OSD
Die beiden Tasten links dienen zum Aufruf des OSDs und zur Navigation darin. Das OSD bietet denselben Funktionsumfang wie die großen Brüder von ASUS für den Schreibtisch. Selbst Blaufilter und Overdrive („Trace Free“) sind vorhanden.
Die Navigation im OSD mit nur zwei Tasten ist allerdings nicht sehr komfortabel. Das macht aber nichts. Mit der Zusatz-Software DisplayWidget lassen sich alle Funktionen des OSDs nahezu verzögerungsfrei auch per Maus einstellen. Die Bildmodi kann man ferner mit Anwendungen verknüpfen, sodass beim Start der betreffenden Software automatisch der Bildmodus geändert wird.
Bildqualität
Der Hauptunterschied des ASUS ZenScreen MB16ACE zum bereits vor zwei Jahren getesteten ASUS ZenScreen MB16AC scheint die Entspiegelung des Displays zu sein. Beim ZenScreen MB16ACE ist die Display-Oberfläche matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.
Auch der schmale Panel-Rahmen ist matt und frei von ablenkenden Reflexionen. Die starken Spiegelungen des glänzenden Bildschirms haben den ASUS ZenScreen MB16AC nicht nur im Freien praktisch unbrauchbar gemacht, sondern auch im Innen-Einsatz das Arbeiten erschwert. Das matte Display des MB16ACE gefällt uns da wesentlich besser, zumal es auch noch etwas mehr Leistung bei der Maximalhelligkeit mit sich bringt.
Ab Werk ist der ASUS ZenScreen MB16ACE überraschenderweise auf den Bildmodus „Landschaft“ eingestellt. Wir haben stattdessen wie üblich den Standardmodus zur nachfolgenden, subjektiven Beurteilung verwendet.
Graustufen
Der Grauverlauf ist in der Werkseinstellung erstaunlich gut. Auffällig ist lediglich ein sehr harter Übergang von hellem Grau zu 100 Prozent Weiß. Farbschimmer, Banding etc. konnten wir nicht beobachten. Bei Farbverläufen wurde allerdings teilweise eine ungewöhnliche Streifenbildung auffällig. Das konnten wir aber nur bei der Zuspielung über die Kombination Adapter und Treiber feststellen. Beim direkten Anschluss via USB-C dagegen nicht.
Die Unterscheidung der Graustufen ist bei den hellsten und bei den dunkelsten Stufen annähernd vollständig möglich. Schwierig wird es nur jeweils bei den beiden letzten Stufen, vor allem nahe Weiß.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Ausleuchtung ist an sich ziemlich gut gelungen. In der Werkseinstellung (Helligkeitsregler auf 50) ist mit 131 cd/m² bereits eine typische Arbeitshelligkeit voreingestellt. Bei mittiger Sitzposition lassen sich mit freiem Auge kaum Ungleichmäßigkeiten ausmachen. Lediglich in den Ecken sind leichte Aufhellungen sichtbar. In der Ecke links unten ist zwar auch eine leichte Randeinstrahlung zu bemerken, sie ist aber recht schwach und daher nicht übermäßig auffällig.
Bei stärkeren Abweichungen von der mittigen Blickrichtung kommt es bei IPS-Panels häufig zu einer sehr deutlichen Aufhellung des gesamten Bildschirms. Beim ASUS ZenScreen MB16ACE ist das vergleichsweise wenig auffällig.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Unsere Messwerte bescheinigen dem ASUS ZenScreen MB16ACE deutlich bessere Werte als dem MB16AC. Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 251 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Leuchtdichte auf ein Minimum von 14 cd/m². Nach der Kalibrierung sinkt die Maximalhelligkeit geringfügig auf 242 cd/m². Die Minimalhelligkeit bleibt unverändert.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels (nonglare) gibt der Hersteller mit 800:1 an. Gemäß unseren Messungen wird diese Angabe um 150 % übertroffen. Das Kontrastverhältnis liegt auch nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 1236:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 4,22 % gut, der Maximalwert mit 10,78 % ebenfalls. Die Farbhomogenität erreicht zumindest ein zufriedenstellendes Ergebnis mit 2,03 Delta C im Durchschnitt und 6,11 Delta C im Maximum. Angesichts des Einsatzzwecks des Gerätes ist das überraschend gut.