Einleitung
Für das laufende Jahr hat EIZO zwei neue Grafikmonitore lanciert. CG2700S und CG2700X erweitern die bekannte ColorEdge-Serie – und unterscheiden sich hauptsächlich im Hinblick auf ihre Auflösung. Während der CG2700X farbechtes Arbeiten in voller UHD-Auflösung verspricht, beschränkt sich der CG2700S auf WQHD, entsprechend 2560 x 1440 Pixel. Angesichts der weiteren Leistungsdaten und der in unserem Test erreichten Ergebnisse kann man aber kaum von einem Sparmodell sprechen. So viel sei vorweggenommen: Mit dem CG2700S zeigt der japanische Monitorspezialist, wie man mit Liebe zum Detail Gutes noch besser machen kann.
Eine programmierbare 16-Bit-3D-LUT bildet das Herzstück der Signalverarbeitung, eingebettet in weitere Tabellen der Scaler-Pipeline. Dies stellt eine ausgesprochen präzise Farbreproduktion sicher. Über ColorNavigator kann sie weiter auf den konkreten Anwendungsfall hin optimiert werden. Die von EIZO entwickelte Software zur Hardware-Kalibration ist in Version 7 zu einem mächtigen Tool mit umfangreicher Funktionalität gewachsen. Aufgrund des im Monitor eingebauten Messgerätes kann überdies auf eine separate Sonde verzichtet werden.
Der potente Hardware-Unterbau kann seine Stärken allerdings nur dann richtig ausspielen, wenn auch der Farbumfang entsprechend hoch ausfällt. EIZO lässt sich hier nicht lumpen und verspricht die nahezu vollständige Abdeckung von Adobe RGB und DCI-P3 RGB. Damit wären auch alle gängigen Offset-Druckbedingungen sicher reproduzierbar. Etwaige Farb- und Helligkeitsunterschiede über die Panel-Fläche soll eine Ausgleichsfunktion zur Verbesserung der Flächenhomogenität verhindern.
Das aufbereitete Signal findet seinen Weg schließlich bis zum blickwinkelstabilen IPS-Panel, dessen Kontraststabilität durch eine spezielle Folie gegenüber sonst üblichen Panel-Varianten verbessert wird. Kontrastumfang und Leuchtdichte sind vergleichsweise hoch, reichen aber für ernsthafte Farbkorrekturen und -retuschen von HDR-Material nicht aus. Der EIZO CG2700S unterstützt dennoch vielfältig parametrierbare PQ- und HLG-Transferfunktionen. In Tateinheit mit der mächtigen Farbraum-Emulation ist ein eingeschränkter HDR-Workflow möglich.
Schließlich hat EIZO dem CG2700S noch ein vollständiges USB-C-Dock spendiert. Mittels eines einzigen Kabels kann ein angeschlossenes Notebook Videosignale an den Monitor übertragen sowie mit Daten von Tastatur, Maus und Netzwerk oder mit Strom versorgt werden. Eine zweite USB-Schnittstelle ermöglicht KVM-Funktionalität. Für zwei angeschlossene Systeme ist nur ein Satz Eingabegeräte nötig.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des EIZO CG2700S.
Testumgebung
Farbmessgeräte: X-Rite i1Pro 2, X-Rite i1Display Pro Plus
Grafikkarte: EVGA GeForce GTX1080 Ti
Software: UDACT 2.4, CCalc 2.4, ColorNavigator 7
Lieferumfang
EIZO liefert den CG2700S mit einem HDMI-Kabel, zwei USB-Kabeln (Typ C und Typ A auf Typ B) und einem Netzkabel aus. Hier hätten wir uns noch ein DisplayPort-Kabel gewünscht. Störende Lichteinflüsse werden über eine Lichtschutzblende reduziert.
Darüber hinaus belegt ein Bericht die Werkskalibration. Das vollständige Benutzerhandbuch und die Software ColorNavigator zur Hardware-Kalibration können über die EIZO-Homepage heruntergeladen werden.
Optik und Mechanik
Der EIZO CG2700S passt sich gut in die bisherige ColorEdge-Serie – und damit jede Arbeitsumgebung – ein. Schon in der Vergangenheit konnte man eher von Design-Evolutionen statt -Revolutionen sprechen. Es dominiert dunkler Kunststoff, der in puristische Formen gegossen wurde. Ganz gegen den Trend zum rahmenlosen Design präsentiert sich der EIZO CG2700S mit Rand. Dieser fällt besonders im oberen Bereich ziemlich groß aus und verstärkt sich mittig zu einem Wulst, der das integrierte Messgerät enthält. Es klappt nach Aktivierung aus. Wir vermissen allerdings eine Klappe zum Staubschutz.
Die Rückseite präsentiert sich ebenfalls aufgeräumt. Bestimmende Design-Elemente sind das EIZO-Logo und ein feines Metallgitter, das große Bereiche bedeckt und für eine gute Wärmeabfuhr sorgt.
