Test AOC U27G4R: Dual-Hz-Monitor mit überzeugender Performance
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Schwarz-Steuerung

Für die bessere Sichtbarkeit von Details in dunklen Bereichen stellt der AOC U27G4R die Option „Schwarz-Steuerung“ zur Verfügung. Ein solches Feature bieten inzwischen zwar schon fast alle Gaming-Monitore, um Schwarzabstufungen besser erkennbar zu machen, beim AOC U27G4R ist es aber besonders gut umgesetzt. Es hat einerseits kaum negative Auswirkungen auf den Kontrast und ermöglicht andererseits eine sehr feine Abstimmung, denn die Schwarz-Steuerung kann in Einser-Schritten von 0 bis 20 eingestellt werden.

Schwarz-Steuerung mit Einstellung 0
Schwarz-Steuerung mit Einstellung 0
Schwarz-Steuerung mit Einstellung 20
Schwarz-Steuerung mit Einstellung 20

Zielpunkt

Der AOC U27G4R erlaubt es, einen Zielpunkt permanent anzeigen zu lassen. Über die Bedientaste 3 (von links nach rechts) ist er zudem sehr komfortabel und schnell erreichbar. Die Einstellungsmöglichkeiten sind auf das Wesentliche beschränkt. Der Zielpunkt hat die Form eines kleinen Kreuzes und kann nicht geändert werden. Zudem lässt sich der Zielpunkt nur aktivieren (und leuchtet dann rot), deaktivieren oder dynamisch einstellen. Letzteres bedeutet, dass sich die Farbe des Zielpunktes je nach Hintergrund automatisch ändert, um den besten Kontrast zu bieten.

Zielfernrohr

Außerdem ist eine Option vorhanden, die sich Zielfernrohr nennt und einen Bereich um den Bildschirmmittelpunkt vergrößert darstellt. Als Auswahlmöglichkeiten stehen die Werte 1.0, 1.5 und 2.0 bereit, die den Bereich unterschiedlich stark vergrößern. Allerdings ist das Fenster des gezoomten Bereichs mit rund 148 × 83 mm viel zu groß, kann nicht verkleinert werden und lässt sich somit in der Praxis kaum sinnvoll einsetzen.

Bildzähler

Darüber hinaus lässt sich die aktuelle Bildwiederholfrequenz anzeigen. Zur Auswahl stehen die vier Bildschirmecken. Der aktuelle Wert wird mit roten Zahlen dargestellt. Auf Größe und Farbe kann kein Einfluss genommen werden.

HDR 400

Der AOC U27G4R unterstützt „High Dynamic Range“ (HDR) und ist DisplayHDR-400-zertifiziert. Um diese Zertifizierung zu erhalten, muss eine Helligkeit von mindestens 400 cd/m² erreicht werden. Mit einer maximalen Leuchtdichte von 410 cd/m² hat der Gaming-Monitor keine Probleme, diese Anforderung zu erfüllen. Diese Helligkeit erreicht der Proband nicht nur im Flash-Test, sondern kann sie auch im Full-Frame-Test, also vollflächig und über einen längeren Zeitraum, halten.

Neben dem über das Betriebssystem aktivierbaren HDR ermöglicht der AOC U27G4R mit der Option „HDR Mode“ zusätzlich, einen von drei vordefinierten HDR-Modi auszuwählen. Ist ein HDR-Modus aktiv, sind allerdings viele Optionen gesperrt.

Picture in Picture (PiP) und Picture by Picture (PbP)

Mit den Funktionen Picture in Picture und Picture by Picture stellt auch der AOC U27G4R die Möglichkeit zur Verfügung, zwei unterschiedliche Signalquellen gleichzeitig anzeigen zu können. Der Gaming-Monitor zeigt sich dabei maximal flexibel. In beiden Modi können alle Eingänge miteinander kombiniert, die Haupt- und Subquelle gewählt sowie bestimmt werden, von welcher Quelle der Ton wiedergegeben werden soll. Wenn Picture in Picture eingestellt ist, lassen sich zudem Größe und Position der Subquelle einstellen. Mit der Option „Tausch“ können die Signalquellen mit nur einem Klick getauscht werden, sodass die aktuelle Subquelle zur Hauptquelle wird und umgekehrt.

