Test BenQ GP520: Smarter 4K-Heimkino-Beamer

Einleitung

Mit dem GP520 komplettiert das taiwanesische Unternehmen BenQ seine Heimkino-Projektoren-Serie preislich nach unten. 3840 x 2160 Pixel soll die Auflösung betragen, die Lichtausbeute wird auf 2600 Lumen beziffert. Die hohe Helligkeit wird mit der zuverlässigen 4LED-Technologie erzeugt, die ohne RGB-Farbrad auskommt, weil die Farben für Rot, Grün und Blau mittels „Light-Emitting-Dioden“ dargestellt werden. Aufgrund der ultraschnellen Schaltweise der LEDs wird der Regenbogen-Effekt (Farbblitzen) erheblich reduziert. „CinematicColor“ sorgt für natürliche Farben und eine DCI-P3-Farbraumabdeckung von nominell 81 Prozent. Der Kontrast soll mit dynamischer Helligkeitsregelung 200 000:1 betragen.

Mit 3,7 kg gehört der GP520 nicht zu den Schwergewichten, wodurch er für den mobilen Einsatz geeignet ist. Mit seiner modernen Würfelform ist er optisch attraktiv. Unter dem schwarzen Gehäuse, auf dessen linker und rechter Seite jeweils ein großes 4K-Logo prangt, ist ein Soundsystem mit zwei 12-Watt-Lautsprechern verbaut.

Das ins Gehäuse eingelassene Objektiv besitzt eine Festbrennweite, die eine Ratio von 1,2:1 aufweist. Aus einer Distanz von 3,00 m kann eine 2,50 m breite 16:9-Leinwand komplett ausgeleuchtet werden. HDR-PRO unterstützt neben den statischen Formaten HDR10 und HLG auch die dynamische Technologie HDR10+.

Ein Autofokus, ein selbstständiger Geometrieausgleich und eine eigenständige Farbanpassung ans Umgebungslicht lösen gleich drei Probleme auf einmal, was für zusätzlichen Komfort bei der Wiedergabe sorgen soll.

Google TV baut auf dem Betriebssystem Android 11.0 auf. Es bietet Zugriff auf Smart-Funktionen und attraktive Apps. Dazu gehören die Bezahldienste Prime Video, Netflix, Disney+ und Apple TV. Externe Bluetooth-Lautsprecher können drahtlos verbunden werden, um sie vor der Leinwand zu betreiben.

Zocker können Gefallen am Spielemodus finden, der mit einem für Projektoren noch relativ kurzen Input Lag überzeugen möchte.

Den Preis beziffert BenQ auf 1.199 Euro. Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des BenQ GP520.

Lieferumfang

Der BenQ GP520 ist in einem würfelförmigen Karton verstaut. Neben dem Beamer sind eine Fernbedienung mit Batterien, ein Netzkabel, eine gedruckte Garantiekarte und eine Schnellstartanleitung enthalten.

Lieferumfang des BenQ GP520
Lieferumfang

Optik und Gestaltung

Der BenQ GP520 besitzt eine Kastenform mit abgerundeten Kanten. Das Objektiv ist vorne links in die Vorderseite eingelassen. Eine dezente blaue Applikation um den Einlass bietet einen eleganten Kontrast zum schwarzen Finish. Daneben befinden sich die Sensoren für den Autofokus, die Umgebungslichtanalyse und die Geometrie-Anpassung.

Alle Anschluss-Terminals sind auf der Rückseite des Gerätes platziert. Ein Stativgewinde ist noch zusätzlich eingelassen, um den Projektor Richtung Zimmerdecke abstrahlen zu lassen.

BenQ GP520 Ansicht vorn
Ansicht vorn
BenQ GP520 Ansicht hinten
Ansicht hinten

Auf der linken Seite befindet sich die Anschlussbuchse für das Netzkabel. Hinter den Gittern der Seitenverkleidungen prangt ein großer 4K-Schriftzug. Hier sind überdies die zwei 12-Watt-Lautsprecher eingelassen.

