Test ASUS PA328CGV: Monitor für Spieledesigner
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Reaktionsverhalten

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC („Color to Color“) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (TraceFree) ist vorhanden und unter der Kategorie „Bild -> TraceFree“ zu finden. Die Skala reicht von 0 bis 100 und ist eingeteilt in 20er-Schritten. Als Standardwert ist „60“ voreingestellt.

Overdrive 60 Hz

60 Hz, TraceFree „0“

Diagramm: Bereits ordentliche Grund-Performance
Bereits ordentliche Grund-Performance
Diagramm: Neutraler Helligkeitsverlauf
Neutraler Helligkeitsverlauf

Bei 60 Hz und deaktiviertem Overdrive kann man dem ASUS PA328CGV bereits eine gute Grund-Performance bescheinigen. Hier kann sich das Display bei sämtlichen Prüfläufen in unserer Rangliste gegenüber anderen bereits getesteten Monitoren auf den vorderen Plätzen behaupten. Der Helligkeitsverlauf zeigt sich neutral.

60 Hz, TraceFree „60“

Diagramm: Effektive Kürzung der Schaltzeiten
Effektive Kürzung der Schaltzeiten
Diagramm: Unkritische Überschwinger
Unkritische Überschwinger

Bei TraceFree 60 werden die Schaltzeiten effektiv gekürzt. Mit 6 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 3,3 ms für den schnellsten Grauwechsel, 4,7 ms als Durchschnittswert an 15 Messpunkten und 3,8 ms für den CtC-Wert kann sich der ASUS PA328CGV weiterhin im vorderen Feld unserer Rangliste platzieren.

Der Helligkeitsverlauf lässt zwar Überschwinger erkennen, die sich allerdings noch unkritisch zeigen.

60 Hz, TraceFree „100“

Diagramm: Pfeilschnelle Schaltzeiten …
Pfeilschnelle Schaltzeiten …
… werden durch enorme Bildfehler erkauft (Diagramm)
… werden durch enorme Bildfehler erkauft

Bei maximalem Overdrive gehen die Schaltzeiten erneut stark zurück. Hier wollten die Ingenieure allerdings viel zu viel aus dem Panel herausholen. Enorme Überschwinger, die komplett den Helligkeitsverlauf sprengen, machen diese Overdrive-Stufe überflüssig.

Overdrive 165 Hz

165 Hz, TraceFree „0“

Diagramm: Nahezu die gleichen Schaltzeiten wie bei 60 Hz
Nahezu die gleichen Schaltzeiten wie bei 60 Hz
Diagramm: Unaufgeregter Helligkeitsverlauf
Unaufgeregter Helligkeitsverlauf

Bei 165 Hz und deaktiviertem Overdrive erreicht der ASUS PA328CGV nahezu die gleichen Schaltzeiten, wie wir sie bei 60 Hz gemessen haben. Aber auch im Bereich der Supersportler zeigt sich das Display mit diesen Schaltzeiten auf den vorderen Plätzen unserer Rangliste. Besonders durch die enorm kurze Verzögerung von 1 ms eignet sich das Modell für schnelle Shooter. Der Helligkeitsverlauf ist komplett unaufgeregt.

165 Hz, TraceFree „60“

Diagramm: Effektive Verkürzung der Schaltzeiten
Effektive Verkürzung der Schaltzeiten
Diagramm: Helligkeitsverlauf zeigt unkritische Überschwinger
Helligkeitsverlauf zeigt unkritische Überschwinger

Bei mittlerem Overdrive und 165 Hz werden die Schaltzeiten mit 6 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 2,9 ms für den schnellsten Grauwechsel, 4,2 ms als Durchschnittswert an 15 Messpunkten und 3,8 ms für den CtC-Wert effektiv gekürzt. Auch hier reichen die Schaltzeiten erneut aus, um sich gegen andere E-Sport-Displays zu behaupten.

Die Überschwinger zeigen sich zwar noch unkritisch, dennoch wird beim Betrachten der Helligkeitsverlaufsgrafik klar, dass sich eine weitere Performance-Steigerung sehr ungünstig auf die Bildqualität auswirken wird.

