Einleitung
Für kreative Köpfe hat BenQ bereits seit einiger Zeit passende Monitore aus der DesignVue-Serie im Angebot, die sich vor allem an Designer, Grafiker und Kreative im Foto- und Videobereich wendet. Nun präsentieren die Taiwaner mit dem BenQ PD3225U ihr erstes IPS-Black-Modell.
Der BenQ PD3225U verfügt über eine Bildschirmdiagonale von 31,5 Zoll im 16:9-Format, löst mit 3840 x 2160 Bildpunkten (4K) bei 60 Hz auf und ist DisplayHDR-400-zertifiziert. Die Vorteile der IPS-Black-Technologie sind vor allem beim Kontrastverhältnis zu sehen, das der Hersteller mit 2000:1 angibt.
Darüber hinaus verspricht BenQ eine branchenführende Farbleistung, die die Farbräume sRGB und Rec. 709 zu 99 % und DCI-P3 zu 98 % abdecken soll. Für präzise Farben sorgt die Werkskalibrierung auf ein Delta E ≤ 2 und für eine homogene Darstellung über die ganze Display-Fläche die BenQ-Uniformity-Technologie.
Der BenQ PD3225U ist ferner Calman-verifiziert und kann mittels Zusatz-Software ICC-Farbraumprofile zwischen verschiedenen Monitoren und Computern abgleichen. Für Mac-Besitzer gibt es sogar einen speziellen M-Book-Modus zwecks aktiver Farbsynchronisation. Farbexperten haben bei dem Monitor Zugriff auf verschiedene spezialisierte Display-Modi und umfangreiche Bildschirmaufteilungsoptionen. Sie umfassen sowohl Picture in Picture (PiP) als auch Picture by Picture (PbP).
Schnittstellenseitig gibt sich der BenQ PD3225U mit Thunderbolt 3 und 85 Watt Power Delivery ebenfalls modern. Dank integriertem KVM-Switch können sich zwei angeschlossene Rechner per Knopfdruck die Peripherie-Geräte teilen. Daisy-Chaining wird von dem Gerät ebenfalls unterstützt.
Der BenQ PD3225U war zum Zeitpunkt der Testerstellung mit 1.235 Euro im Onlinehandel zu finden.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des BenQ PD3225U.
Lieferumfang
BenQ ist bekannt für seine großzügigen Zugaben, und der PD3225U ist da keine Ausnahme. Neben dem Stromkabel sind Kabel für alle Signaleingänge (DisplayPort, HDMI, Thunderbolt 3) und den zweiten USB-Upstream im Lieferumfang enthalten.
Die Signaleingänge können mit der beiliegenden Abdeckung verdeckt werden, um sie neben der schöneren Optik vor Staub und Schmutz zu schützen. Auch der BenQ-spezifische Hotkey Puck in der Version G2 ist als Alternative zu den Monitortasten wieder mit dabei.
In gedruckter Form liegen eine Schnellstartanleitung und der individuelle Kalibrierungsreport im Karton. Der Gerätetreiber (mit namentlicher Erkennung im Gerätemanager) und Standard-Farbprofile sind zusammen mit dem Handbuch direkt über die Website von BenQ erhältlich. Dort findet man auch die vom Hersteller entwickelte Display-Pilot-Software für personalisierte Bildschirm-Einstellungen wie Auto-Pivot, Desktop-Partitionen und OSD-Steuerung.
Optik und Mechanik
Die Montage des BenQ PD3225U erfolgt dank des bewährten Klicksystems werkzeugfrei. Das Standbein lässt sich einfach auf der Rückseite des Displays einrasten und kann per Knopfdruck auch jederzeit wieder gelöst werden.
Anschließend wird die Bodenplatte aufgesteckt und mit einer Flügelschraube fixiert. Alternativ ist eine Befestigung an der Wand oder auf einem Schwenkarm nach VESA-Standard 100 x 100 mm möglich. Dazu ist eine entsprechende Montage-Einheit separat erhältlich.
Zur besseren Visualisierung haben wir das Display für die Fotos zunächst auf den Schreibtisch gelegt. In der Praxis geht es noch viel einfacher, da man den BenQ PD3225U gleich mit dem vorher montierten Standbein aus dem Karton heben und direkt auf den Schreibtisch stellen kann. Bis hin zur geschlitzten Monitor-Umhüllung ist alles wohldurchdacht.
Das Design der Geräte in der PD-DesignVue-Serie ist durchgängig sehr konsistent. Der BenQ PD3225U stellt hier keine Ausnahme dar. Die Rückseite ist leicht gewölbt, und die Öffnung für die Anschlüsse kann für einen durchgängigen Look mit der beiliegenden Abdeckung verschlossen werden. Lediglich der kleine Erker für die USB-Ports hebt sich etwas aus der Wölbung hervor. Die Oberfläche ist nur leicht angeraut und daher robust und pflegeleicht zugleich.
Auch von vorn betrachtet gibt sich der BenQ PD3225U nicht gleich als typischer Grafikmonitor zu erkennen. Das Design wirkt eher schlank und elegant. Neben dem runden Standbein auf einer relativ dünnen Bodenplatte ist dafür vor allem die schmale Rahmeneinfassung verantwortlich.
