Test BenQ PD3420Q: Design­View-Monitor erstmals in 21:9
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Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Diagramm: Helligkeits- und Kontrastverlauf – D65 (Uniformity: On)
Helligkeits- und Kontrastverlauf – D65 (Uniformity: On)
Diagramm: Helligkeits- und Kontrastverlauf – D65 (Uniformity: Off)
Helligkeits- und Kontrastverlauf – D65 (Uniformity: Off)

Leuchtdichte Weiß (Uniformity: On):

Helligkeit Nativ D65 5800 K D50
100 % 255,9 cd/m² 249,5 cd/m² 213,2 cd/m² 196,0 cd/m²
50 % 134,5 cd/m²
0 % 33,5 cd/m²

Leuchtdichte Schwarz (Uniformity: On):

Helligkeit Nativ D65 5800 K D50
100 % 0,38 cd/m² 0,38 cd/m² 0,38 cd/m² 0,38 cd/m²
50 % 0,22 cd/m²
0 % 0,06 cd/m²

Leuchtdichte Weiß (Uniformity: Off):

Helligkeit Nativ D65 5800 K D50
100 % 398,7 cd/m² 356,7 cd/m² 334,3 cd/m² 308,1 cd/m²
50 % 209,1 cd/m²
0 % 51,8 cd/m²

Leuchtdichte Schwarz (Uniformity: Off):

Helligkeit Nativ D65 5800 K D50
100 % 0,38 cd/m² 0,38 cd/m² 0,38 cd/m² 0,38 cd/m²
50 % 0,22 cd/m²
0 % 0,06 cd/m²

Mit nativem Weißpunkt messen wir eine maximale Leuchtdichte von knapp 400 cd/m². Das liegt bereits im Bereich der Werksangabe für die HDR-Wiedergabe und reicht zumindest für fast alle SDR-Anwendungsbereiche locker aus. Ein Kontrastverhältnis von rund 930:1 wird über die gesamte Spannbreite der Helligkeitseinstellungen eingehalten.

Mit aktivierter Flächenhomogenitätsverbesserung liegt die maximale Helligkeit dagegen bei nur noch knapp 250 cd/m². Das Kontrastverhältnis sinkt auf rund 600:1. Dies ist den hier notwendigen Anpassungen geschuldet, die bei unserem Testgerät einen sehr durchwachsenen Eindruck hinterließen (siehe voriger Abschnitt).

Im HDR-Modus steigert sich die Maximalhelligkeit nicht weiter.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.

Blickwinkel vom IPS-Panel des BenQ PD3420Q
Blickwinkel des BenQ PD3420Q

Das IPS-Panel des BenQ PD3420Q überzeugt durch seine hohe Blickwinkelstabilität. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber Bildschirmen mit VA-Panel deutlich reduziert.

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Diese Eigenschaften erlauben eine großflächige Anzeige farbkritischer Inhalte. Mit zunehmendem Winkel leidet vor allem der Kontrast, das Bild wird insgesamt flauer. Dunkle Tonwerte erscheinen stark aufgehellt. Der Effekt ist, abhängig vom Sichtabstand, bereits bei frontaler Betrachtung sichtbar.

Sichtbare Aufhellungen bei seitlicher Betrachtung
Sichtbare Aufhellungen bei seitlicher Betrachtung

Farbmetrische Tests

Farbraumvergleich in CIELAB (D50)

Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).

Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, ECI-RGB v2, ISO Coated v2 (ECI), DCI-P3 RGB

Farbraum Abdeckung
ISO Coated v2 95 %
sRGB 99 %
Adobe RGB 85 %
ECI-RGB v2 77 %
DCI-P3 RGB 93 %

Der erzielte Farbumfang erlaubt ein farbsicheres Arbeiten im sRGB-Arbeitsfarbraum und hinreichend präzise Proof-Simulationen für den Offsetdruck auf gestrichenem Papier. Größere RGB-Arbeitsfarbräume werden nicht ausreichend abgedeckt, auch wenn das Farbraumvolumen gegenüber dem von Monitoren mit einfacher W-LED-Hintergrundbeleuchtung signifikant erhöht ist.

Letzteres manifestiert sich vor allem im Vergleich mit DCI-P3 RGB. Dieser Farbraum spielt in HDR-Video-Workflows eine große Rolle. Die Differenzen in Bezug zur Werksangabe (98 %) sind teilweise auf die Vergleichsgrundlage (CIELAB versus Farbtafel) und die Aufbereitung der Daten zurückzuführen.