Ein Beispiel für Picture in Picture
Ein Beispiel für Picture in Picture
Zwei Signalquellen nebeneinander mit Picture by Picture
Zwei Signalquellen nebeneinander mit Picture by Picture

Sound

Beim AOC U27G4R sind keine Lautsprecher verbaut, aber es ist ein klassischer Kopfhörerausgang vorhanden. Im OSD gibt es einen Lautstärkeregler und die Möglichkeit, die Tonausgabe stummzuschalten. Weitere Einstellungen sind nicht vorhanden. Wie gut die Audio-Qualität ist, hängt somit vom verwendeten Kopfhörer/Headset ab.

Audiovisuelle Medienwiedergabe

Mit einem DisplayPort und zwei HDMI-Anschlüssen lässt sich der AOC U27G4R mit bis zu drei Zuspielgeräten gleichzeitig verbinden. Der Gaming-Monitor unterstützt Spielekonsolen mit maximal 4K120.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Wird über den PC zugespielt, gibt es durch die Verwendung einer guten Videoplayer-Software ausreichende Einstellmöglichkeiten, um die fehlende Flexibilität des Monitors zu kompensieren. Anders sieht es jedoch bei externer Zuspielung aus. Ein Blu-ray-Player oder auch eine Spielekonsole bietet nicht den Funktionsumfang eines PCs, und es kommt nun auch auf den Bildschirm an, und welche Skalierungsoptionen verfügbar sind.

Im Gegensatz zum PC-Betrieb ist bei externer Zuspielung mittels Blu-ray-Player die Option „Seitenverhältnis“ im OSD des AOC U27G4R nun verfügbar. Damit erhält man neben einer Vollbildanzeige, einer Anzeige mit korrektem Seitenverhältnis und einer pixelgenauen 1:1-Darstellung auch noch Zugriff auf diverse Größen und Formate (4:3, 5:4, 16:10 und 16:9). Deshalb kann mit der Option „17″ (4:3)“ und „19″ (4:3)“ auch ein SD-Signal mit 4:3-Seitenverhältnis unverzerrt zur Anzeige gebracht werden. Mit der Option „1:1“ ist eine pixelgenaue Anzeige ab 720p möglich.

 Signal Unverzerrte Wiedergabe
SD (16:9 – anamorph) Ja
SD (4:3) Ja
HD (720p) Ja (auch pixelgenau)
HD (1080p) Ja (auch pixelgenau)

Um DVD-Filme ruckelfrei wiedergeben zu können, muss der Monitor in der Lage sein, auf 50 Hz umzuschalten. Inhalte auf Blu-ray-Disc wiederum werden mit 24 Hz (oder einem Vielfachen davon) judderfrei wiedergegeben. Nach wie vor bieten nicht alle TFT-Bildschirme eine 24-Hz-Unterstützung an – auch dann nicht, wenn sie höhere Frequenzen als 60 Hz unterstützen.

Der AOC U27G4R schaltet bei der Wiedergabe von DVD-Filmen korrekt auf 50 Hz um, und bei aktivierter 24-Hz-Wiedergabe in den Einstellungen des Blu-ray-Players akzeptiert er auch diese Option und ändert die Bildwiederholfrequenz auf 24 Hz.

Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.

Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.

Mehr als selten haben TFT-Bildschirme noch einen Deinterlacer verbaut, da es so gut wie gar nicht mehr vorkommt, dass Halbbilder zugespielt werden müssen. So fehlt auch beim AOC U27G4R ein Deinterlacer. Halbbilder werden zwar zur Anzeige gebracht, allerdings entsprechend verlustbehaftet.

Overscan

Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Eine Overscan-Einstellung steht beim AOC U27G4R jedoch nicht zur Verfügung.

Unterstützte Farbmodelle und Signallevel

Beim Signallevel-Test hat sich gezeigt, dass der AOC U27G4R bei Zuspielung über HDMI Videolevel erwartet. Der Monitor bietet keine Möglichkeit, den HDMI-Schwarzpegel verändern zu können. Das ist leider nicht ideal. Zwar kann mit den Optionen „Schwarz-Steuerung“ und „Dunkelverstärkung“ auf die Schwarzstufendarstellung Einfluss genommen werden, sie können aber keinen korrekten Signallevel ersetzen. Die Farbmodelle YCbCr 4:2:2 und YCbCr 4:4:4 werden vom Probanden unterstützt und korrekt zur Anzeige gebracht.

Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gern unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

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