Die Rahmenbreite beträgt etwa 1,9 cm. Im oberen Bereich messen wir 3,1 cm. Auf dem Schreibtisch beansprucht der EIZO CG2700S knapp 24 cm. Ohne Standfuß verbleiben immer noch rund 8 cm.
Materialanmutung und Verarbeitungsqualität sind gut, liegen aber auch nicht wesentlich über dem Klassendurchschnitt. Die Spaltmaße bleiben ringsherum gering.
Der Regelungsbereich der Höhenverstellung beläuft sich auf 15,5 cm. In der niedrigsten Einstellung beträgt der Abstand von der Rahmenunterkante zur Tischoberfläche 3,5 cm. In der höchsten Position ermitteln wir 19 cm. Die maximale Neigung nach hinten wird bei 35 Grad erreicht. Eine Neigung in Gegenrichtung ist bis etwa 5 Grad möglich. Alternative Befestigungssysteme werden über die VESA-100-Verschraubung mit dem Monitor verbunden. Der Standfuß erlaubt eine Drehung um 180 Grad in beide Richtungen.
Über ein Drehgelenk kann der EIZO CG2700S auch in Hochkant-Ausrichtung betrieben werden.

Die im Betrieb entstehende Abwärme wird über das Gehäuse mit dem ausgedehnten Lochblech und einigen wenigen weiteren Lüftungsschlitzen abgeführt. Helligkeits- oder Kontrast-abhängige Störgeräusche bleiben völlig aus.
Die Lichtschutzblende kann nicht so recht überzeugen. Sie liegt in einem Stück vor und ist dank integrierter Magnete schnell montiert. Verarbeitungsqualität und Haptik sind allerdings nicht optimal gelungen. Zudem gibt es keine Möglichkeit, die Blende im Hochkantbetrieb zu verwenden.
Stromverbrauch
Bei einer Leuchtdichte von 140 cd/m² ermitteln wir eine Effizienz von knapp 1,5 Candela pro Watt. Das ist ein sehr ordentlicher Wert, der von ähnlich im Markt positionierten Modellen meist deutlich unterschritten wird. Monitore, die hier besser abschneiden, weisen faktisch immer einen wesentlich eingeschränkteren Farbumfang auf.
Im Energiesparmodus sinkt die Leistungsaufnahme hinreichend. Dank eines echten Netzschalters kann sie schließlich bis auf null reduziert werden.
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | k. A. | 36,2 W |
140 cd/m² | k. A. | 19,1 W |
Betrieb minimal | k. A. | 12 W |
Energiesparmodus (Standby) | < 0,5 W | 0,4 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | 0 W | 0 W |
Anschlüsse
Der EIZO CG2700S nimmt Videosignale über drei Anschlüsse entgegen. Dem Benutzer stehen jeweils ein DisplayPort-, HDMI- und USB-C-Eingang mit DisplayPort-Implementierung zur Verfügung. Eine Zuspielung in 10 Bit pro Farbkanal ist für jeden Eingang in RGB und YCbCr ohne Farbunterabtastung möglich.
Der integrierte USB-Hub stellt vier Downstream-Anschlüsse nach Version 3.1 (2 x) und 2.0 (2 x) bereit. Die Schnittstellen wurden seitlich eingelassen, während die Verbindung mit dem Rechner über die rückwärtige Anschlussphalanx erfolgt. Hier finden sich eine USB-C-Schnittstelle und ein USB-B-Upstream-Anschluss. Diese können via OSD einem der drei Signaleingänge zugeordnet werden. Die Umschaltung erfolgt dann automatisch – fertig ist der KVM-Switch für zwei Rechner.
Über die USB-C-Schnittstelle können aber nicht nur Videosignale übertragen und der USB-Hub mit dem Rechner verbunden werden. Vielmehr liegen hier auch Daten aus dem Ethernet-Heimnetzwerk an, die per RJ-45-Buchse zum Monitor gelangen. Zusammen mit der Möglichkeit, Leistung bis 92 Watt bereitzustellen, ersetzt der EIZO CG2700S damit ein USB-C-Dock. Es genügt ein einziges Kabel zur Verbindung mit dem Notebook. Das schafft Platz auf dem Schreibtisch. In unseren Tests funktionierte eine entsprechende Verbindung problemlos.
Bedienung
Die fast gänzlich unbeschrifteten Bedienelemente wurden im unteren Rahmen eingelassen. Zur Erleichterung der Navigation wird ihre aktuelle Funktionsbelegung eingeblendet. Es handelt sich mit Ausnahme des Einschalters um berührungssensitive Tasten. Eine haptische Rückmeldung bleibt Bauart-bedingt aus. Verschiedene Aktionen – darunter Signaleingangs- und Bildmoduswechsel – können direkt ausgeführt werden.
hi, which kind of software did you use to determinate the contrast ratio before ans after DUE function?
Ist das Bild bei „Ausleuchtung“ mit dem DUE an oder aus? Es gibt danach im Text Bestnoten, aber das Bild zeigt dies ja so nicht. Ein Foto mit DUE aus und an wäre klasse.