Test BenQ PD3225U: Monitor mit IPS-Black-Panel überzeugt
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Bildqualität

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Allerdings fällt die nie vollständig zu vermeidende Spiegelung beim BenQ PD3225U im Vergleich zu anderen Displays überdurchschnittlich stark aus. Aus normalem Arbeitsabstand kann man sich schon gut selbst erkennen (vor allem das Gesicht und bereits einen hellgrauen Pullover) – wenn auch nur verschwommen.

Ab Werk ist der Modus „Display P3“ voreingestellt. Darin sind aber sehr viele Einstellungen gesperrt, etwa Kontrast, Farbtemperatur und Gamma. Daher wurde stattdessen für die Begutachtung ab Werk wie auch für die Kalibrierung der Benutzermodus verwendet. Das Umschalten bewirkte am Desktop keine sichtbaren Änderungen.

Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein:

Bildmodus: „Benutzer“
Helligkeit: 100
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: 6500 K
RGB: k. A.
Color-Gamut: Nativ
DUE Priority: Gleichförmigkeit ein
Schärfe: 5
Reaktionszeit: Hoch

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Bei unserem subjektiven Graustufentest macht der BenQ PD3225U bereits ab Werk eine ausgezeichnete Figur. Lediglich die Farbtemperatur scheint eher etwas kühler als von D65 gewohnt eingestellt zu sein. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten bis einschließlich Stufe 6 zu erkennen. Unterschiede zwischen linker und rechter Bildhälfte sind uns auch hinsichtlich der Farbtemperatur nicht aufgefallen.

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des BenQ PD3225U
Graustufendarstellung vom IPS-Panel des BenQ PD3225U

Farbschimmer und Banding-Effekte können wir in feinen Grauverläufen nicht direkt ausmachen. Ganz astrein erscheint uns der Verlauf allerdings auch nicht. Laut Hersteller kann der BenQ PD3225U 1,07 Milliarden Farbabstufungen darstellen. Ob sie tatsächlich mit einer echten 10-Bit-Berechnung erzielt werden, geht aus den Herstellerangaben jedoch nicht hervor.

Grauverläufe wirken auf jeden Fall recht fließend – zumindest in der Horizontalen. Wenn dabei der dunkle Bereich wie in unserem Testbild ganz am Bildrand liegt, ist das in der Vertikalen dagegen nicht der Fall. Das liegt an den durchaus üblichen Aufhellungen in den Ecken, die beim BenQ PD3225U jedoch auch eine gelbliche Einfärbung aufweisen. Das ist ebenso bei Farbverläufen sichtbar. Die gelbliche Färbung ist besonders bei dunklen Farben wie Blau sichtbar.

Die Blickwinkelneutralität ist bereits bei den Graustufen-Testbildern sehr gut – vor allem in der wichtigen Horizontalen. Hier scheint sich die Darstellung insgesamt kaum zu ändern. Auch die Farbtemperatur bleibt unverändert. Lediglich in den dunkleren Bereichen sind eine gewisse Aufhellung und damit einhergehend ein Kontrastverlust zu verzeichnen. Die Differenzierung geht dadurch bei extremeren Blickwinkeln um ca. zwei Stufen verloren.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des IPS-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panels bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt von schräg oben
Glow-Effekt von schräg oben

Bei mittiger Sitzposition sieht man das übliche Kreuz. Innerhalb des Kreuzes wirkt der Bildschirm gleichmäßig dunkel. In den Ecken sind aber großflächige Aufhellungen zu sehen. Bei lotrechter Betrachtung dieser Stellen verschwinden sie auch nicht vollständig. An den Rändern sind insbesondere unten teils sogar eindeutige Randeinstrahlungen zu erkennen. Allerdings fallen sie nur gering aus und ragen nicht sehr weit in das Bild.

Weicht man von der mittigen Sitzposition ab, wird die bei IPS-Panels übliche Aufhellung sichtbar. Am deutlichsten sieht man das von schräg oben. Dann hellt sich das gesamte Display stark auf. Beim BenQ PD3225U kommt noch eine leicht gelbliche Einfärbung dazu, die aus allen Blickrichtungen gleich ausfällt.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des BenQ PD3225U – mit Gleichförmigkeitskorrektur
Helligkeits- und Kontrastverlauf des BenQ PD3225U – mit Gleichförmigkeitskorrektur
Helligkeits- und Kontrastverlauf des BenQ PD3225U – ohne Gleichförmigkeitskorrektur
Helligkeits- und Kontrastverlauf des BenQ PD3225U – ohne Gleichförmigkeitskorrektur

Der BenQ PD3225U besitzt im OSD auch eine Gleichförmigkeitskorrektur zur Verbesserung der Bildhomogenität. In den Werkseinstellungen ist sie eingeschaltet, was bei einem Grafikmonitor auch am meisten Sinn ergibt. Die Herstellerangaben für Maximalhelligkeit, Kontrast und Stromverbrauch werden hier allerdings noch nicht erreicht. Eine optimale Bildhomogenität hat eben ihren Preis.

Mit nativem Weißpunkt liegt die von uns gemessene Maximalhelligkeit mit 243 cd/m² noch 39 % unter der Herstellerangabe von 400 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Leuchtdichte auf ein Minimum von 26 cd/m².

Nach der Kalibrierung sinkt die Maximalhelligkeit auf immer noch mehr als ausreichende 232 cd/m². Die Minimalhelligkeit ändert sich dagegen nur geringfügig auf 25 cd/m². Der BenQ PD3225U kann damit auf jeden Fall problemlos selbst in sehr dunklen Umgebungen eingesetzt werden.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 2000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt auch mit Gleichförmigkeitskorrektur bei 945:1 und somit auf einem sehr guten Niveau. Schaltet man die Gleichförmigkeitskorrektur aus, kann der BenQ PD3225U die Herstellerangaben erfüllen. Mit nativem Weißpunkt messen wir im Maximum 379 cd/m² und nach der Kalibrierung 366 cd/m². Die Minimalhelligkeit fällt allerdings mit 46 bzw. 45 cd/m² etwas höher aus.

Das Kontrastverhältnis erhöht sich ohne Gleichförmigkeitskorrektur ebenfalls sehr deutlich. Es liegt gemäß unseren Messungen nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei 1722:1. Das ist ein ausgezeichneter Wert, den man bei normalen IPS-Panels nicht zu sehen bekommt. Hier zeigt sich der Mehrwert der IPS-Black-Technologie.

In Verbindung mit der eingangs zur Bildqualität erwähnten überdurchschnittlich starken Spiegelung des Displays wird das aber relativiert. Schwarz kann im eingeschalteten Zustand nicht dunkler aussehen als der ausgeschaltete Monitor. Bei normaler Arbeitsbeleuchtung wird man also nie den Kontrast zu sehen bekommen, den unser Messgerät sieht. Das ist nur bei vollständig abgedunkeltem Raum der Fall, zum Beispiel beim Anschauen von Spielfilmen am Abend.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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