BenQ GP520 Ansicht links
Ansicht links
BenQ GP520 Ansicht rechts
Ansicht rechts

3,7 kg bringt der BenQ GP520 auf die Waage. Damit gehört er nicht zu den Schwergewichten unter den Heimkino-Projektoren. Für den gelegentlichen Transport ist er geeignet, um bei Freunden und auf Familienfesten ein XXL-Großbilderlebnis zu schaffen. Auf der Oberseite ist ein komplettes Bedienfeld platziert, um den Beamer steuern zu können, falls die Fernbedienung nicht zur Hand sein sollte. Auf der Unterseite können die gummierten Füße nicht herausgedreht werden. Ein zweites Stativgewinde ist hier vorhanden, um das Gerät unterwegs aufstellen zu können.

BenQ GP520 Ansicht oben
Ansicht oben
BenQ GP520 Ansicht unten
Ansicht unten

Die Abmessungen des BenQ GP520 betragen 241 x 151 x 225 mm (B x H x T).

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Zusammengefasst finden wir Design, Optik und Haptik ansprechend. Verarbeitung und Materialqualität sind herausragend für einen Beamer in diesem Preissegment.

Anschlüsse

Alle audiovisuellen Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des BenQ GP520. Von den zwei HDMI-Schnittstellen unterstützt einer ARC+ (auch als eARC bekannt), um den Ton zum AV-Receiver zu übertragen. Von den zwei USB-Buchsen besitzt eine einen Mediaplayer, die andere kann zur Stromversorgung für eine Festplatte verwendet werden. USB-C mit DisplayPort und ein Audio-Ausgang für den Anschluss eines Kopfhörers bieten weitere Verbindungsmöglichkeiten.

Anschlüsse des BenQ GP520 auf der Rückseite
Anschlüsse

Aufstellung und Installation

Noch leichter als BenQ kann man die Aufstellung eines Beamers kaum machen. Der GP520 wird auf den Wohnzimmertisch gestellt oder überkopf an eine Deckenhalterung montiert. Dank des Offsets von 100 % kann eine Position auf Höhe der Leinwandunterkante erfolgen beziehungsweise überkopf an der Oberkante. Die Schärfe stellt der Projektor von allein ein, da er einen Autofokus besitzt. Ebenso wird die korrekte geometrische Abbildung vom GP520 übernommen. In der Praxis funktionieren beide Tools fehlerfrei und verrichten ihren Job hervorragend. Eine händische Anpassung mussten wir anschließend nicht mehr vornehmen, weil der Fokus bis zum Rand perfekt sitzt. Da eine Festbrennweite verbaut ist, muss der Projektor für ein größeres oder kleineres Bild etwas vor- oder zurückgeschoben werden.

Mithilfe des digitalen Zooms können Inhalte verkleinert werden. Das ist praktisch, wenn eine Leinwand im Cinemascope-Format verwendet wird. Nach Ausrichtung des Bildes im 2,39:1-Seitenverhältnis kann bei einem 16:9-Signal das Bild auf der Leinwand digital verkleinert werden, bis es in der Höhe perfekt passt.

Im Vergleich mit dem BenQ X3100 ist die Installation des GP520 etwas leichter, weil kein Wi-Fi-Dongle ins Gerät eingebaut werden muss. Für Smart-Funktionen und Netzwerkanbindung ist alles bereits fix und fertig vorhanden.

Der Projektor besitzt keine Füße mit Schraubgewinde zur Nivellierung
Der Projektor besitzt keine Füße mit Schraubgewinde zur Nivellierung
Sensoren zur automatischen Bildanpassung sind auf der Vorderseite ins Gehäuse eingelassen
Sensoren zur automatischen Bildanpassung sind auf der Vorderseite ins Gehäuse eingelassen

Wir empfehlen den BenQ GP520 in Waage auszurichten, um die volle UHD-Auflösung zu nutzen. Das gelingt nur, wenn die automatische Trapezkorrektur nicht anspricht. Die geometrische Ausrichtung sorgt nämlich für eine verlustbehaftete Auflösung, weil das Bild auf dem Chip verkleinert dargestellt wird – und somit nicht alle Pixel verwendet werden, die sich darauf befinden.

