Test AOC I1601FWUX – USB-C-Monitor mit Smart-Cover
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Bedienung

Zur Bedienung ist nur eine einzige Taste vorhanden. Was gemäß der Symbolik nach einem reinen Ein- bzw. Ausschalter aussieht, ist tatsächlich gleichzeitig die Taste für die OSD-Bedienung. An der Haptik des kleinen Buttons gibt es nichts auszusetzen.

Tasten und Bedienung des AOC I1601FWUX
Tasten und Bedienung

OSD

Dass mit nur einer einzigen Druck-Taste die Bedienung etwas umständlich wird, kann man sich schon denken. Beim ersten Tastendruck (gemeint ist natürlich bereits im laufenden Betrieb) erscheint eine Auswahl mit den verschiedenen Einstellmöglichkeiten: Helligkeit, Kontrast, Overdrive, Low-Blue-Mode, Sprache und Exit.

Ist man durch mehrfaches Drücken zum gewünschten Punkt gelangt, muss man ein Weilchen warten, bis das Icon zu blinken beginnt und dann die dazu passende Einstellmöglichkeit erscheint. Beispielsweise die Helligkeit kann man dann nur nach oben regeln. Hält man die Taste länger gedrückt, erhöht sich die Helligkeit zwar sehr fix, allerdings schießt man so auch schnell über das Ziel hinaus. Das Ganze ist umlaufend ausgelegt. Nach Erreichen von 100 % fängt man also wieder bei 0 % an.

OSD: Hauptmenü (Screenshot Handbuch AOC)
OSD: Hauptmenü (Screenshot Handbuch AOC)

Auf den ersten Blick mag man meinen, dass man bei so einem Gerät das OSD eh nie braucht. Zumindest die Helligkeit dürfte man aber sehr häufig regeln, um den besten Kompromiss aus Stromverbrauch und Display-Helligkeit zu wählen, damit man beispielsweise auch in hellen Umgebungen noch etwas auf dem Display sehen kann.

Software-OSD „i-Menü“ in Relation zum ohnehin sehr kleinen Desktop
Software-OSD „i-Menü“ in Relation zum ohnehin sehr kleinen Desktop

Alternativ zum One-Button-OSD hat AOC eine Software-Lösung parat, deren Installation man sich aber getrost sparen kann. Zum einen ist sie aufgrund der Größe sehr schlecht zu erkennen, zum anderen auch nutzlos. Außer der Sprache und des „Systemsetups“ waren die wichtigen Punkte nicht aktiv und somit die Helligkeit gar nicht regelbar. Schaut man auf die Menüpunkte, hat man den Eindruck, dass die Software gar nicht für den AOC I1601FWUX gedacht bzw. angepasst ist.

Bei der Suche auf der Herstellerseite nach einer neueren Version wurden wir gleich gar nicht fündig. Hier konnten wir nur die Treiber herunterladen.

Software-OSD „i-Menü“ des AOC I1601FWUX
Software-OSD „i-Menü“

Bildqualität

Im Gegensatz zum hochglänzenden Panel-Rahmen ist die Oberfläche des Panels matt und überdurchschnittlich gut entspiegelt. Auch seitlich einfallendes Licht oder ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugen kaum Reflexionen auf dem Bildschirm.

Eine Möglichkeit, das Gerät auf Werkseinstellungen zurückzusetzen, haben wir im OSD nicht gefunden. Wir haben den Probanden daher in den Werkseinstellungen belassen:

Bildmodus: keine Einstellmöglichkeit
Helligkeit: 75
Kontrast: 50
Gamma: keine Einstellmöglichkeit
Farbtemperatur: keine Einstellmöglichkeit
RGB: keine Einstellmöglichkeit
Color-Gamut: keine Einstellmöglichkeit
DUE Priority: keine Einstellmöglichkeit
Schärfe: keine Einstellmöglichkeit
Reaktionszeit: aus

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Beim Blick auf die technischen Daten mag man den Punkt „Farben“ leicht übersehen. Die Darstellung von 16,7 Mio. Farben ist praktisch heute Mindeststandard. Das hört sich zwar nach viel an, ist es tatsächlich aber nicht. Es bedeutet nämlich, dass pro Farbkanal (RGB) nur 256 unterschiedliche Abstufungen und damit auch nur 256 unterschiedliche Grauschattierungen möglich sind. Der AOC I1601FWUX kann aber nur 262 000 Farben darstellen – also lediglich 64 Abstufungen je Farbkanal.

Das wird in unserer Testgrafik sehr deutlich. Die Graustufen wirken zwar farblich sehr neutral und damit gut gelungen, von einem Grauverlauf kann aber keine Rede mehr sein. Statt eines fließenden Verlaufs sind hier einzelne Balken zu erkennen.

Graustufendarstellung des AOC I1601FWUX
Graustufen

Auch in der Darstellung der hellsten und dunkelsten Stufen (Streifen oben und unten) sieht man deutlich, dass jeweils mehrere Stufen (vier, um genau zu sein) zusammenfallen.

Um mit dem AOC I1601FWUX als Zweit-Display die Office-Produktivität zu erhöhen, mag das keine so große Rolle spielen. Für die Begutachtung von Fotos, Videos und Grafiken ist das Gerät aber weniger geeignet.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Im Schwarzbild-Test zeigt der AOC I1601FWUX deutliche und großflächige Aufhellungen, vor allem am Rand oben rechts. Die Aufhellungen wirken gelblich, die dunkleren Bereiche tendenziell bläulich. Die Blickwinkelabhängigkeit ist dabei erstaunlich gut. Von den üblichen Aufhellungen der gesamten Display-Fläche sieht man nur bei stärkeren horizontalen Blickwinkeln ein wenig.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des AOC I1601FWUX
Helligkeits- und Kontrastverlauf des AOC I1601FWUX

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 228 cd/m². Das liegt sogar 4 % über der Herstellerangabe von 220 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 18 cd/m².

Zum Kontrastverhältnis des IPS-Panels macht der Hersteller keine Angaben. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei guten 933:1.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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4 Gedanken zu „Test AOC I1601FWUX – USB-C-Monitor mit Smart-Cover“

    • Nein, denn der USB-C-Anschluss ist der einzige den das Gerät hat und überträgt auch den Strom! HDMI kann zwar Bild und Ton, aber keinen Strom übertragen.

      Antworten
    • Wir haben ja beide Modelle getestet und es ist letztendlich eine Preisfrage und die Vor- und Nachteile haben wir in den jeweiligen Testberichten ja genannt. Für eine Kaufberatung bitte einen Beitrag in unserem Forum erstellen. Der Link befindet sich im unteren Menü des Testberichts auf der letzten Seite.

      Antworten

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