Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Laut Hersteller soll das IPS-Panel eine Helligkeit von 300 cd/m² und einen Kontrast von 1000:1 besitzen. Wir konnten eine maximale Leuchtdichte von 324 cd/m² ermitteln. Die minimale Helligkeit betrug 108 cd/m². Dies dürfte für abgedunkelte Räume niedrig genug sein, könnte aber unter besonderen Umständen noch als zu hoch empfunden werden. Unser gemessener Kontrast lag dagegen nur bei durchschnittlich rund 900:1. Für einen Büromonitor ist das völlig ausreichend, auch wenn es unter den Herstellerangaben liegt.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Bei der Helligkeitsverteilung gibt es nur in einem Bereich eine Abweichung von über 10 %, was ein guter Wert ist. Die durchschnittliche Abweichung liegt allerdings leicht über 5 %, wodurch wir insgesamt keine gute Benotung vergeben konnten.
Bei der Farbreinheit reißen ebenfalls beide Werte knapp die Grenze zu einer guten Bewertung. Die maximale Abweichung in einem Messfeld liegt bei einem Delta von über 3 und der Durchschnitt aller Felder bei knapp über 1,5. Insgesamt kann sich das Gerät in diesem Bereich subjektiv aber gut schlagen.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der AOC Q27P2Q besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Das IPS-Panel des AOC Q27P2Q ist von unten betrachtet etwas dunkler. Es verliert aus allen anderen Blickwinkeln dagegen kaum Helligkeit oder Kontrast. Daher kann auch mit mehreren Personen gleichzeitig vor dem Gerät gearbeitet oder ein Inhalt betrachtet werden. Da der Proband zudem in alle Richtungen verstellt werden kann, kann eine mögliche Einschränkung leicht ausgeglichen werden.
Interpolation
Der AOC Q27P2Q besitzt zwei Optionen, um nicht native Auflösungen darzustellen. Dies sind „Breitbild“ und „4:3“. Die erste Option bedeutet in der Praxis allerdings eine Darstellung auf Vollbild und keine seitengerechte Vergrößerung. Die zweite Option erzeugt eine 4:3-Anzeige, wie es der Name auch vermuten lässt. Insgesamt sind es also sehr überschaubare Optionen, die bei einem Betrieb über einen Computer aber keinen Nachteil darstellen, da diese Einstellungen auch von der Grafikkarte übernommen werden können.
Unter Windows 10 hat unsere Grafikkarte, wie üblich, alle zugespielten Auflösungen seitengerecht vergrößert wiedergegeben. Normalerweise können Einstellungen am Monitor vorgenommen werden, die von der Grafikkarte überschrieben werden. Beim AOC Q27P2Q war der Bereich in unserem Test im PC-Betrieb dagegen ausgegraut und auch bei kleineren Auflösungen nicht einstellbar.
Die kleinere 16:9-Auflösung mit 1280 x 720 Pixeln haben wir bildlich der nativen Darstellung gegenübergestellt. Auch bei weiteren getesteten Auflösungen ergab sich ein recht ähnliches Bild. Bis auf leichte Unschärfen konnte eine gute Interpolationsleistung erreicht werden. Vor allem bei Spielen war problemlos ein längerer Betrieb mit einer kleineren 16:9-Auflösung möglich, ohne dass diese als unangenehm empfunden wurde. Aufgrund der geringen Einstelloptionen und etwa auch eines fehlenden Schärfereglers können wir insgesamt aber keine gute Note mehr vergeben.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektralfotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Eine sRGB-Farbraumabdeckung von 99 % führt zu einer sehr guten Benotung. Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse nach der Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen.
Farbraum | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 99 % |
Adobe RGB | 76 % |
ECI-RGB v2 | 68 % |
DCI-P3 RGB | 81 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | 91 % |