Bildgröße

Die Festbrennweite hat eine Weitwinkelcharakterisierung, um eine 2,50 m breite 16:9-Leinwand aus einer Distanz von 3,00 m vollständig auszuleuchten. Für andere Bildgrößen ist es erforderlich, den GP520 im Wohnzimmer und Heimkino entsprechend weiter weg oder näher zur Leinwand zu platzieren.

Betrieb

Der BenQ GP520 stellt das Bild auf der Leinwand nach dem erstmaligen Einschalten zunächst selbstständig scharf. Ebenso muss sich der Nutzer weder um die Bildlage noch um die geometrische Darstellung kümmern. Das übernimmt alles der Beamer. Die LED-Lichtquelle bietet bereits nach wenigen Sekunden natürliche Farben und ist vollkommen frei von schädlichem Quecksilber.

Wird der Projektor ausgeschaltet, beträgt die Abkühlphase nur zehn Sekunden, danach befindet er sich im Stand-by. Das Hochfahren geht ebenso schnell.

Stromverbrauch

Die maximale Leistungsaufnahme ermitteln wir mit niedrigen 122 Watt im hohen Lichtmodus – Projektoren mit Laserlichtquelle haben wir bei vergleichbarer Lichtausbeute schon mit über 300 Watt Energieverbrauch gemessen. Damit ist der Beamer für den Dauereinsatz wie geschaffen. Im Stand-by ermitteln wir 0,1 Watt.

Bildmodus Maximal Stand-by
Lampenleistung: „Hoch“ 122 Watt 0,1 Watt

*Stromverbrauch in Watt/Stunde

Betriebsgeräusch, Kühlung und Wartung

BenQ gibt das Betriebsgeräusch mit 24 bis 26 dB(A) an. Das sind erfreulich geringe Werte. Unsere Messungen aus 2 m Entfernung frontal vor dem Projektor fallen sogar noch etwas besser aus: Wir ermitteln 25 dB(A) im hohen und 23 dB(A) im niedrigen Lichtmodus.

Die Kühlung der inneren Bauteile erfolgt mit mehreren Lüftern. Diese laufen angenehm leise und sind selbst im hohen Lichtmodus für uns nicht störend wahrnehmbar. Im Eco-Modus verringert sich der Pegel weiter, sodass der BenQ GP520 bereits bei leisen Dialogen nicht mehr im Raum zu hören ist. Allerdings geht das geringere Betriebsgeräusch mit einem dunkleren Bild einher.

Keine sichtbaren Lüfter
Keine sichtbaren Lüfter

Für die LED-Lichtleistung gibt es drei Regelbereiche, die sich „Normal“, „Eco“ und „Dynamisch“ nennen. Ferner lässt sich über „Benutzerdefiniert“ die Lichtausbeute in zehn Stufen anpassen. Die Lebensdauer der LEDs beziffert BenQ auf 20 000 Stunden im Normalmodus und 30 000 Stunden im Eco-Modus. Wer den GP520 täglich zwei Stunden mit voller Lichtleistung nutzt, um einen Film zu schauen, erreicht diesen Wert erst nach über 27 Jahren. Dann sind die LEDs aber nicht defekt, sondern haben demzufolge lediglich 50 % ihrer Lichtleistung eingebüßt.

Helligkeitsmodus: "Normal" für höchste Lichtausbeute
Helligkeitsmodus: „Normal“ für höchste Lichtausbeute

Wartungsarbeiten sind nicht erforderlich, weil keine Luftfilter verbaut sind, die in Intervallen gewechselt oder gereinigt werden müssen. Dennoch empfehlen wir, den Projektor gelegentlich zu entstauben und das Objektiv zu reinigen.

Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

Interessante Themen

6 Gedanken zu „Test BenQ GP520: Smarter 4K-Heimkino-Beamer“

  1. Hallo und vielen Dank für den ausführlichen test!
    Zu der Latenz: Ist die nur im Gaming-Modus so niedrig, oder generell?
    Und hat man im gaming Modus vollen Zugriff auf die Farbenstellungen?
    Ich habe momentan den Xgimi Horizon S Pro da, da kann man im Gaming-Modus/low-latency Modus nichts mehr einstellen, was im Grunde ein Deal-breaker ist, da die Latenz ohne einfach zu hoch ist.

    Antworten
    • Hallo Emanuel,

      im Gaming-Modus ist die Latenz niedriger, weil „zeitintensive“ Features nicht angewendet werden, wie zum Beispiel die dynamische Helligkeitsregelung.

      Die Latenz in den übrigen Bildmodi ist etwas größer, weil diese zum Beispiel das volle Farbmanagement unterstützen und die dynamische Helligkeitsregelung. Für das Betrachten von Spielfilmen, Sportübertragungen oder TV-Serien ist der Input Lag auch weniger wichtig, weil im Gegensatz zum Zocken hier keine „Echtzeitreaktionen“ der Nutzer benötigt werden und es eher auf eine präzise Farbdarstellung ankommt.

      Beim Gaming werden überdies von vielen Profi-Spielern die Einstellungen häufig so verändert, dass zum Beispiel dunkle Bereiche aufgehellt werden, um Gegner darin besser und vor allem schneller detektieren zu können. Präzise Farben oder eine Reproduktion nach Industriestandard von Gamma/Graustufenverlauf ist dann eher sekundär.

      Ich kenne den Xgimi Horizon S Pro nicht. Aber es ist bei vielen Projektoren üblich, dass im Gaming-Modus mit kurzem Input Lag Farbeinstellungen, Zwischenbildberechnung und dynamische Helligkeits/Kontrastregelungen nicht angewendet werden, weil diese die Latenzzeiten erhöhen würden.

      Viele Grüße
      Michael

      Antworten
      • Hallo Michael,
        vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!
        Mir geht es darum, dass ich mit dem Beamer zocken möchte, aber trotzdem Zugriff auf die diversen Einstellungsmöglichkeiten, vor allem was Sättigung und Kontrast angeht, haben möchte (sowas wie dynamische Helligkeit oder automatische Trapezkorrektur brauch ich nicht unbedingt). Deswegen würde mich vor allem der Input lag im nicht-gaming Modus interessieren. Hast du dafür werte oder eine Einschätzung?
        Da ich keine Shooter spiele und eher Hobbyspieler bin, reicht wenn der Input lag nicht übermäßig hoch ist, vlt 20-30ms wären akzeptabel.
        Viele Grüße,
        Emanuel

        Antworten
        • Ich zocke auch mal ganz gerne, nicht nur im Rahmen der Testprozedere. Für F1 und FIFA habe ich sowohl den Gaming-Modus als auch den kalibrierten Modus verwendet beim BenQ. Die Unterschiede fand ich jetzt nicht erwähnenswert. Von daher kann ich auch den kalibrierten Modus empfehlen.

          Profis sehen das eventuell anders…

          Antworten
          • Alles klar, das hört sich doch sehr gut an, danke 🙂
            Der Vollständigkeit halber und auch falls jemand so wie ich zwischen Benq gp520 und Xgimi Horizon S überlegt: Bei Xgimi ist der Input lag im normalen Modus so groß dass es selbst stört wenn man nicht zockt, zb beim normalen surfen unter Windows. Im gaming Modus reicht es grade für’s Zocken, aber man hat wie gesagt keinen Zugriff mehr auf Bildeinstellungen und das Bild ist dann schon sehr übersättigt. Kann ihn deswegen zum Zocken nicht empfehlen.

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