Test BenQ PD2725U: 4K-Monitor mit topmoderner Ausstattung
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Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)

Ab Werk befindet sich der BenQ PD2725U im Bildmodus „Display P3“, und die Gleichförmigkeitskorrektur ist aktiviert. Beides ist nicht sehr glücklich gewählt. Was bei aktivierter Gleichförmigkeitskorrektur mit dem Kontrast passiert, haben wir im Vorfeld bereits gezeigt. Im Bildmodus „Display P3“ wiederum sind die meisten Optionen ausgegraut.

Trotz der ernüchternden Ergebnisse beim Kontrastverhältnis mit aktiver Gleichförmigkeitskorrektur haben wir den BenQ PD2725U komplett zweimal vermessen – einmal mit und einmal ohne Gleichförmigkeitskorrektur. Dabei zeigt sich, dass der Proband mit aktiver Gleichförmigkeitskorrektur auch bei den Farbmessungen meist eine bis zwei Wertungsstufen schlechter abschneidet und damit teils sogar schlechte Ergebnisse liefert. Das ist aber fast immer auf die Range bei der Graubalance zurückzuführen und weniger auf die Farbgenauigkeit.

Unsere Empfehlung ist dennoch mehr als eindeutig: Die Gleichförmigkeitskorrektur sollte man generell abschalten und nur dann aktivieren, wenn eine optimale Bildhomogenität oberste Priorität hat. Dabei ist zu beachten, dass man dann nicht die gleichen Kalibrierungseinstellungen verwenden kann wie bei abgeschalteter Gleichförmigkeitskorrektur. Man benötigt dann eine neue Kalibrierung und muss auch das erzeugte Profil in der Farbverwaltung von Hand austauschen.

Im Folgenden beschränken wir uns nur noch auf die Grafiken und Ergebnisse mit deaktivierter Gleichförmigkeitskorrektur.

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus "Display P3"
Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus „Display P3“

In der Werkseinstellung bestätigen auch unsere Messungen eine gute bis sehr gute Graubalance. Lediglich die Range ist etwas erhöht. Die Farbtemperatur liegt punktgenau bei D65, und auch das Gamma passt im Durchschnitt mit 2,18. Der Verlauf entspricht bei den höheren Helligkeitswerten nicht mehr ganz der sRGB-Norm.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB“
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB“

Ganz gelungen ist die Anpassung des Gamma-Verlaufs an die Norm aber auch im sRGB-Modus nicht. Im Durchschnitt liegt das Gamma wie gehabt bei 2,18. Die Farbtemperatur ist hier überraschenderweise mit 6700 K geringfügig kühler.

Bei der Graubalance hat sich die Range noch weiter erhöht, sodass es nur für ein gutes Ergebnis reicht. Die Farbraumabdeckung und die Farbabweichungen sind dagegen sehr gut gelungen (Delta-E94-Average: 0,51).

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus "DCI-P3"
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „DCI-P3

Die Graubalance sieht im DCI-P3-Modus wieder etwas besser aus und liegt nahe an einem sehr guten Ergebnis (Delta-C-Average: 0,33; Delta-C-Range: 1,16). In Verbindung mit der nur zufriedenstellenden Farbraumabdeckung von 87 % sind höhere Abweichungen bei den Buntfarben aber nicht zu vermeiden. Im Durchschnitt sind sie allerdings noch ganz ordentlich.

Sehr gut gelingt dem BenQ PD2725U hier die Anpassung an die hohe Gamma-Vorgabe von 2,6. Der Verlauf ist ebenfalls wie gewünscht fast linear. Im Durchschnitt liegt das Gamma bei 2,55. Die Farbtemperatur ist mit 6300 K nur geringfügig wärmer als gewünscht.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: „Benutzer“
Helligkeit: 47
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: Benutzerdefiniert
RGB: 100/98/99
Color-Gamut: Nativ
DUE Priority: Aus
Schärfe: 5
Reaktionszeit: Hoch

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der BenQ PD2725U zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte sind exzellent.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.

Für das in Summe „nur“ gute Ergebnis ist hier ausschließlich die Graubalance verantwortlich. Die Farbabweichungen sind extrem gering. Die Farbraumabdeckung ist mit 99 % ebenfalls sehr gut. Auffälligkeiten bei den Farbwerten sind nicht nur in der Grafik nicht zu erkennen, sondern auch bei Betrachtung des Maximalwertes, der mit einem Delta E94 von nur 1,02 sehr gering ausfällt.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Hier finden wir bei einer Farbraumabdeckung von nur 92 % zwangsläufig auch höhere Abweichungen bei den Buntfarben. Das Ergebnis ist dennoch bei der Graubalance wie auch bei den Farbwerten gut. Die Maximalabweichung ermitteln wir bei Rot mit einem Delta E94 von 3,65. Im Durchschnitt sind die Abweichungen mit einem Delta E94 von nur 0,76 beinahe schon sehr gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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3 Gedanken zu „Test BenQ PD2725U: 4K-Monitor mit topmoderner Ausstattung“

  1. Danke für den Test. Ich konnte den Monitor heute benutzen und stimme allem außer der Blickwinkelneutralität zu.
    Bei leicht seitlicher Ansicht färbt sich der Monitor recht stark ins gelb/rötliche. Das fällt vor allem bei hellen Flächen auf. Es reicht wenn man nahe am Monitor sitzt und an die seitlichen Ränder schaut. Für Fotobearbeitung von z.B. Innenaufnahmen mit weißen Wänden sehr nervig. Eventuell lag es auch nur an meinem getesteten Exemplar?!

    Antworten
  2. I do think that you should do your webpage in english too. You are one of the absolute best out there to cut through the „fluff“ from the brands market departments, and you make the specification sheets look like un-true.

    Antworten
  3. Vielen Dank für diesen Test. Interessant hätte ich noch einen Vergleich zum Vorgängermodell pd2720 gefunden, insbesondere welche Mehrleistung oder zusätzlichen Features die neue Version bietet. Ich überlege mir evtl. den 32 Zoll Monitor von der Serie zu holen und würde mich ärgern, wenn kurz nach dem Kauf ein neues Modell heraus käm.

    Antworten

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