Test ASUS VG30VQL1A: Günstiger Gaming-Monitor
7/9

Hintergrundbeleuchtung

Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der ASUS VG30VQL1A selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet. Mit maximal 371 cd/m² erreicht der Proband recht helle Bilder.

Diagramm: LED-Backlight ohne PWM-Helligkeitsregelung
LED-Backlight ohne PWM-Helligkeitsregelung

Subjektive Beurteilung

Der ASUS VG30VQL1A begeistert durch messerscharfe Bewegtbilder. Die variable Pixelbeschleunigung scheint sehr gut zu funktionieren, denn selbst mit der höchsten Stufe sind uns keine störenden Auswirkungen auf die Bildqualität in Form von Ghosting oder leuchtenden Objektkanten aufgefallen. Das 21:9-Bildformat ermöglicht eine breite Sicht, und die Bildwiederholfrequenz bis 200 Hz garantiert ein flüssiges Gameplay.

Unsere Hardware war zwar nicht in der Lage, den maximalen Wert zu erreichen, es wurden aber dennoch genügend Frames von der Grafikkarte geliefert. Diesbezüglich ist die moderate Auflösung des Monitors ein Vorteil, und es kann auch mit etwas betagter Hardware noch eine hohe Framerate erreicht werden. Die Bildqualität des Testmodells kann aufgrund des niedrigen Schwarzwerts insbesondere in dunklen Spielszenen punkten – ein klarer Vorteil der VA-Technologie. Bei der Farbsättigung hat der Proband im Vergleich zu Bildschirmen mit IPS-Panel aber klar das Nachsehen.

Spielszene aus dem Ego-Shooter Call of Duty: Vanguard
Spielszene aus dem Ego-Shooter Call of Duty: Vanguard

Gaming-Funktionen

AMD FreeSync Premium und ELMB

FreeSync bezeichnet den Anforderungsstandard von AMD, der an einen Bildschirm gestellt wird – ähnlich wie G-Sync bei NVIDIA, wenngleich die Kriterien bei AMD nicht ganz so streng sind. Bei AMD gibt es drei Qualitätsstufen: FreeSync, FreeSync Premium und FreeSync Premium Pro. Für FreeSync Premium muss ein Bildschirm mindestens 120 Hz bei minimal FHD-Auflösung bieten, „Low Framerate Compensation“ (LFC) unterstützen und geringe Latenzzeiten liefern.

Der ASUS VG30VQL1A kann die Mindestanforderungen doch deutlich überbieten. Durch FreeSync wird Tearing effektiv verhindert – jedenfalls von 48 bis 200 Hz. Besitzer einer NVIDIA-Grafikkarte werden allerdings nicht das volle Potenzial ausschöpfen können. Dafür wird zusätzlich „Extreme Low Motion Blur“ (ELMB) angeboten. Beim Testmodell kann ELMB oder FreeSync Premium im OSD aktiviert werden. Beides gleichzeitig allerdings nicht.

Mit der G-Sync Pendulum Demo haben wir das Verhalten des ASUS VG30VQL1A mit unterschiedlichen Einstellungen getestet. Wenn FreeSync Premium aktiviert ist, lässt sich nur VSync aktivieren. Zwar wird laut Herstellerangabe Adaptive Sync unterstützt, allerdings gibt es keine explizite Einstellung dafür im OSD des Monitors, und daher kann in der Pendulum Demo nicht auf G-Sync gestellt werden (was bei Monitoren, die Adaptive Sync beherrschen, normalerweise möglich ist). Tearing wird aber auch mit einer NVIDIA-Grafikkarte verhindert, allerdings nur mit VSync. Nachteil dieses Verfahrens ist, dass es keine dynamische Framerate-Anpassung unterstützt.

Tearing-Test mit G-Sync Pendulum Demo
Tearing-Test mit G-Sync Pendulum Demo

Wenn ELMB aktiviert wird, stehen unter „Klarheits-Niveau“ fünf Stufen zur Auswahl. Da der Helligkeitsregler im ELMB-Betrieb gesperrt ist, kann nur mit diesen Stufen die Helligkeit geregelt werden. Bei Stufe 1 messen wir eine Leuchtdichte von 230 cd/m². Die Helligkeit reduziert sich je Stufe um ca. 30 cd/m², und mit Stufe 5 beträgt der Wert noch 105 cd/m². Nachteil von ELMB ist auch, dass die Pixelbeschleunigung („Variabler OD“) gesperrt ist.

Wenn der ASUS VG30VQL1A mit einer AMD-Grafikkarte verwendet wird, hat unserer Meinung nach FreeSync Premium mehr Vorteile als ELMB. Beim Einsatz des Monitors mit einer NVIDIA-Grafikkarte werden hingegen beide Optionen zur Anwendung kommen können.

200 Hz und sechsstufige variable Pixelbeschleunigung

Der ASUS VG30VQL1A erreicht eine native Bildwiederholfrequenz von 200 Hz. Durch diese sehr hohe Bildwiederholfrequenz werden auch schnelle Bewegungen scharf und flüssig zur Anzeige gebracht – vorausgesetzt die Grafikkarte kann ausreichend viele Bilder liefern. Im 2D-Modus ist das natürlich kein Problem, bei 3D-Anwendungen wie Spielen muss aber eine entsprechend starke Hardware eingesetzt werden. Es nützt nämlich nichts, wenn der Monitor zwar 200 Hz unterstützt, die Grafikkarte aber deutlich weniger Frames liefert.

Inzwischen bietet ASUS bei allen neuen Gaming-Monitoren variables Overdrive an. Das hat laut Herstellerbeschreibung den Vorteil, dass bei schwankender Framerate eine gleichbleibende Bildqualität erreicht werden soll, indem die Pixelbeschleunigung vom Bildschirm entsprechend angepasst wird. Subjektiv ist dieses Verhalten sehr schwer zu testen. Fakt ist, dass die sechsstufige Pixelbeschleunigung sehr gut funktioniert und selbst auf höchster Stufe die negativen Auswirkungen auf die Bildqualität durch Ghosting oder leuchtende Objektkanten minimal bleibt. Ganz unterbinden kann es aber auch variables Overdrive nicht.

Shadow Boost

Shadow Boost ist eine Funktion, die die Schwarzstufendarstellung verbessert und so eine bessere Sicht in dunklen Bereichen eines Spiels ermöglicht. Werkseitig ist Shadow Boost deaktiviert. Der ASUS VG30VQL1A zeigt bereits ohne Eingriff von Shadow Boost eine gut sichtbare Schwarzabstufung. Mit Shadow Boost auf Stufe 1 wird dieser Effekt aber noch deutlich verstärkt. Höher als Stufe 1 sollte man allerdings nicht gehen, da die Schwarzstufendarstellung kaum noch besser wird, dafür aber der Kontrast stark abnimmt.

Dunkle Szene mit deaktiviertem Shadow Boost
Dunkle Szene mit deaktiviertem Shadow Boost
Dunkle Szene mit Shadow Boost auf Stufe 1
Dunkle Szene mit Shadow Boost auf Stufe 1

Sound

Der ASUS VG30VQL1A besitzt zwei im Gehäuse integrierte Lautsprecher, die eine Leistung von 2 x 2 Watt liefern. Für Filme und eine anspruchsvolle Tonausgabe sind die Mini-Klanggeber erwartungsgemäß nicht zu gebrauchen. Die Audio-Ausgabe ist sehr blechern und flach, Tieftöne fehlen völlig. Die Lautsprecher können aber durchaus für die Tonausgabe bei Online-Meetings oder Telefonanrufen verwendet werden.

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

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