Einleitung
Nicht jeder benötigt einen ausgewachsenen Grafikmonitor. Häufig geht es schlicht darum, ein gutes und zugleich möglichst preisgünstiges Display für den Arbeitsalltag zu finden. In der Kategorie der Büro- und Homeoffice-Monitore ist die Auswahl entsprechend groß – doch nicht jedes Modell bietet mehr als eine reine Basisfunktionalität. Der AOC Q27P4U positioniert sich genau an dieser Schnittstelle: Nach außen als klassischer Business-Monitor gestaltet, verbirgt sich unter der nüchternen Optik eine überraschende Portion Multimedia- und sogar Spieletauglichkeit – dank einer Bildwiederholrate von 120 Hz in Kombination mit Adaptive Sync.
Mit einer 27 Zoll großen Bildschirmdiagonale und WQHD-Auflösung (2560 × 1440 Pixel) trifft der AOC Q27P4U genau den aktuellen Sweetspot aus Arbeitsfläche, Schärfe und Preis-Leistungs-Verhältnis. Das verbaute IPS-Panel verspricht zudem eine hohe Blickwinkelstabilität und eine gleichmäßige Farbdarstellung – wichtige Voraussetzungen für entspanntes Arbeiten über viele Stunden hinweg.
Der AOC Q27P4U richtet sich damit an Nutzer, die sowohl im Büro- und Homeoffice-Alltag als auch bei gelegentlichem Multimedia- oder Gaming-Einsatz ein solides Gesamtpaket erwarten, ohne in professionelle Grafikmonitor-Preisregionen vorzustoßen. Ergänzt wird dieses Profil durch praxisnahe Ausstattungsmerkmale wie ergonomische Verstellmöglichkeiten, einen integrierten USB-Hub und augenschonende Features zur Reduzierung von Blaulicht.
Wie gut sich der AOC Q27P4U in der Praxis bewährt, soll unser Testbericht zeigen.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des AOC Q27P4U.
Lieferumfang
Beim Lieferumfang zeigt sich der AOC Q27P4U hingegen eher zurückhaltend. Neben dem Netzkabel legt der Hersteller zwar sowohl ein DisplayPort- als auch ein HDMI-Kabel bei, auf das für den Betrieb des integrierten USB-Hubs notwendige USB-Upstream-Kabel müssen Käufer jedoch verzichten.

In gedruckter Form gehören eine Quickstart-Anleitung und das vollständige Handbuch zum Lieferumfang – beide Dokumente lassen sich alternativ auch als PDF von der Hersteller-Website herunterladen. Weniger überzeugend fällt hingegen der Software-Bereich aus: Angaben zu Treibern, Hilfsprogrammen oder Standard-Farbprofilen sucht man auf der deutschen AOC-Website vergeblich. Statt konkreter Downloads findet sich dort lediglich der Hinweis „Ei sisältöä“ – finnisch für „Kein Inhalt“.
Optik und Mechanik
Der AOC Q27P4U wird in einem auffallend flachen Karton geliefert, der nur wenig Stellfläche beansprucht. Das wirkt sich zwar positiv auf Lagerung und Transport aus, das Herausziehen des Monitors gestaltet sich bei dieser Bauform jedoch etwas umständlicher als bei klassisch tiefen Verpackungen.
Die Montage des Standfußes folgt dem bewährten Standardprinzip und ist in wenigen Handgriffen erledigt: Zunächst wird das Standbein auf der Rückseite des Displays eingerastet. Anschließend wird die Bodenplatte aufgesetzt und mittels Flügelschraube werkzeuglos fixiert. Über eine Entriegelungstaste lässt sich das Standbein jederzeit ebenso einfach wieder abnehmen.
Alternativ ist auch eine Montage über eine VESA-Halterung im Format 100 × 100 mm möglich. Auf den ersten Blick ist diese Option jedoch nicht erkennbar, da die entsprechenden Bohrungen von einer Abdeckung verdeckt werden. Letztere ist lediglich gesteckt und lässt sich mit geringem Kraftaufwand abnehmen.

