Test ASUS VA24DQLB: Günstiger Allround-Monitor überzeugt
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Graustufen

Die Graustufen machen bereits in der Werkseinstellung einen sehr guten Eindruck und wirken vollständig neutral. Farbschimmer treten nicht auf. Die hellsten Stufen sind annähernd vollständig zu erkennen, die dunkelsten bis einschließlich Stufe 7.

Graustufendarstellung des IPS-Panels vom Asus VA24DQLB
Graustufen

Auch die Darstellung feiner Grauverläufe ist gut. Banding-Effekte sind schlimmstenfalls minimal zu erkennen. Überraschend gut und gleichmäßig ist die Darstellung derweil in der Vertikalen und an den Rändern. Aufgrund von blickwinkelbedingten Aufhellungen sind hier bei anderen Monitoren oft deutliche Probleme zu erkennen, etwa beim knapp 2,5-mal so teuren ProArt-Pendant ASUS PA248QV.

Beim ASUS VA24DQLB dagegen bleibt die Zeichnung in den hellsten und dunkelsten Stufen selbst bei extremeren Blickwinkeln praktisch unverändert erkennbar.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Im Schwarzbild-Test macht der ASUS VA24DQLB ebenfalls eine sehr gute Figur. Obwohl das Gerät ab Werk auf die Maximalhelligkeit eingestellt ist, gelingt ihm die Ausleuchtung auch hier bemerkenswert gut und gleichmäßig. Die Aufhellungen in den Ecken sind erst erkennbar, wenn das Auge sich längere Zeit an die Dunkelheit gewöhnt hat. Sie haben eine leichte rötliche Einfärbung und sind überwiegend blickwinkelbedingt. Am Rand links unten finden wir zudem andeutungsweise Randeinstrahlungen, die aber kaum zu erkennen sind.

Weicht man stärker von der Bildmitte ab, wird die übliche Aufhellung über die gesamte Bildfläche deutlich. Sie fällt jedoch vergleichsweise geringer aus als bei vielen anderen IPS-Panels und ist ferner farbneutral.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des ASUS VA24DQLB
Helligkeits- und Kontrastverlauf des ASUS VA24DQLB

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 326 cd/m². Das liegt sogar 30 % über der Herstellerangabe von 250 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 39 cd/m². Diese Spannweite bleibt auch nach der Kalibrierung unverändert.

Während der ASUS VA24DQLB bislang sehr ähnlich abschneidet wie der noch etwas günstigere ASUS VA24EHL, sehen wir beim Kontrast jetzt doch den ersten deutlichen Unterschied auch bei den Display-Eigenschaften.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen wird das noch übertroffen und liegt nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 1100:1.

Bildhomogenität

Diagramm der Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Diagramm der Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Büromonitore und Allrounder erreichen bei der Bildhomogenität in der Regel nur zufriedenstellende Ergebnisse. Beim ASUS VA24DQLB gilt das zwar auch für die Helligkeitsverteilung (Max.: 15,97; Durchschnitt: 10,62), nicht aber für die Farbreinheit. Die ist sowohl im Durchschnitt als auch bei der Maximalabweichung sogar sehr gut. Die größte Abweichung finden wir hier am Rand links oben mit einem Delta C von nur 1,62.

Homogene Flächen wirken daher auch subjektiv recht gleichmäßig. Ein Abfall der Helligkeit zu den Rändern hin ist aber wahrnehmbar. Das ist jedoch im Vergleich zu einer unglücklichen Mischung aus Farb- und Helligkeitsschwankungen leicht zu verschmerzen.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des ASUS VA24DQLB
Coating des ASUS VA24DQLB
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ASUS VA24DQLB besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des ASUS VA24DQLB bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel des IPS-Panels vom Asus VA24DQLB
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Trotz des günstigen Preises enttäuscht das von ASUS verwendete IPS-Panel bei der Blickwinkelneutralität nicht und liefert selbst aus extremeren Blickwinkeln akkurate Farben. Bemerkenswert ist, dass vor allem in der Horizontalen auch die Farbtemperatur weitgehend gleich zu bleiben scheint. Farbverschiebungen oder erkennbare Veränderungen bei der Farbsättigung sind nicht festzustellen.

Wie üblich kommt es bei extremeren Blickwinkeln primär zu einem Helligkeits- und Kontrastverlust. Einen nennenswerten Detailverlust muss man selbst in den sehr hellen und dunklen Bereichen nicht befürchten.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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