165 Hz, TraceFree „100“

Diagramm: Erneut enormer Performance-Schub
Erneut enormer Performance-Schub
Diagramm: Überschwinger sprengen den Helligkeitsverlauf
Überschwinger sprengen den Helligkeitsverlauf

Bei maximalem Overdrive kann man erneut einen starken Performance-Schub erkennen. Schaltzeitentechnisch kann der ASUS PA328CGV mit den schnellsten Displays mithalten, die wir bis dato getestet haben. Aber auch hier wird die Helligkeitsverlaufsgrafik von den Überschwingern gesprengt. Gegenüber der Grafik bei 60 Hz fällt das Ergebnis allerdings etwas milder aus.

Nichtsdestoweniger empfehlen wir, den ASUS PA328CGV bei TraceFree 60 zu betreiben. Die Performance wird auch dann noch höheren Anforderungen gerecht, ohne dass man mit heftigen Bildfehlern leben muss.

Netzdiagramme

Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive TraceFree "0"
Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive TraceFree „0“
Netzdiagramm 165 Hz, Overdrive TraceFree "0"
Netzdiagramm 165 Hz, OverdriveTraceFree „0“
Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive TraceFree "60"
Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive TraceFree „60“
Netzdiagramm 165 Hz, Overdrive TraceFree "60"
Netzdiagramm 165 Hz, Overdrive TraceFree „60“
Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive TraceFree "100"
Netzdiagramm 60 Hz, Overdrive TraceFree „100“
Netzdiagramm 165 Hz, Overdrive TraceFree "100"
Netzdiagramm 165 Hz, Overdrive TraceFree „100“

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Die sehr kurze Signalverzögerung von 1 ms und eine mittlere Bildwechselzeit von 1,4 ms machen den ASUS PA328CGV zu einem sehr guten Anzeigegerät – besonders für schnelle Shooter.

Backlight

Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der ASUS PA328CGV selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Subjektive Beurteilung

Obwohl der ASUS PA328CGV nicht als Gaming-Display beworben wird, bringt er Performance-technisch die Voraussetzungen mit, um auch höheren Anforderungen zu genügen – was er bereits im Teil „Reaktionsverhalten“ beweisen konnte. Was das OSD-Menü allerdings nicht bietet, ist eine Gaming-Toolbox mit Funktionen wie etwa ULMB, Target-Overlays oder „Shadow Boost“. Diese Werkzeuge benötigt man für 2D/3D-Rendering einfach nicht und stehen deshalb nicht zur Verfügung.

Aber viel wichtiger ist ohnehin eine hohe Aktualisierungsrate, die mit 165 Hz in ausreichendem Maße bereitsteht. Bei einer WQHD-Auflösung ist es realistisch, in diese Sphären vorzudringen, selbst wenn die Grafikkarte nicht aus dem obersten Regal stammt oder nicht das neueste Modell ist.

Spielszene aus Battlefield 1
Spielszene aus Battlefield 1

Besonders bei schnellen Shootern hilft uns die hohe Bildwiederholungsrate, um uns bei Richtungswechseln schnell im Spiel orientieren zu können, da das bewegte Bild schön smooth und klar dargestellt wird. Auch die Schaltzeiten spielen keine untergeordnete Rolle, da eben kein Bewegungsunschärfe-Tool zur Verfügung steht.

Vergleich zwischen TraceFree 60 und TraceFree 100
Vergleich zwischen TraceFree 60 und TraceFree 100

Was im Teil „Reaktionsverhalten“ schon mit Messwerten festgestellt wurde, können wir hier visuell verifizieren. Bei TraceFree 60 ist nur eine minimale Korona zu erkennen. Sie leuchtet minimal links am Ufo und links von der rechten Begrenzung. Dass TraceFree 100 keine gute Idee ist, zeigt das rechte Bild auch ohne weitere Kommentare. Natürlich kann man beim Vergleich der beiden Bilder sehen, dass bei TraceFree 100 noch etwas weniger Bewegungsunschärfe entsteht, was man etwa gut an den Augen des Männchens erkennen kann. Die enormen Bildfehler machen diesen Vorteil allerdings wieder zunichte.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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