den üblichen Aufhellungen der gesamten Display-Fläche sieht man nur bei stärkeren horizontalen Blickwinkeln ein wenig.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 228 cd/m². Das liegt sogar 4 % über der Herstellerangabe von 220 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 18 cd/m².
Zum Kontrastverhältnis des IPS-Panels macht der Hersteller keine Angaben. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei guten 933:1.
Hallo, gibt es eigentlich einen Adapter um das Display Alternativ auch mit HDMI betreiben zu können?
Nein, denn der USB-C-Anschluss ist der einzige den das Gerät hat und überträgt auch den Strom! HDMI kann zwar Bild und Ton, aber keinen Strom übertragen.
Ich schwanke zwischen dem Asus MB16AC Zensreen oder diesem AOC Modell. Welchen würden Sie empfehlen?
Viele Grüße
Wir haben ja beide Modelle getestet und es ist letztendlich eine Preisfrage und die Vor- und Nachteile haben wir in den jeweiligen Testberichten ja genannt. Für eine Kaufberatung bitte einen Beitrag in unserem Forum erstellen. Der Link befindet sich im unteren Menü des Testberichts auf der letzten Seite.