Abdeckung ISO Coated v2
Abdeckung ISO Coated v2
Abdeckung ISO Coated v2
Abdeckung ISO Coated v2
Abdeckung sRGB
Abdeckung sRGB
Abdeckung sRGB
Abdeckung sRGB
Abdeckung Adobe RGB
Abdeckung Adobe RGB
Abdeckung Adobe RGB
Abdeckung Adobe RGB
Abdeckung ECI-RGB v2
Abdeckung ECI-RGB v2
Abdeckung ECI-RGB v2
Abdeckung ECI-RGB v2
Abdeckung DCI-P3 RGB
Abdeckung DCI-P3 RGB
Abdeckung DCI-P3 RGB
Abdeckung DCI-P3 RGB

Messungen vor Kalibration und Profilierung

Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.

Werkseinstellung (Farbmodus: User)

Diagramm: Werkseinstellung (Farbmodus: User)
Werkseinstellung (Farbmodus: User)

Die Werkseinstellung haben wir in diesem Fall leicht angepasst und den BenQ PD3420Q im Farbmodus „User“ (Farbtemperatur 6500 K, Gamma 2.2, nativer Farbumfang) vermessen. Das Ergebnis überzeugt: Alle von uns erfassten Parameter korrelieren mit den jeweiligen Einstellungen im OSD. Die Graubalance ist sehr gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Farbmodus sRGB im Vergleich mit sRGB

Diagramm: Farbmodus sRGB im Vergleich mit sRGB
Farbmodus sRGB im Vergleich mit sRGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Farbmodus DCI-P3 im Vergleich mit DCI-P3 RGB

Diagramm: Farbmodus DCI-P3 im Vergleich mit DCI-P3 RGB
Farbmodus DCI-P3 im Vergleich mit DCI-P3 RGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Farbmodus Display P3 im Vergleich mit DCI-P3 RGB

Diagramm: Farbmodus Display P3 im Vergleich mit DCI-P3 RGB
Farbmodus Display P3 im Vergleich mit DCI-P3 RGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Der sRGB-Modus wurde sorgfältig implementiert. Die Abweichungen in den bunten Farben sind sehr gering. Auch die Graubalance überzeugt. Der BenQ PD3420Q verpasst ein sehr gutes Ergebnis hier nur knapp. Entsprechende Inhalte können damit bereits ohne weitere Maßnahmen sehr ansprechend auch in nicht Farbmanagement-fähigen Anwendungen wiedergegeben werden.

Im DCI-P3-Bildmodus hält man sich an die originäre Spezifikation. Das führt zu einem Weißpunkt, der stark von der Tageslichtkurve abweicht. Wir weisen dieses Ziel im Report nicht explizit aus. Gut: Die Helligkeit ist nicht auf die normativen 48 cd/m² fixiert. Diese messen wir ohne weitere Anpassungen und mit aktivierter Flächenhomogenitätsverbesserung. Die Farbtransformationen gelingen auf den ersten Blick nicht ganz ideal. Unsere Referenzwerte basieren jedoch auf der DCI-P3-Spezifikation bei einem Weißpunkt von D65. Das führt zu potenziell erhöhten Abweichungen.

Der Display-P3-Bildmodus referenziert die entsprechende Spezifikation von Apple. Sie sieht D65 als Weißpunkt und sRGB als Tonwertkurve vor. Dies ist der Grund für die hohen Abweichungen. Für den Test unterstellten wir weiterhin eine Gamma-2.6-Tonwertkurve.

Die Firmware-Ingenieure von BenQ sollten entweder den Gamma-Regler verfügbar machen oder den DCI-P3-Bildmodus optional für einen Weißpunkt von D65 optimieren. Das ICC (International Color Consortium) sieht für seine beiden DCI-P3-Referenzprofile stets Gamma 2.6 vor – auch bei einem Referenzweißpunkt von D65.

Im nicht aufgeführten Farbmodus „M-book“ verspricht BenQ eine visuelle Übereinstimmung mit aktuellen MacBook-Displays. Das ist aber schon aufgrund der individuell unterschiedlichen Wahrnehmung (Beobachtermetamerie) ein nie vollständig erreichbares Ziel. Farbmetrik und -messtechnik unterliegen hier inhärenten Einschränkungen. Eine wirkliche Abstimmung im Parallelbetrieb kann daher nur visuell erfolgen. Das mögliche Vorgehen: Der Weißpunkt des BenQ PD3420Q wird mit seinen RGB-Gain-Reglern an den Weißpunkt des MacBook-Displays angeglichen und anschließend vermessen. Die Messwerte bilden das Kalibrationsziel.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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