Test BenQ PD2725U: 4K-Monitor mit topmoderner Ausstattung
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Graustufen

Die Graubalance hinterlässt ab Werk subjektiv einen ausgezeichneten Eindruck. Alle Graustufen wirken sehr neutral. Die linke und die rechte Bildhälfte wirken auch völlig identisch. Die hellsten und die dunkelsten Stufen sind vollständig differenzierbar. Das ist überraschend und vor allem bei den dunkelsten Stufen recht selten.

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des BenQ PD2725U
Graustufen

Auch in feinen Grauverläufen sind keine Farbschimmer zu erkennen. Der Verlauf wirkt vor allem in der Horizontalen ausgesprochen gleichmäßig. In der Vertikalen ist das in den dunklen Bereichen ganz am Rand durch die Aufhellung in den Ecken (siehe Schwarzbild-Test) nicht ganz der Fall.

Am stärksten wird das beim Blauverlauf auffällig, da die Eck-Aufhellungen auch eine gelbliche Einfärbung zeigen. Die beiden Abbildungen unten können das nur ansatzweise wiedergeben.

Testbild Grauverlauf
Testbild Grauverlauf
Testbild Blauverlauf
Testbild Blauverlauf

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Das Schwarzbild wirkt zunächst von der Mitte ausgehend ausgesprochen gleichmäßig. Aufhellungen sind allerdings in den Ecken deutlich zu sehen. Sie haben zudem eine gelblich-rötliche Einfärbung. Rein Blickwinkel-bedingt sind sie ebenfalls nicht. Zumindest am Rand links unten ist zudem eine eindeutige Randeinstrahlung der Hintergrundbeleuchtung sichtbar.

Bei stärkerem Abweichen von der mittigen Blickrichtung wird die übliche Aufhellung über die gesamte Bildschirmfläche sichtbar. Am stärksten ist das von schräg oben der Fall. Dieser Glow-Effekt ist aber überwiegend farbneutral und dabei auch von der Richtung (von links oder rechts) unabhängig.

Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt von schräg oben
Glow-Effekt von schräg oben

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des BenQ PD2725U – Gleichförmigkeit ein
Helligkeits- und Kontrastverlauf des BenQ PD2725U – Gleichförmigkeit ein
Helligkeits- und Kontrastverlauf des BenQ PD2725U – Gleichförmigkeit aus
Helligkeits- und Kontrastverlauf des BenQ PD2725U – Gleichförmigkeit aus

Der BenQ PD2725U besitzt im OSD unter „Farbe/Erweitert“ auch einen „Gleichförmigkeit“ getauften Schalter zur Verbesserung der Bildhomogenität. Die Funktion kann ein- oder ausgeschaltet werden, wirkt sich auf sämtliche Presets aus und ist ab Werk aktiv.

Die Herstellerangaben zur Maximalhelligkeit (250 cd/m²) und zum Kontrast (1200:1) lassen sich aber nur erreichen, wenn man die Gleichförmigkeitskorrektur abschaltet. Zumindest nach der Kalibrierung dafür dann ganz exakt.

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 231 cd/m². Die Minimalhelligkeit ermitteln wir mit 35 cd/m². Nach der Kalibrierung auf D65 steigen beide Werte leicht. Die Maximalhelligkeit messen wir mit 252 cd/m² und die Minimalhelligkeit mit 39 cd/m².

Das Kontrastverhältnis liegt gemäß unseren Messungen im Durchschnitt bei 1196:1. Das ist ein ausgezeichneter Wert und entspricht fast exakt der Herstellerangabe.

Ganz anders sieht es aber bei der ab Werk aktivierten Gleichförmigkeitskorrektur aus. Dann bricht der Kontrast dramatisch ein und erreicht mit 413:1 nur noch ein schlechtes Ergebnis. Damit kann man durchaus noch arbeiten. Eingeschränkt sinnvoll ist das aber nur in speziellen Anwendungsfällen wie zum Beispiel beim Softproofing.

Weniger schmerzlich ist bei einem Grafikmonitor die Reduzierung der maximal erreichbaren Helligkeit. Nach der Kalibrierung sind mit aktivierter Gleichförmigkeitskorrektur nur noch 163 cd/m² möglich. Die Minimalhelligkeit sinkt dann auf 13 cd/m².

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Auch hier werfen wir zunächst einen Blick auf die Bildhomogenität bei abgeschalteter Gleichförmigkeitskorrektur.

Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 6,47 % nur zufriedenstellend. Zumindest der Maximalwert ist mit 14,51 % schon auf einem guten Niveau. Die Farbhomogenität kann hier bereits im Durchschnitt ein sehr gutes Ergebnis vorweisen (Delta-C-Average: 0,91). Die Maximalabweichung finden wir mit einem Delta C von 2,12 in der Ecke links unten. Das ist ein guter Wert – eine sehr gute Wertung wird nur knapp verpasst.

Im Vergleich zu Allroundern ist das auf jeden Fall bereits ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis. Durch die Gleichförmigkeitskorrektur lässt es sich aber in jeder Hinsicht noch einmal deutlich verbessern.

Die Helligkeitsverteilung erreicht jetzt mit einem Durchschnittswert von nur 1 % und einer Maximalabweichung von 4,14 % zweifelsfrei ein exzellentes Resultat. Auch die Farbhomogenität kann sich noch einmal deutlich verbessern und ist ebenfalls ausgezeichnet (Delta-C-Average: 0,76).

Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Die Gleichförmigkeitskorrektur des BenQ PD2725U leistet auf jeden Fall wirklich hervorragende Arbeit. Der Preis ist nur leider sehr hoch und bezieht sich nicht nur auf den Kontrasteinbruch. Darauf gehen wir später bei der Farbwiedergabe noch einmal ein.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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3 Gedanken zu „Test BenQ PD2725U: 4K-Monitor mit topmoderner Ausstattung“

  1. Danke für den Test. Ich konnte den Monitor heute benutzen und stimme allem außer der Blickwinkelneutralität zu.
    Bei leicht seitlicher Ansicht färbt sich der Monitor recht stark ins gelb/rötliche. Das fällt vor allem bei hellen Flächen auf. Es reicht wenn man nahe am Monitor sitzt und an die seitlichen Ränder schaut. Für Fotobearbeitung von z.B. Innenaufnahmen mit weißen Wänden sehr nervig. Eventuell lag es auch nur an meinem getesteten Exemplar?!

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  2. I do think that you should do your webpage in english too. You are one of the absolute best out there to cut through the „fluff“ from the brands market departments, and you make the specification sheets look like un-true.

    Antworten
  3. Vielen Dank für diesen Test. Interessant hätte ich noch einen Vergleich zum Vorgängermodell pd2720 gefunden, insbesondere welche Mehrleistung oder zusätzlichen Features die neue Version bietet. Ich überlege mir evtl. den 32 Zoll Monitor von der Serie zu holen und würde mich ärgern, wenn kurz nach dem Kauf ein neues Modell heraus käm.

    Antworten

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