Der AOC Q27P4U präsentiert sich in einem funktionalen, schnörkellosen Design, das klar auf den Business-Einsatz ausgerichtet ist. Das Gehäuse ist überwiegend in mattem Schwarz gehalten und verzichtet bewusst auf auffällige Gestaltungselemente. Dezente Akzente setzen lediglich ein schmaler, dunkelgrauer Streifen auf der Rückseite und der ebenfalls dunkelgrau ausgeführte obere Bereich des Standbeins. Die Rückseite der Kunststoffverschalung ist leicht gewölbt ausgeführt und verleiht dem Monitor trotz der sachlichen Formgebung eine gewisse optische Auflockerung. Die Oberfläche ist größtenteils glatt und bietet dadurch nur wenig Angriffsfläche für Staubablagerungen.
Von der Vorderseite betrachtet vermittelt der AOC Q27P4U nahezu den Eindruck eines rahmenlosen Designs – zumindest an den oberen und seitlichen Kanten. Lediglich der untere Rahmen fällt mit rund 1,5 cm deutlich breiter aus. An den übrigen Seiten addiert sich zum lediglich etwa 2 mm schmalen Gehäuserahmen noch ein rund 6 mm breiter Rand der nicht aktiv genutzten Display-Fläche. Insgesamt ergibt sich daraus ein schwarzer Bildrand von lediglich etwa 8 mm, der im Gesamtbild sehr dezent wirkt.
Um den AOC Q27P4U stabil an seinem Platz zu halten, sind an der Unterseite des Standfußes vier Gumminoppen angebracht, die verhindern sollen, dass der Bildschirm beim seitlichen Drehen verrutscht. Dies funktioniert nicht ganz einwandfrei, der Standfuß ändert beim Drehen minimal seine Position.
Für die Drehfunktion setzt AOC auf einen in die Bodenplatte integrierten, gummierten Drehteller aus Kunststoff (siehe Montage-Abbildungen). Vier Gummifüße an der Unterseite sollen dabei ein Verrutschen beim seitlichen Schwenken verhindern. Konstruktiv ermöglicht diese Lösung einen sehr großen Drehbereich von jeweils bis zu 175 Grad nach links und rechts – unsere Abbildungen zeigen davon exemplarisch lediglich Drehwinkel von 45 Grad.
In der Praxis erweist sich die Umsetzung jedoch als wenig überzeugend. Der Drehteller wird nicht immer zuverlässig mitgeführt, sodass sich beim Drehen gelegentlich der gesamte Monitor verschiebt. Außerdem verändern sich durch diese Konstruktion zwangsläufig die Standposition und der Schwerpunkt des Standfußes, was den insgesamt eher pragmatischen Charakter dieser Lösung unterstreicht.
Alle übrigen Ergonomiefunktionen sind hingegen sowohl im Funktionsumfang als auch in der mechanischen Umsetzung gut gelungen. Die Höhenverstellung bietet mit rund 15 cm einen großzügigen Spielraum, wobei sich das Display nahezu bis auf Höhe der Bodenplatte absenken lässt. Die Neigungsverstellung bewegt sich mit einem Bereich von -5° bis +30° auf aktuellem Stand der Technik. Auch der Wechsel ins Hochformat per Pivot-Funktion gelingt mühelos.
Die Mechanik selbst wirkt stellenweise etwas filigran und kostenoptimiert, erweist sich im praktischen Einsatz jedoch als ausreichend stabil und für die Preisklasse angemessen ausgeführt.

Die Öffnung im Standbein zur Kabelführung ist etwas ungewöhnlich positioniert. Statt – wie bei den meisten Monitoren – von vorn nach hinten zu verlaufen, wurde sie seitlich ausgeführt. Ein praktischer Vorteil dieser Lösung erschloss sich uns im Test hingegen nicht.

Das Netzteil ist beim AOC Q27P4U fest im Gehäuse integriert, ein dedizierter Netzschalter ist ebenfalls vorhanden. Trotz dieser Bauweise fällt der Lüftungsschlitz am oberen Rahmen erfreulich dezent aus und fügt sich unauffällig ins Gesamtbild ein.

Im normalen Betrieb konnten wir weder an dieser noch an anderer Stelle eine nennenswerte Erwärmung des Gehäuses feststellen. Unter zusätzlicher Last – etwa bei gleichzeitiger Stromversorgung externer Geräte über den USB-C-Anschluss – könnte sich das thermische Verhalten unter Umständen verändern. Während unseres Tests traten jedoch keinerlei Auffälligkeiten auf.
Auch unangenehme Gerüche, wie sie bei Neugeräten vereinzelt auftreten können, waren beim AOC Q27P4U nicht festzustellen.
Der AOC Q27P4U überzeugt in diesem Bereich nicht durch Design-Highlights, sondern durch Zweckmäßigkeit. Verarbeitung, Stabilität und Einstellmöglichkeiten bewegen sich auf gutem Business-Niveau. Wer einen formschönen Design-Monitor erwartet, wird hier nicht fündig. Wer ein solides, sachliches Arbeitsgerät sucht, hingegen schon.






