Bei Geräten mit nahezu rahmenloser Einfassung ist das tatsächlich meist nur oben und seitlich der Fall. Der BenQ PD3225U verzichtet dagegen auch unten auf die oft übliche 2-cm-Leiste für die Tasten, sodass der Rahmen wirklich rundum gleich breit ist – zumindest fast, denn unten ist er tatsächlich minimal breiter.
In Verbindung mit der nicht genutzten Display-Fläche macht das oben und seitlich ca. 8 mm und unten ca. 9 mm aus. Nichtsdestoweniger ist der BenQ PD3225U damit ganz besonders gut für den Einsatz in Mehrschirmsystemen geeignet. Selbst wenn man die Displays übereinanderstapelt, entsteht nur eine geringe Unterbrechung der Bildfläche.
Das Standbein stellt sämtliche Einstellmöglichkeiten zur Verfügung, teils aber nur mit einem recht geringen Verstellbereich. Die Höhe kann um 15 cm verändert werden. Die seitliche Drehung ist zumindest um je 30° möglich.
Die Neigung kann von -5° bis +20° variiert werden. Das Arbeiten im Hochformat ist dank Pivot-Funktion ebenfalls jederzeit möglich. Lobenswert ist dabei auf jeden Fall auch die Qualität der Mechanik. Sie ist angenehm leichtgängig und sorgt dennoch für sehr präzise und stabil gehaltene Einstellungen.
Mit 8,2 kg ist der BenQ PD3225U für ein 32-Zoll-Display nicht übermäßig schwer und in Verbindung mit dem runden und angenehm zu greifenden Standbein auch noch recht gut zu transportieren.
Dabei ist das Standbein komplett aus Aluminium – zumindest die Bodenplatte und der untere Teil des Standbeins. Der obere, ausziehbare Teil ist zwar mit Kunststoff ummantelt, aber im Look an das gebürstete Aluminium derart gut angepasst, dass der Unterschied mit freiem Auge nicht zu erkennen ist. Dort ist auch ein Clip zur Bündelung der Kabel angebracht. Die Anschluss-Abdeckung sorgt ebenfalls für ein aufgeräumtes Erscheinungsbild.
Insgesamt macht die Verarbeitung des BenQ PD3225U einen sehr hochwertigen Eindruck. Lediglich die Anschlussblende ist etwas fummelig zu installieren bzw. wieder abzunehmen.
Das Netzteil ist beim BenQ PD3225U fest in das Gehäuse integriert. Auf einen eigenen Netzschalter wurde aber verzichtet. Soweit ersichtlich, erfolgt die Lüftung ausschließlich passiv über die rundum verlaufenden Lüftungsschlitze.
Bei typischen Arbeitshelligkeiten konnten wir im Bereich der Lüftungsschlitze oben nur eine minimale Erwärmung wahrnehmen. Allerdings ist uns in diesem Bereich auch eine gewisse Geruchsbildung (Mischung aus Elektrogerät und Chemie) aufgefallen, die nicht unbedingt bei jedem Monitor auftritt. Dazu muss man mit der Nase aber schon recht nahe an die Lüftungsschlitze herangehen.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim BenQ PD3225U keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen GL ein | Gemessen GL aus | |
Betrieb maximal | 230 W | 44,06 W | 38,88 W |
Betrieb typisch | 32 W | – | – |
140 cd/m² | k. A. | 29,81 | 20,6 W |
Betrieb minimal | k. A. | 14,36 | 14,24 W |
Energiesparmodus (Standby) | < 0,5 W | < 0,4 W | < 0,4 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | k. A. | < 0,3 W | < 0,3 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | n. v. | n. v. | n. v. |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
BenQ nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 230 Watt und einen typischen Bedarf von 32 Watt. Nach unseren Messungen liegt die maximale Leistungsaufnahme mit 44,06 Watt auf jeden Fall weit darunter. Selbst wenn man von der Herstellerangabe die maximal mögliche Stromversorgung externer Geräte über die Thunderbolt-3- und USB-Anschlüsse abzieht, sind wir immer noch 56 % darunter.
Schaltet man die ab Werk aktive Gleichförmigkeitskorrektur aus, erhöht sich die erzielbare Maximalhelligkeit von 243 auf 379 cd/m² bei gleichzeitiger Reduktion des Stromverbrauchs auf knapp 39 Watt.
Im Standby beläuft sich der Bedarf bereits auf unter 0,5 Watt. Mit dem Soft-off-Button kann man ihn sogar auf unter 0,3 Watt drücken. Einen dedizierten Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, hat der BenQ PD3225U allerdings nicht.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 29,81 Watt an. Die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu 1,3 cd/W. Das ist bereits ein guter Wert, der sich durch Abschalten der Gleichförmigkeitskorrektur sogar noch auf ein exzellentes Niveau (1,8 cd/W) bringen lässt.
Auch dann liegt die Bildhomogenität immer noch auf dem üblichen Allrounder-Niveau, und die Leistungsaufnahme sinkt bei gleicher Helligkeit auf knapp 21 Watt. Wir haben hier für die Gesamtwertung daher den besseren Wert zugunsten des BenQ PD3225U verwendet.
Der Preis ist sehr hoch, Monitore von anderen Anbieter mit fast gleiche Ausstattung kosten schon mittlerweile fast 50% weniger.